Warnung vor Baustellensand im Substrat!!!

Hier können Anfänger Ihre Fragen stellen; die Antworten werden hier möglichst einfach und ohne viele Fachbegriffe gegeben.

Moderator: Moderatoren

Lola
Obergärtner
Beiträge: 251
Registriert: 22. September 2007, 21:50
Wohnort: Kiel

Warnung vor Baustellensand im Substrat!!!

Beitrag von Lola »

Hallo,

ich bekenne mich hiermit öffentlich zu meinen Fehlern vom letzten Sommer,in der Hoffnung, daß sie anderen Anfängern erspart bleiben... :oops:

Hatte eine wunderschöne Echeverie gekauft, dieses Forum kannte ich zu der Zeit noch nicht.
Beim Umtopfen hatte ich dem Substrat Baustellensand beigemischt,
um es durchlässiger zu machen, was im Prinzip auch richtig ist.
Mit der Topfgröße hatte ich es zu gut gemeint, und einen zu großen genommen.

Vor einigen Wochen wurde die Pflanze krank, erst dachte ich, sie bräuchte wohl mehr Wasser, da die Blätter schrumpelig wurden, und gab ihr mehr als vorher. Danach wurde alles nur noch schlimmer, die Pflanze sah erbärmlich aus :cry:

In der Hoffnung, etwas retten zu können, nahm ich die Pflanze aus dem Topf, die alte Erde liess sich nicht mal abschütteln, da sie völlig verdichtet und verhärtet war, fast ein wenig wie Beton. Nach einiger Zeit unter fliessend Wasser kamen die teilweise faulen Wurzeln zum Vorschein...

Daran war meines Erachtens der besagte Sand schuld, er hat sich nach und nach in die Zwischenräume eingespült, und somit genau das Gegenteil bewirkt, ich denke, es kam keine Luft mehr an die Wurzeln.

Durch den zu großen Topf kam auch noch zuviel Feuchtigkeit dazu
-2 Faktoren, die Wurzelfäule begünstigen!!

Mein Tipp: Benutzt lieber grobkörnigen Sand zum Beimischen und nehmt beim Umtopfen einen Topf, der nicht mehr als 1-2cm größer ist!!!
:D

Viel Erfolg, Gruß Lola
Benutzeravatar
Gilbert
Carnegiea gigantea
Beiträge: 2924
Registriert: 4. Dezember 2006, 18:06
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1995
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Beitrag von Gilbert »

In einem Aquarien-Forum habe ich zu dem Thema folgendes gefunden:

Solltet ihr euch für Baustellensand entscheiden, ist es wichtig ihn direkt im Kiesloch zu holen und nicht auf der Baustelle, da der schon Kalk oder Zement enthalten könnte. Ihr solltet bei Baustellensand auch darauf achten, das ihr den sogenannten scharfen Sand nehmt, weil er einen geringeren Lehmanteil hat als Mauersand.
Zuletzt geändert von Gilbert am 18. Dezember 2007, 01:26, insgesamt 1-mal geändert.
Lola
Obergärtner
Beiträge: 251
Registriert: 22. September 2007, 21:50
Wohnort: Kiel

Beitrag von Lola »

...interessant, dann war die "Betonhärte" ja kein Wunder,
ich denke allerdings, dass diese Art Sand zu feinkörnig ist,
benutze inzwischen lieber etwas gröberen, damit bleibt das Substrat schön locker :D

LG Lola
Lola
Obergärtner
Beiträge: 251
Registriert: 22. September 2007, 21:50
Wohnort: Kiel

Beitrag von Lola »

@Gilbert:

Was verstehst du denn unter "scharfem Sand"?
Den Ausdruck habe ich noch nie gehört :?

:) Gruß Lola
Benutzeravatar
gabi
Gärtner
Beiträge: 151
Registriert: 13. Oktober 2007, 20:54
Wohnort: Mahlow

Beitrag von gabi »

Hallo,
danke Lola für diese Info.
Habe nämlich einige in diesem besagten Baustellensand-Erde gemisch gepflanzt.
Dann werde ich die Kakteen gleich im Frühjahr da raus holen, bevor mir das gleiche passiert.
Viele Grüsse und ein schönes Weihnachtsfest
Gabi
Benutzeravatar
Yücel
Foren-Crack
Beiträge: 1365
Registriert: 25. Februar 2007, 22:05
Geschlecht: weiblich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 2002
Wohnort: Region Hannover

Beitrag von Yücel »

Moin!

Ich hatte in dem gelben Sand eine Echinopse ein paar Jahre drin. Als ich sie vor ein paar Monaten endlich mal rausgenommen habe, hatte sie mordsmäßig viele Wurzeln. Die hat wahrscheinlich richtig Hunger geschoben. :oops:
Andere negative Auswirkungen konnte ich nicht beobachten. Allerdings war´s auch nur sauberer Sand.
Viele Grüße!
Yücel


Böse Schwiegermütter kommen nicht in den Himmel, -laut Verordnung des Bundesministeriums für Verkehr dürfen Drachen nur 150 m aufsteigen!
Benutzeravatar
Gilbert
Carnegiea gigantea
Beiträge: 2924
Registriert: 4. Dezember 2006, 18:06
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1995
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Beitrag von Gilbert »

Was verstehst du denn unter "scharfem Sand"?
Null Ahnung. Den Ausdruck habe ich zwar schon gehört, aber mich nie drum gekümmert, was das ist. Also wieder Zitate aus einem Forum (ich hoffe, das geht wegen Urheberrecht):

Zitat Anfang

Mich hat schon immer interessiert, welches der "scharfe" Sand ist, den "Fori X" immer benutzt. Der hat ja auch sehr viel Sand verbraucht, aber ausdrücklich "scharfen Sand". Ich habe mir 2 Kubikmeter aus einer Kuhle bringen lassen, der glaube ich auch beim Bau verwendet wird. Ist der scharf?

Nicht bei "scharf" an was anderes denken! Tut man nicht...
Scharfer Sand enthält keine Feinanteile, dadurch nicht für Sandkuchen geeignet. Im Garten spielt das wenig Rolle, ohne Feinanteile ists ein bisserl besser.

Gut geeignet ist grober Sand, der auch zum Pflastern genommen wird, hat mir einmal ein Gärtner erzählt.

Der Sand soll ja die Drainage verbessern. Wenn er zu viele Feinanteile enthält, wird er auf Dauen nur ausgeschwemmt und der gewünschte Lockerungseffekt tritt nicht ein.

Zitat Ende (Quelle: http://forum.planten.de)
Benutzeravatar
Peter II
Carnegiea gigantea
Beiträge: 3400
Registriert: 4. Dezember 2006, 18:04
Mitglied der DKG: nein
Sammelt seit: 0
Wohnort: Thüringer Becken

Beitrag von Peter II »

@ Lola

Man sollte nicht immer alles auf das Substrat schieben. Besser wäre es, mal die Pflege zu hinterfragen. Die meisten Pflanzen auf der Erde sind keine Wasser- oder Sumpfpflanzen. Ich hatte ja schon mal darauf hingewiesen, daß Du ein großes Problem mit dem gießen hast.
Dein Sand war wahrscheinlich sehr lehmhaltig. Und der kann in getrocknetem Zustand sehr fest werden. Auch läßt der keine Belüftung der Wurzel zu. Das hat nichts mit
da der schon Kalk oder Zement enthalten könnte

zu tun. Denn der wird kaum offen rumliegen. Die Mischung würde sehr schnell verrecken.
Benutzeravatar
Gilbert
Carnegiea gigantea
Beiträge: 2924
Registriert: 4. Dezember 2006, 18:06
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1995
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Beitrag von Gilbert »

Ich hol mir den Sand in einer Kiesgrube, die keinen Zaun hat und wo man gut mit dem Auto ranfahren kann. Es ist viel feines dabei. Vor Gebrauch wird aber gesiebt. Ein Küchensieb geht ganz gut. Größere Steine werden zum späteren Bedecken abgesammelt.

Beim Substrat achte ich darauf, dass viele unterschiedliche Korngrößen im Substrat sind. Das ist ein Hauptgrund, warum ich aus verschiedenen Komponenten mische. Die Poren dürfen nicht zu groß sein. Sonst rauscht der Sand eben gleich nach unten. Substratteile etwas größer als der Sand halten den Sand einigermaßen fest.
Benutzeravatar
schimanski
Lebende Forenlegende
Beiträge: 904
Registriert: 23. Februar 2007, 23:30
Wohnort: Bei Augsburg

Beitrag von schimanski »

Also, da ich schon berzufsmäßig mit diesen Materialien zu tun habe, hier mal kurze eine Aufklärung:

Scharfer Sand:

Oder auch gebrochener Sand. Wird nicht aus der Grube abgebaut, sondern durch Brechen und Mahlen von gröberem Gestein gewonnen. Dieser Sand ist sehr scharfkantig, was von vielen Kakteenhaltern empfohlen wird, da es die Verwurzelung anregen soll. An runden Körnern sollen die Wurzeln keinen so guten Halt finden können.
Im Gegensatz zum hier Geschriebenen, kann dieser scharfe sehr wohl sehr feine Anteile beitzen. Derjenige z.B., der zum Verfugen von Betonpflaster dient ist sehr fein, da er in die sehr engen Fugen rieseln muss. Meist hat dieser Sand einen nicht geringen Anteil Gesteinsmehl.

"Baustellensand":

Die meisten Sande auf dem Bau sind sehr wohl gewaschen und enthalten keine oder nur geringe Anteile an Ton, Lehm und Schluff.

Pflastersand und Kabelsand sind dabei so ziemlich die einfachsten und können teilweise auch aus ungewaschenem Material bestehen.

