Arbeit macht frei

Hier kann alles gepostet werden, was nichts mit Kakteen- und Sukkulenten zu tun hat.

Moderator: Moderatoren

Günter
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Beitrag von Günter »

Gilbert hat geschrieben:
Es gibt einige, die meckern nur herum
Es gibt einige, die bringen sich aktiv ein
Es gibt einige, die tun was
Hätte es nicht heißen müssen:

Es gibt einige, die meckern nur herum
Es gibt einige, die bringen sich aktiv ein, die tun was
Es gibt einige, die ziehen sich zurück

:?: :wink:
Ich hätte es eher so umschrieben:
Es gibt einige, die ziehen sich zurück
Es gibt einige, die meckern nur herum
Es gibt einige, die machen gute Vorschläge, mehr aber auch nicht
Es gibt einige, die machen gute Vorschläge und versuchen sie auch aktiv umzusetzen

Von der letzten Gruppe haben wir nur leider zu wenige.
Gruß
Günter
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Falls du mich persönlich meinst, muss ich dich enttäuschen:

a) habe ich mit anderen eine Arbeitsgruppe gegründet
b) sind wir am Gründen einer Virtuellen Ortsgruppe, oder wie immer dat Dingen heissen wird
c) kämpfe ich weiterhin aktiv um eine Verbesserung der stacheligen Zustände
d) waren 22 Mitglieder einer Ortsgruppe in meiner Sammlung und ich habe deren Ausflug mitbegleitet
e) mache ich am 7. und 8. Juni ein Wochenende der offenen Gewächshäuser, ohne Gewinnabsicht aber mit viel Arbeit und hoffentlich viel Werbung für unser Hobby
f) ich war bereits 14 Monate für alle aktiv
g) ich war vier Jahre für die AG Echinopsis aktiv
h) ich bin seit zweieinhalb Jahren Vorsitzender einer Ortsgruppe
i) habe mich für das Hobby im Fernsehen schon eingesetzt
j) betreibe seit 2002 eine umfangreiche eigene Homepage
g) an weiteren Überraschungen wird gebastelt. :oops:

War dies jetzt ausreichend? Schreibe uns von Leuten die ähnlich aktiv für die Sache sind.

Grüße
schlurf
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Beitrag von schlurf »

@andreas

Alle Achtung für Dein Engagement, aber ob uns das bei den hier diskutierten Problemen weiterhilft?

Grundsätzlich krankt unser Staat an den Folgen des tausendjährigen Reiches. Man hat dem deutschen Volk im Anschluss daran die Demokratiefähigkeit in toto abgesprochen um sie tröpfchenweise dann "kontrolliert" wiederzugeben.
Warum haben wir denn keine Volksentscheide? Weil dann etwas dabei herauskommen könnte, was man nicht so leicht steuern kann wie unsere Politiker (Stichwort: Lobbyismus). Es könnte ja wirklich mal gemacht werden, was das Volk will. Außerdem müsste man sich nicht nur alle 4 Jahre mal anstrengen, das Stimmvieh auf die eigene Seite zu ziehen, nein, man müsste den Wählern ständig erklären, was Sache ist und das in für alle verständlichen Worten. Nix da von wegen Abgeordnetenbezüge kassieren und die Sitzungen verpennen oder gar nicht erst daran teilnehmen! Schaut Euch doch die Parteien an! Sogar die Grünen haben den Pfad der Basisdemokratie verlassen!!! - weil es sich so leichter klüngeln lässt!
Ich kann nur wiederholen was ich ständig sage:
Reduzierung der Abgeordnetenzahl, Erhöhung der Bezüge(damit es auch für fähige Leute aus der Wirtschaft interessant wird) und eine Art "Abi" für Abgeordnete, d.h. dass diese mindestens das staatliche System und die Systematik der Gesetzgebung kennen müssen. Und vor allen Dingen: mehr direkte Demokratie, dann geht auch der Lobbyismus zurück bzw. es wird zumindest schwieriger! Für das schweizer System in Reinform ist unser Volk aber m.E. schlicht zu groß.
Stets wird über das Selbstauflösungsrecht des BT diskutiert, viel interessanter wäre die Möglichkeit eines Volksentscheides, der den Abgeordneten das Mandat wieder entziehen könnte. Das Herumgeeiere in Hessen hätten wir uns dann gespart:
Ein machtgeiler Despot, der um nichts in der Welt die Zügel aus der Hand geben will und eine <zensiert> Konkurrentin, die in Anlehnung an Altbundeskanzler Schröder ruft " Ich will da rein " (koste es was es wolle ...).
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Ich fühlte mich durch die Aussage von Gilbert etwas angesprochen, daher meine Ausführungen.
Edmund

