Weiße "Kruste" an Schnittstelle

[Aless]

Hallo Opuntienfreunde,

habe vor einigen Wochen Stecklinge von meinen Opuntien im Freiland geschnitten. Bei einer O. fragilis hat sich kurz nach dem Schnitt ein weißer "Überzug" bzw. eine "Kruste" an einer Schnittstelle gebildet. Sieht aus wie ein Zuckerhäubchen...
Habt ihr das schon mal gesehen und gibt's dafür eine logische Erklärung?
Hab schon oft Stecklinge geschnitten, aber das konnte ich bisher noch nie beobachten, andere Schnittstellen an der selben Opuntie sind völlig normal.

Ist das wie beim Menschen eine Art Wundsekret?



Das Bild wurde vor 2 Tagen gemacht, ansonsten ist alles normal, die Opuntia hat schon viele Knospen und Neutriebe gebildet:



Gruß
Aless

[TOM.69]

Hallo Aless

Hast Du denn auch schon in dieser Zeit Stecklinge geschnitten? Also in der Phase, in welcher die Pflanzen relativ frisch austreiben und "vollen Saftschub" haben? Ich bilde mir nämlich tatsächlich ein, dass es sich um Zucker handeln könnte. Kannst es ja auch mal probieren. (Vielleicht kannst Du hinterher Farben schmecken, Bäume reden hören und erlebst andere transzendente Erfahrungen ... )

Lieben Gruß

vom TOM

[Aless]

Hallo Tom,

Hast Du denn auch schon in dieser Zeit Stecklinge geschnitten? Also in der Phase, in welcher die Pflanzen relativ frisch austreiben und "vollen Saftschub" haben?

Ja, ich hab schon öfter in dieser Zeit Stecklinge geschnitten und als ich die Stecklinge an obiger Opuntie geschnitten hatte, habe ich das zeitgleich auch an so gut wie allen Anderen gemacht. Aber nur an dieser einen Opuntie und nur an dieser Stelle trat die weiße Ausscheidung auf.

Kannst es ja auch mal probieren

.

Öhhhm, nö ich glaub das erspare ich mir lieber...

Gruß
Aless

[TOM.69]

Schon merkwürdig. Hast Du mal mit einem Zahnstocher o. ä. die Konsistenz getestet? Ist es hart und kristallin oder schuppig und leicht klebrig? Es könnte ja auch sein, dass es eine Wachsausscheidung ist.

Mal abwarten ob sich Opuntien-Kenner wie Michi noch zu Wort melden.

Lieben Gruß

vom TOM

[schlurf]

Erinnert mich stark an die Ausschwitzungen von Ficus benjamini - und die sind süß, hab' ich selbst probiert.

Also nur mal 'ran, ablecken ist angesagt

[TOM.69]

Erinnert mich stark an die Ausschwitzungen von Ficus benjamini

Welche ja von der Konsistenz eher wachsartig sind und nicht grundsätzlich bei Verletzungen auftreten.

[Probiert habe ich auch schon vieles. Ich habe die Eigenart, an fast (!) allem riechen zu müssen und was nicht riecht (und unbedenklich erscheint) wird probiert. Bis jetzt geht es mir gut (gibt es einen hysterisch im Kreis laufenden, mit den Armen fuchtelnden, mit Augen rollenden, die Farbe wechselnden Smilie?) ]

Lieben Gruß

vom TOM

[Thomas G.]

Hallo zusammen,

zur Klärung dieses Phänomens kann ich leider nicht beitragen aber dieses Thema werde ich auf jeden fall im Auge beachten.

Ich möchte doch wissen ob Aless jetzt doch noch an der Opuntie knabbert und was dann passiert

[Aless]

Ich habe die Eigenart, an fast (!) allem riechen zu müssen

Tom, das geht mir genauso - aber eben NUR riechen...mit dem probieren ist das so ne Sache, da muss es dann schon seeehr gut riechen.
Obwohl ich ja zugeben muss, dass ich schon mal eine Frucht einer Lobivia gegessen habe. Die roch so lecker beim Samenpuhlen, dass ich einfach nicht anders konnte als zu testen. War echt lecker, meine Nase hat mich nicht getäuscht.

Also nur mal 'ran, ablecken ist angesagt

Ich möchte doch wissen ob Aless jetzt doch noch an der Opuntie knabbert und was dann passiert

Ja klar, damit ihr dann was zum Lachen habt.