Estrichsand (sieht man hoft als Resthaufen rumliegen, da die Estrichleger scheinbar grundsätzlich den Rest liegen lassen) ist immer gewaschen, da der Beton ha halten soll. Man erkennt ihn an dem Anteil an groberer Körnung. Er sieht eher wie eine Mischung aus Sand und feinem Kies aus.

Quarzsand ist an seiner weißen Farbe gut zu erkennen. Meist wird er als Sackware verwendet, aber Reste finden sich auch ab und zu. Dieser ist sogar nach Korngrößen gesiebt und getrocknet.


Aufpassen sollte man aber auf jeden Fall und wenn, dann immer etwas von oben vom Haufen nehmen.
Denn: geschaufelt wird immer von unten. Und die Verunreinigungen durch Zementstaub etc. kommen von schmutzigen Schaufeln oder Zementsäcken, die man, wenn sie offen sind, auf den Sandhaufen legt.
Gruß
rooman
elkawe
Meister
Beiträge: 581
Registriert: 12. Dezember 2006, 16:09
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Sammelt seit: 1975
Wohnort: Erzgebirge
Kontaktdaten:

Beitrag von elkawe »

@Lola

Wahrscheinlich hast du wohl Mauersand erwischt.

Mauersand- ungewaschener Sand, sehr lehmhaltig
Betonsand - gewaschener Sand mit Korngröße bis etwa 8-10mm
Putzsand - Korngröße bis etwa 3mm

Am besten zum Untermischen eignet sich Betonsand. Ist auch ein Quarzsand, nur mit "Verunreinigungen" in den Kristallen, deshalb sieht er gelblich aus.
Wenn die Klugen immer nachgeben, sind die Dummen bald in der Mehrheit.

Meine Kakteen HP
Frank

Beitrag von Frank »

Hallo,

bevor Peter´s Bemerkung "im Sande" :roll: verläuft möchte ich das Problem auch noch einmal aufgreifen.
Genau wie Peter II glaube ich auch, das Lola eher ein Problem mit ihrer Pflege, insbesondere mit übermässigen Wassergaben hat, als mit ihrer Substratmischung. Allersdings ist in diesem von ihr beschrieben Fall ein "Kalk"-Problem durch Verunreinigung nicht sicher auszuschliessen.
Benutzeravatar
Gilbert
Carnegiea gigantea
Beiträge: 2924
Registriert: 4. Dezember 2006, 18:06
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1995
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Beitrag von Gilbert »

Das könnte gut sein.
Oben steht ja
Vor einigen Wochen wurde die Pflanze krank, erst dachte ich, sie bräuchte wohl mehr Wasser, da die Blätter schrumpelig wurden, und gab ihr mehr als vorher.
Echeverien brauchen sehr wenig Wasser. Ich gieße z. B. sehr wenig, beachte die Echeverien manchmal wochenlang nicht - es kann schon mal im Sommerhalbjahr sein, dass sie 8 Wochen kein Wasser bekommen. Schrumpelig werden sie deswegen nicht! Die Reaktion ist eher, dass die Pflanzen untere Blätter einziehen. Der Rest bleibt aber prall!
Eine Hilfsmaßnahme "mehr Wasser" wegen Schrumpeln kenne ich bei Echeverien nicht.
Wenn Echeverien schrumpeln ist an der Wurzel was, Läuse oder Fäulnis.
Dann nimmt man meist am Besten einen Kopfsteckling zum Neubewurzeln.
Lola
Obergärtner
Beiträge: 251
Registriert: 22. September 2007, 21:50
Wohnort: Kiel

Beitrag von Lola »

Hallo,

ich geb's ja zu ihr habt schon recht mit den Kommentaren zum Giessen :oops:
Zumindest im September/Oktober hat sie sicherlich zuviel Wasser bekommen, danach so gut wie nichts mehr, da in dem Zimmer nur 12°C sind.
Deshalb mein Trugschluss, der alles verschlimmerte...
Vielleicht war Restfeuchtigkeit im Substrat, und deswegen ist es passiert.

Ich glaube, eine Wohnung ist eh kein guter Ort zur Überwinterung, da es nicht kalt genug für eine Echeverie ist :?:

Gruß Lola
Benutzeravatar
Christa
Lebende Forenlegende
Beiträge: 845
Registriert: 8. Dezember 2006, 09:50
Geschlecht: weiblich
Mitglied der DKG: ja
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: ja
Sammelt seit: 2000
Wohnort: bei Köln
Kontaktdaten:

Beitrag von Christa »

Hallo Lola,

wenn Du nur 12 Grad in dem Raum hast, finde ich es in Ordnung. Nur würde ich einfach von Oktober an nicht mehr giessen. Vor allem erst in den kühlen Raum stellen, wenn das Substrat trocken ist. Bei Restfeuchtigkeit besteht immer die Gefahr der Fäule. Ich denke, wir mussten am Anfang alle unser Lehrgeld zahlen. Teilweise heute ja noch.

LG Christa
Antworten

Zurück zu „Forum für Anfänger Forum for beginners“