Beitrag von Edmund »

Andreas hat geschrieben:...

Bei aller Liebe zur Politikverdrossenheit und dem Unfug unserer Politiker, aber Gott bewahre, dass die Extremen, egal in welcher Richtung, an die Macht kommen. Können wir das nicht unter uns Demokraten besser regeln? Einfach den inneren Schweinehund überwinden und was tun...
Sie sind schon an der Macht, es hat nur noch keiner gemerkt. Das simple Links-Rechts Schema ist nicht mehr zu gebrauchen, wenn es denn jemals zu gebrauchen war.

Wirkliche Macht ist Macht über die Wirtschaft.
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astro
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Beitrag von astro »

schlurf hat geschrieben:
...Warum haben wir denn keine Volksentscheide? Weil dann etwas dabei herauskommen könnte...
...vielleicht auch die Wiedereinführung der Todesstrafe!
Wenn die Stimmung nur günstig ist, findest du auch dafür ne Mehrheit!
Ich glaube nicht, dass Volksentscheide allein der Bringer sind.
Freilich gehört unfähigen, faulen und natürlich noch mehr korupten Poltikern das Handwerk gelegt.
Aber die Volksvertreter sind auch nicht besser als Volk das sie vertreten, wieso auch?
Naja, ich bin wohl zu wenig erwartungfroh...

gruss astro
eintracht frankfurt forever
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Gilbert
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Beitrag von Gilbert »

Andreas schrieb:
Falls du mich persönlich meinst, muss ich dich enttäuschen:
.......
War dies jetzt ausreichend? Schreibe uns von Leuten die ähnlich aktiv für die Sache sind.
Hallo Andreas,
da hast du meinen Einwurf aber in den völlig falschen Hals bekommen und ich glaube, zwischen den Zeilen etwas gelesen, was nicht gemeint war. (Ich denke, Günter hatte es verstanden). Dass du sehr aktiv bist, wird im Forum wohl niemand bezweifeln, das wissen wir ja.
Ich meinte andere Menschen als dich, die nicht, jedenfalls in der Form wie du, für Gemeinschaftsangelegenheiten, für "die Sache", aktiv sind. Zum Beispiel auch mich selbst.
Diese Menschen, deren Ding eben nicht so die "Gemeinschaftsaufgaben" sind, die ihre Aktivitäten aber vielleicht in anderen Bereichen :!: haben, fehlten mir nur in deiner Aufzählung.
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

@Gilbert
Mag sein das ich es in die falsche Kehle bekommen habe, aber in diesem Punkte bin ich ehrlich gesagt ein wenig empfindlich, vielleicht zu empfindlich, Schwamm trüber. Für meinen Part sorry.
@Edmund
Ich bin mir nicht sicher, ob die Führenden im Lande vielleicht schon solche Tendenzen haben. Und wenn es so ist, dann wird es um so mehr Zeit, dass wir "das Volk" uns unserer Stärken besinnen. Die Stärken liegen ganz klar in der Masse und im gemeinsamen Vorgehen.

Meines Erachtens haben wir aber in den letzten zwanzig Jahren diese Macht verlernt. Schaue ich mich hier auf der Arbeit herum, jeder macht sein eigenes Ding, schaue ich mich in der DKG Sache herum, das Gleiche. Sollen es doch die anderen richten, wenn sie es nicht tun, werden wir dann wieder herummeckern.

Ich bin der Auffassung, das wir die "Arbeiterameisen" nur eine reelle Chance haben was zu bewirken, wenn wir wieder lernen Solidarität mit anderen zu pflegen, eine Person ist Schwach, eine Gemeinschaft stark. Dies gilt für die Politik, dies gilt für das Private.

Der große Feind ist jedoch der eigene Egoismus, den wir alle in uns stecken haben, gebt dem Volk Brot und Spiele, dann wird es ruhig sein, dann ist der Egoismus befriedigt.

Wann haben wir zum letzten Male an den Mensch von Nebenan gedacht, wann haben wir zum letzten Male eigene Wünsche für die von anderen zurückgesteckt?

Im Kleinen liegt das Problem
Besinnlichen Mittwoch
wünscht
Andreas
schlurf
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Beitrag von schlurf »

astro hat geschrieben:
schlurf hat geschrieben:
...Warum haben wir denn keine Volksentscheide? Weil dann etwas dabei herauskommen könnte...
...vielleicht auch die Wiedereinführung der Todesstrafe!
Wenn die Stimmung nur günstig ist, findest du auch dafür ne Mehrheit!

gruss astro
Das gestehe ich Dir zu, aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Auf das Verhältnis kommt es an.
Ohne eine Diskussion über die Todesstrafe anzetteln zu wollen, aber ich bin strikt dagegen! Das hat allerdings nichts mit sozialen Erwägungen zu tun, sondern es handelt sich um die pure Rachsucht :twisted: . Wenn einer tot ist, kann m an ihn nicht mehr bestrafen...
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
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Isabella
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Beitrag von Isabella »

@Andreas
wann haben wir zum letzten Male eigene Wünsche für die von anderen zurückgesteckt?
Mach ich täglich - ich bin verheiratet :lol:
Edmund

Beitrag von Edmund »

Andreas hat geschrieben: Ich bin mir nicht sicher, ob die Führenden im Lande vielleicht schon solche Tendenzen haben. Und wenn es so ist, dann wird es um so mehr Zeit, dass wir "das Volk" uns unserer Stärken besinnen. Die Stärken liegen ganz klar in der Masse und im gemeinsamen Vorgehen.
Wenn man sich vor Augen hält, dass der Herr Ludewig im Vorstand der CDU sitzt, dann kann man sich für die Zukunft auf einiges gefasst machen. Die Äusserungen des Herren sind verfassungsfeindlich. Kein Aufschrei der Empörung ist zu hören, ja man lobt wahrscheinlich noch mehr oder weniger heimlich seinen Mut, das auszusprechen, was die Führungsriege denkt.
Andreas hat geschrieben:Meines Erachtens haben wir aber in den letzten zwanzig Jahren diese Macht verlernt. Schaue ich mich hier auf der Arbeit herum, jeder macht sein eigenes Ding, schaue ich mich in der DKG Sache herum, das Gleiche. Sollen es doch die anderen richten, wenn sie es nicht tun, werden wir dann wieder herummeckern.
Sicher ist, die Vereinzelung hat einiges dazu beigetragen. Andererseits hat die devote Haltung gegenüber Autoritäten in unserem Volk eine lange Tradition. Die Jahre zwischen den 68er Studentenrevolte und den Protesten von Wackersdorf waren eigentlich die Ausnahme. Die autoritären Strukturen haben in unseren Betrieben und der Administration überlebt. Und viele erwarteten auch Sicherheit von dieser "Ordnung". Solange es noch den rheinischen Kapitalismus gab, waren diese Erwartungen auch gerechtfertigt.
Andreas hat geschrieben:Der große Feind ist jedoch der eigene Egoismus, den wir alle in uns stecken haben, gebt dem Volk Brot und Spiele, dann wird es ruhig sein, dann ist der Egoismus befriedigt.
Ich würde sagen, es ist die Existenzangst, die den Tunnelblick hervorruft. Diejenigen, die Arbeit haben, werden so stark davon in Anspruch genommen, dass sie häufig keine Kraft mehr haben, sich auch noch mit den Querelen in Vereinen und Verbänden zu befassen, bzw. sich zu engagieren. Sie haben auch keine Zeit mehr, sich eine eigenen Meinung zu bilden. Die Belastungen im Berufsleben haben in den vergangenen Jahren stark zugenommen. So macht Arbeit nicht frei.

Ich fürchte, einzig und allein Not und Elend können zu einem Bewusstseinswandel führen. Mal sehen was geschieht, wenn demnächst wirklich steil bergab geht. Dann wirds wieder "Reformen" geben, es ist ja noch einiges da, was weg muss: Betriebsverfassungsgesetz, Kündigungsschutz usw. ...

Aber selbst wenn Menschen am Hungertuch nagen werden sie immer noch jemanden finden, dem es noch schlechter geht und auf dem man rumtrampeln kann. Da können sie dann Arbeitende gegen Rentner und Arbeitslose aufhetzen. Womit wir wieder beim Thema wären.
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Guten Morgen lieber Edmund, liebe Mitleser,

ganz offen, mir sind deine Auslegungen etwas zu düster.

Es hat schon öfters solche politischen Paukenschläge von Leuten gegeben, die sich in irgendeiner Form profilieren wollten. In der Fernsehdiskussion um Anne Will am vergangenen Sonntag, haben eigentlich alle Politiker klar Abstand genommen und nach meiner Einschätzung eher müde gelächelt. Es gibt sie tatsächlich, diese Leute, die quasi über Leichen gehen, um bekannt zu werden.

Ich kann eigentlich nur immer wieder betonen, einfach auch ein wenig Geduld aufzubringen, das "Volk" bewegt sich nur sehr träge, jedoch glaube ich durchaus Tendenzen entdeckt zu haben, die ein neues Denken zeigen. Auf einer kleinen Familienfeier habe ich am Dienstagabend lange Zeit mit jemanden über diese Themen und auch über die Entwicklung diskutiert. Festzustellen ist eindeutig, dass Leute wieder sich mit dieser Entwicklung beschäftigen, Einiges in Frage stellen und sich neu organisieren. Auch hier diese Diskussion zeigt doch eindeutig, das darüber laut nachgedacht wird. Es liegt doch an uns was zu tun und auf irgendwelche Katastrophen zu warten, habe ich zumindest keine Lust. Wenn mir was nicht passt, dann melde ich mich dazu, wenn ich sehe andere bekommen dies nicht hin, dann packe ich selbst mit an. Ob meine Meinung die Richtige ist, weiß ich nicht, jedoch will ich um meine Ideale kämpfen, ansonsten wäre mein Leben arm und leer.

Das Leben an sich birgt jedoch manch Überraschung. Habe ich vor einigen Jahren mit anderen noch Autobahnen wegen Protesten zur sogenannten Startbahn West blockiert, bin ich einige Jahre später von eben dieser Startbahn West in den Urlaub abgeflogen. Ich sage euch, ich hatte ein Scheißgefühl, kam mir als Verräter der Sache vor. Später jedoch sagte ich mir, das man den Kopf nicht in den Sand stecken darf, wenn ein Ziel mal nicht erreicht wurde, Niederlagen sind die Würze für neue Aktivitäten und sollten keinen Grund darstellen, es nicht immer wieder zu probieren. Was bleibt uns Menschen wirklich, ausser der Hoffnung?

Der ein oder andere weiß vielleicht von meiner psychologischen Ausbildung, wir Psychos sehen alles vom Standpunkt des Individuums aus, denn in all unseren kleinen grauen Zellen spielt sich das ab und die Summe aller grauen Zellen ist das Handeln und Tun in unserer Welt. Sagt einfach mal den grauen Zellen nicht alles hinzunehmen, was so auf dieser Welt passiert und es kann Freude machen sich für das Allgemeinwohl zu engagieren.

Grüße aus dem sonnigen Frankfurt
Andreas
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Beitrag von schlurf »

Edmund hat geschrieben: Andererseits hat die devote Haltung gegenüber Autoritäten in unserem Volk eine lange Tradition. Die Jahre zwischen den 68er Studentenrevolte und den Protesten von Wackersdorf waren eigentlich die Ausnahme.
Klingt gut und schön. Ende 1999 habe ich das Maul hier im Büro aufgemacht, mit 'ner hübschen Rundmail. Ergebnis war, dass ich mich umgehend aus meiner Position verabschieden durfte. Ich hatte dem politischen Pack auf die Füße getreten und zwar dort, wo es weh tut: beim Gld ("Diäten"). Aber nur kein Mitleid. Mir geht's inzwischen besser als davor und besonders mutig war es auch nicht:
Ich war gerade in der Endstufe meiner Laufbahn angekommen und bin Beamter. So einen wirst'e nicht so leicht wieder los ... :twisted:

Aber mach das mal als Arbeiter, dann kannst'e stempeln gehn! Was bleibt Dir also übrig als zu kuschen, wenn Du die Schnäbel zu Hause stopfen musst? Ich seh noch viel schwärzer als Edmund:

Die Diktatur der Politik ist nur das Mäntelchen. Die Wirtschaft mischt schon kräftig mit und das wird noch schlimmer werden - meine Prognose. Es wird in einer weltweiten Wirtschafstdiktatur enden - oder wir haben "Glück" und die Chinesen kommen. Dann geht's (fast) allen gleich schlecht ... aber unsere "Ossis" kennen sich da ja schon aus ...

Apropos "Ossis" - das ist wirklich nicht bös gemeint. Ich bin keiner von der Sorte, die die Mauer lieber gekauft hätten, als sie abzureißen! :lol:
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
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Isabella
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Beitrag von Isabella »

Leutchen. Leuchtchen, ich liebe unser Forum, gerade weil man hier auch mal das "Maul" politisch aufreissen kann.
Die Jahre zwischen den 68er Studentenrevolte und den Protesten von Wackersdorf waren eigentlich die Ausnahme.
Ne, es gab schon lange zuvor "politische" Querdenker. In manchen Regionen mehr; in anderen weniger -weniger dort wo es dem "Volk" besser gng, getreu der altrömischen Weisheit "gebt dem Volk Brot u. Spiele"!
Ich bin zudem so ein 68ziger-Relikt. Glaubt mir, so edel und selbstlos war dies Revolution auch nicht. War überhaupt schon einmal eine Revolution wirklich "edel u. selbstlos" ? Ich hatte damals und auch später (RAF) persönlich mit 2 "tragenden" Säulen dieser Bewegung zu tun und mir war damals schon klar: Einer (später ein euch allen bekannter Spitzenpolitiker missbraucht das "Volk" nur für seine ev. politischen Ziele und der andere (bekannter RAF-Aktivist) "aus dem Volk" krankhaft bemüht in der studentischen Revolution Fuss zu fassen -um jeden schon damals für mich nicht akzeptable Preis!.
@Schlurf
Ich war auch mal Angestellte im öffentlich Dienst (irgend jemand hatte mich wegen meiner Fähigkeiten eingestellt und dabei übersehen, daß mein Großvater ein aktiver Gewerkschafter war). Nun ja - irgendwann kam´s raus, feuern konnte man mich nicht - aber ich habe die Blödsinnigkeit begangen ein Kind zu bekommen! Danach 1 Jahr später konnte man nicht mehr einstellen a) weil etliche Beamtinnen auch aus dem Mutterschutz zurück gekommen waren, b) weil ich wohl "zuviel" in dem Jahr verlernt hätte! Eine Kollegin "unterer Dienst" aber mit dem richtigen Parteibuch hat es durch "Probleme in der Schwangerschaft, Mutterschutz, wieder Probleme in der Schwangerschaft und wieder Mutterschutz geschafft selbst nach fast 8 Jahren wieder eingestellt zu werden!
Ich will wirklich nicht jammern - aber nach 40 Jahren bescheidenem Kampf um "mehr Menschlickeit" - ich bin gesundheitlich zermürbt und gehöre heute unter die Rentner (Frührentnerin).
Ich stell mir diese Frage nicht gerne - aber sie drängt sich mir immer mehr auf - für WAS hab ich mich eigentlich kaputt gemacht ? Die Jüngeren sehen in mir nur eine "Schmarotzerin" die ihnen ihre Rente "vermasselt" und die Älternen ? Da erlebt ich einen Egoismus vom Feinsten!
Schreit jetzt "Zeder und Mordio" aber ich kann und ich will nicht mehr kämpfen - oder wenn überhaupt, dann nur noch für mich/uns.
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Gilbert
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Beitrag von Gilbert »

Isabella schrieb:
...FÜR WAS ...
Ich denke, es ist doch nicht falsch, zu sagen, dass wir es als eine positive Errungenschaft unserer westeuropäisch-US-amerikanischen Kultur ansehen, dass die Entwicklung einer persönlichen Individualität über dem Leben für die Gemeinschaft steht. Im Gegensatz zu vielen anderen Kulturen und z. B. alten kommunistischen Systemen. Politisch äußert sich das in Demokrate statt Monarchie und totalitären Systemen. Als Bild hat man da ja die Massen von Chinesen in blauen Einheitsanzügen vor den geistigen Auge.
Bei diesem Hintergrund (ich lebe in dieser Kultur) sehe ich es zunächst mal als wichtig an, sein persönliches Glück zu finden. Bei all diesem Immer-noch-Luxus hier sind doch viele äußerst unzufrieden, wie man immer wieder hört. Darum geht es zunächst mal: Sich fragen, was ist für mich gut, welchen Lebensweg zum für mich Guten sollte ich verfolgen, wie regel und organisiere ich mein Leben, dass ich zufrieden, ausgeglichen und glücklich bin.
Nur, wer damit einigermaßen im Reinen ist, kann sich dann auch positiv für die Gemeinschaft einsetzen. Was nützen der Gemeinschaft die Nur-Motzer, die motzen, weil eventuell ihr persönlicher Lebensfrust dahintersteckt, weil sie vielleicht Beziehung, Familie, Beruf und Finanzen nicht geregelt haben.
Nicht "Arbeit" macht frei (Thema hier), sondern die Regelung aller dieser persönlichen Angelgenheiten - frei auch für die Gemeinschaft. Wenn die persönlichen Dinge ok sind, kann der Egoismus weniger werden, man kann sich dann mehr für die Mitmenschen einbringen, was wiederum zufriedener macht.
Wobei ich bei Einsatz für die Mitmenschen und die Gemeinschaft auch immer einen gewissen dahinter steckenden Egoismus vermute, das ist bestimmt nicht ganz selbstlos. Man erstrebt Anerkennung, Aufmerksamkeit und ähnliches. Mancher muss auch sein Helfersyndrom ausleben. Auch bei Gemeinschaftseinsatz ist eben einer rein persönliche Motivation dabei.

Jeder nach seiner Fasson, jeder hat seine momentane Aufgabe. So hat der eine noch viel mit sich selbst zu tun, der andere ist schon freier für andere. Außerdem ist die Gesellschaft durch Aufgabenverteilung und Arbeitsteilung geprägt. So muss nicht jeder "Politiker" sein oder in Vereinen aktiv sein. Für wen es gut erscheint, der engagiert sich, für wen anderes gut ist, der lässt andere die Politik machen.
Ich finde, beides ist ok. Man muss als "persönlicher Egoist" weder über die Macher motzen, noch als Macher die Andersmacher runtermachen, noch als Macher die vermeintlich Inaktiven kritisieren.
Nicht jeder muss überall mitmischen. Dafür gibt es Gewählte und Wählende.

Jeder hat seine Aufgabe, die er zu erledigen hat. Traurig macht es mich nur, wenn ich sehe, wenn jemand seine persönliche Aufgabe, Gutes für sich zu erreichen, nicht anpackt oder noch nicht einmal erkannt hat.

Für mich persönlich ist es gut, mal wieder die Zeitung abzubestellen, die ich jetzt seit einigen Monaten abonniere. Warum soll ich mich mit medialer Umweltverschmutzung (immer wieder diese Pooth-Meldungen und Kindestötungen!) beschäftigen? Zu meinem Lebensglück trägt das nicht bei. Nach jedem Lesen bleibt der Eindruck "Das ist doch alles nur Mist!" und macht mich unzufrieden. ;)
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