Einordnung:
Zoologisch gesehen handelt es sich um eine Spinnmilbe, zählt also zu den Spinnentieren. Dieses Tier mit der lateinischen Bezeichnung Tetranychus urticae findet sich als Schädling an Pflanzen im Freiland und unter Glas.
Aussehen:
Erwachsene Tiere und Nymphen haben in der Regel vier, Larven hingegen drei Beinpaare. Sie werden bis zu 0,6 mm groß. Die Folge davon: Man sieht sie (meistens) zu spät, d.h. wenn die Pflanze schon massiv geschädigt ist.
Schadbild:
Die hohe Fertilität der Weibchen führt bei günstigen Bedingungen (trocken, warm, ausreichende Nahrung) zu einer explosionsartigen Vermehrung. Durch die Saugtätigkeit des Schädlings, der die Zellen der Epidermis ansticht und schlichtweg "austrinkt" kommt es bei massivem Auftreten zu einem umfassenden Absterben der Epidermiszellen. Die Folge sind große grau bis braun verfärbte Flächen, wobei im Extremfall kein grünes Eckchen mehr an der Pflanze verbleibt.
Vorbeugung:
Regelmäßige Kontrolle insbesondere der Scheitelregion mittels einer Lupe auf sich nicht oder nur langsam bewegende rote Spinnentiere (nicht zu verwechseln mit kleinen behende umherhuschenden echten roten Spinnen) die in der Regel nur als mehr oder weniger dichte rote Pünktchen erscheinen. Als "Indikatorpflanze" können nach meiner Beobachtung Chamaecereus-Hybriden eingesetzt werden, die die Spinnmilbe regelrecht anzuziehen scheinen. Wenn die C. keine Milben haben, sollte auch die restliche Sammlung frei davon sein. Noch schmackhafter sei für die Biester Echinocereus longisetus - das kann ich aber nur so weitergeben, weil ich eine solche Pflanze nicht besitze.
Bekämpfung:
Nützlingseinsatz: Raubmilbe Phytoseiulus persimilis
Insektizide/Akarizide: Dimethoatpräparate, Pyrethroide, Neu: Vertimec
Hitze: Ich habe beobachtet, dass auch große Hitze die Tiere massiv schädigt. So erreichte ich 60 Grad Celsius in meinem Wintergarten, weil ich versehentlich vergessen hatte die Fenster zu öffnen. Dies hatte zwar Verbrennungen an einigen Pflanzen zur Folge, aber auch ein Absterben der Spinnmilben an zwei infizierten Pflanzen, die noch nicht behandelt waren.
Nochmal:

