Pflanzenjäger

[Yücel]

Hallo!

Ich habe mir auch mal wieder ein neues Buch gegönnt und möchte es gern vorstellen.

Titel: Pflanzenjäger
Untertitel: In fernen Welten auf der Suche nach dem Paradies
Autoren: Kej Hielscher, Renate Hücking
ISBN: 9783492241632
Preis: 9,00 Euro
263 Seiten, Taschenbuch im Piper Verlag

In diesem Buch werden in Kurzform die Lebensgeschichten von acht bekannten Pflanzenjägern nachgezeichnet. Es beginnt mit ihrem Elternhaus und ihrem beruflichen Werdegang, berichtet über ihre Reisen und ihre Entdeckungen und was aus ihnen wurde im Laufe ihres Lebens. Ergänzt wird das Ganze durch kleine Karten ihrer Schiffahrten, Porträts und Zeichnungen der Entdeckungen.

Die porträtierten Pflanzenjäger sind:
Paul Herrmann
Alexander von Humboldt
Adelbert von Chamisso
Philipp Franz von Siebold
Amalie Dietrich
Georg Schweinfurth
Wilhelm Micholitz
Curt Backeberg

Das Buch ist eher etwas für den botanisch Interessierten, auch wenn die Autoren offenbar nicht aus diesem Bereich kommen. Man muß also über einige Schreibfehler bei lateinischen Namen hinwegsehen können. Trotzdem ist es eine schöne Zusammenstellung von acht in sich abgeschlossenen Kapiteln, so dass man sich die Informationen quasi portionsweise zuführen kann.
Es ist interessant zu lesen, dass diese Menschen eben nicht mit der Botanisiertrommel in der Hand geboren wurden, sondern oft erst auf Umwegen zur Botanik kamen, wo ihnen dann meist ein weiterer Zufall zu ihren fernen Reisen verhalf. Viele ihrer Entdeckungen sind dem Hobbygärtner gut bekannt, auch wenn der Name des Entdeckers einem nicht unbedingt auf Anhieb etwas sagt und es macht Freude, mal die Geschichte hinter den Pflanzen kennen zu lernen.

Kurzum, für mich ist es ein ganz nettes Buch, was ich weiter empfehlen kann, obwohl ich kein übermäßiges Interesse an Geschichte habe.

[Andreas]

Hallo Yücel,

ich wäre auch gerne Pflanzenjäger von Beruf. Wie kamen die Jungs zu den Zufällen, die ihnen zu den Reisen verholfen haben? Stehen da Tipps oder Adressen ?

Grüße
Andreas

[Yücel]

Ja, man kann sich da sicher noch bewerben.
Marco Polo fehlt noch ein fähiger Botaniker.

Aber es ist schon interessant zu lesen, dass viele über den Umweg der Medizin zur Botanik kamen, weil es damals üblich war, im Medizinstudium viel Zeit mit Kräutern zu verbringen. Leider eine heute fast ausgestorbene Kunst, die langsam wieder populär wird.
Vielleicht hatte man damals als Mann auch einfach mehr Zeit sich seiner Karriere ohne eine hindernde Familie zu widmen. Auch als 40- oder 50-jähriger war man durchaus eine gute Partie und konnte noch eine Familie gründen. So war es möglich an längeren Reisen teilzunehmen, die manchmal viele Jahre dauerten. Heutzutage wäre die Ehefrau eher nicht so erfreut, wenn der Ehegatte mal für drei Jahre in der Weltgeschichte herumreist.
Ansonsten wäre das auch mein Traumberuf.
Schade, dass man in Deutschland damit kein Geld verdienen kann.

[Pachy]

Hallo, zusammen!
Ich habe mir dieses Buch schon vor etlichen Jahren, damals noch im festen Einband, zugelegt, weil ich einfach diese Geschichten von Leuten, die Pflanzen in ihrer ursprünglichen Heimat (Dschungel, Wüste, etc.) entdecken, wahnsinnig interessant finde.
Dieses Buch kann ich nur jedem empfehlen, wer auch nur ein Fünkchen Interesse an der Botanik hat.
Übrigens, ich würde mich dann auch mal anmelden als Pflanzenjäger Ich stell mir das unwahrscheinlich spannend vor, im Regenwald, Wüste, ..., auf Pflanzensuche zu gehen und neue Arten zu finden. Ist bestimmt auch sehr strapaziös und entbehrungsreich, aber wer nun einmal "Pflanzen-verrückt" ist, nimmt das auch in Kauf.

Liebe Grüße, Ines!

[Pachy]

Ach ja, übrigens hätte ich auch noch einen Literaturtipp!
Es ist ein 96-seitiges Heft über die Aloen in Namibia, behandelt ausschließlich diese Pflanzengruppe und diese auch nur in Namibia. Viele farbige Originalaufnahmen, meist auch vom jeweiligen Standort in Namibia. Ist zweisprachig verfasst, englisch und deutsch, auch mit einigen Pflegetipps verbunden, handelt von Krankheiten und Schädlingen, die Aloen befallen können, jede einzelne Aloen-Art wird bildlich und textlich vorgestellt und auf drei Namibia-Karten werden die Niederschlags-und Frostvorkommen, die Vegetationszonen und Verbreitungsgebiete der Aloen dargestellt.
Der Titel lautet: "Aloen-die Aristokraten der Namibischen Flora" von Sakkie Rothmann, Swakopmund und ist erschienen bei http://www.namibiana.de.
Also, wer sich für Aloen interessiert, könnte Gefallen an diesem Heft finden.

Liebe Grüße, Ines!