Hm, hab gerade nochmal geschaut, das Zeug ist momentan (wahrscheinlich durch den vielen Regen der letzten Tage, bilde mir ein dass er vorher fest war) so geleeartig, man kann's also zwischen den Fingern verreiben und es ist absolut geruchlos.
Nö - ich probier's nicht!

[schlurf]

Nö - ich probier's nicht!

Feigling! Feigling!

[Thomas G.]

Hallo Schlurf,

also ich finde gar nicht, dass Aless feig ist nur weil sie an dieser interessant aussehenden Substanz nicht lecken will, im Gegenteil !

Ich hätte es ganz bestimmt probiert weil ich viel zu neugierig bin es nicht zu tun und weil man ja nie weiss was man da tolles entdeckt, aber Aless ist eben vernünftig und das ist doch prima , oder ?

Dass sie jetzt nicht weiss, wie es schmeckt (vermutlich sehr,sehr gut), dass sie eben keine wichtige Entdeckung auf dem Gebiet der Botanik macht, natürlich auch den Nobelpreis für ... na ja für irgendwas halt... nicht bekommt, das nimmt sie alles in Kauf. Auf so viel zu verzichten finde ich ausgesprochen mutig und ganz toll !

Wir sollten stolz drauf sein zu willensfeste und prinzipientreue Mitgleider hier im Forum zu haben !

Hi Schlurf, ich habs jetzt mal auf die subtile Art versucht, vielleicht probiert sie ja dann davon

[Juergen]

Hallo Aless,

Ist das Zeug denn wasserlöslich?
Ich vermute mal nicht, da deine Opuntie wohl nicht ganz regengeschützt steht. Dann dürfte es eigentlich kein Zucker und kein Salz sein (zumindest nicht solche, die in der Opuntie vorkommen könnten).
Dann sollte es sich um was wasserunlösliches organisches handeln.
Pessimistisch wie ich meistens bin, würde ich dann doch am ehesten auf einen Pilz tippen und versuchen was dagegen zu unternehmen.
Hoffentlich hab ich (wie meistens) nicht recht

Viele Grüße,
Jürgen

[schimanski]

Also eine meiner O. aurea hat es dieses Frühjahr nicht geschafft wieder ganz aufzustehen (wohl gewichtsbedingt, da die Triebe sehr ausladend sind). Am quasi abgeknickten Trieb hat sie genau solche Ausscheidungen. Blütenknospen sind ganz normal zu sehen.
Hoffentlich komme ich morgen mal bei Licht nach Hause. Dann mache ich ein Bild.

[Aless]

@ Thomas

Netter Versuch!
Irgendwie stelle ich mir da aber automatisch vor, wie es wohl ist, Glochidien in der Zunge bzw. im Mund zu haben. Nönö, DAS brauch ich nicht!

@Jürgen

Ist das Zeug denn wasserlöslich?

Nein völlig wasserlöslich wohl nicht. Meine Opuntien stehen ohne Regenschutz und seit Samstag regnete es hier teilweise heftig. Es ist jetzt eben nur weicher, wie eine Art zähflüssiges Gelee.
Eine Pilzkrankheit kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen. Ich konnte ja beobachten, wie die das Zeug kurz nach dem Schnitt (vielleicht 1/2 Stunde später) da war und dann auch mehr wurde.

@Rooman
Na dann bin ich ja beruhigt, dass deine Opuntie das auch hat. Ein Bild wäre super.

Mein Opuntienbeet hab ich nun seit 5 Jahren, aber das hab ich echt noch nie gesehen bis jetzt...

[schlurf]

Um - leider - mal etwas Ernst in die Sache zu bringen:
Wie schon an verschiedenen Stellen ausgeführt beschäftige ich mich intensiv mit Obstbau. Eine Parallelität könnte folgendes sein:
Manche Obstbäume (Nadelbäume übrigens noch viel intensiver!) bekämpfen eindringende tierische Schädlinge, indem sie sie mit Harzausscheidungen "zukleistern". Vielleicht hat so ein kleiner "Stecher" sich an der Schnittwunde zu schaffen gemacht und das war die Abwehrreaktion der Pflanze. Dafür spräche die teilweise Wasserunlöslichkeit.

[poldi]

Vielleicht kann man Ameisen dazu überreden, daran zu knabbern?