Aussaat in Plastiktüten nach der Fleischer-Methode
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- Gärtner
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Hallo Ireen
Ich muß auch sagen das du großzügig ausgesät.( stehen aber weit auseinander) Sämlinge Wachsen besser, wenn sie nebeneinander stehen. Naturgesetz "Nur der stärkere gewinnt." Die Sämlinge Stacheln und drücken sich gegenseitig hoch und Wachen besser.
Es freut mich aber das du diese Fleischermethode auch gewählt hast und somit besser verfolge zubekommen. Schöne Sämlinge.
gruß Jürgen
Ich muß auch sagen das du großzügig ausgesät.( stehen aber weit auseinander) Sämlinge Wachsen besser, wenn sie nebeneinander stehen. Naturgesetz "Nur der stärkere gewinnt." Die Sämlinge Stacheln und drücken sich gegenseitig hoch und Wachen besser.
Es freut mich aber das du diese Fleischermethode auch gewählt hast und somit besser verfolge zubekommen. Schöne Sämlinge.
gruß Jürgen
Selbständiger Züchter von Echinopsis und Pseudolobivia und Trichocereus
- Ismail
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Da muß ich meinen beiden Vorredner voll zustimmen. Es ist unglaublich zu welchem Konkurrenzwachstum die Kleinen fähig sind . Ich hatte letztes Jahr ein versuch gemacht mit Carnegia gigantea.Einmal sehr dicht ausgesäät und einmal sehr weit auseinander. Nach kürzester Zeit war schon der Unterschied deutlich sichtbar.Die Carnegia die bekannt ist für langsames Wachstum war unter diesem Konkurrenzwachstum sogar wüchsiger als Trichocereus pachanoi war. Leider hat aber dieser schnelle Wachstum zur Folge, dass die Sämlinge ziemlich anfällig sind (das habe ich dann beim Pikieren festgestellt, die Wurzeln waren nicht so toll ausgebildet wie bei den anderen, vermutlich aus Platzmangel)
Gruß Ismail
Gruß Ismail
Wenn ich das so lese, fällt mir ein Gedicht von Nazım Hikmet ein:
Yaşamak bir ağaç gibi tek ve hür
ve bir orman gibi kardeşçesine,
bu hasret bizim.
Leben einzeln und frei
Wie ein Baum und dabei
brüderlich wie ein Wald
Diese Sehnsucht ist alt (Dies ist unsere Sehnsucht - Reim Dich oder ich fress dich )
Inwieweit man von "Konkurrenz" sprechen kann, sollte man sich gut überlegen. Sicher bringt es Sämlingen, die unter lebensfeindlichen Bedingungen (Trockenheit, hohe Intensität der Sonnenstrahlung) wachsen wenigstens in der ersten Zeit gemeinsamen Gewinn "zusammenzuarbeiten", also als ein Polster zu wachsen. Beispielsweise könnte man unter anderem auch kooperative Wurzeleffekte postulieren. Ob das zu zu einer schlechteren Entwicklung der Wurzeln der Individuen führt, ist eine andere Frage .
"Zu schnelles Wachstum" würde ich relativieren und sagen, es ist für das geringe Lichtangebot zu schnell und führt daher zur Erschöpfung bzw. Anfälligkeit. Im Habitat dürfte dies wenig wahrscheinlich sein. Ausserdem ist die Fleischermethode eigentlich für langsam wachsen Arten die Methode der Wahl
Zu der oft ohne Nachdenken wiedergebenen Aussage "der Stärkere übelebt" wäre noch folgendes zu sagen: Entscheidend für das Überleben einer Art ist die genetische Vielfalt und damit deren Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten möglichen Umweltbedingungen. Man könnte daher genetische Vielfalt als eine Art von Werkzeugkasten der Evolution sehen. Daher ist auch ein schwaches Individum der potentielle Träger einer überlebenswichtigen Erbanlage.
Yaşamak bir ağaç gibi tek ve hür
ve bir orman gibi kardeşçesine,
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Leben einzeln und frei
Wie ein Baum und dabei
brüderlich wie ein Wald
Diese Sehnsucht ist alt (Dies ist unsere Sehnsucht - Reim Dich oder ich fress dich )
Inwieweit man von "Konkurrenz" sprechen kann, sollte man sich gut überlegen. Sicher bringt es Sämlingen, die unter lebensfeindlichen Bedingungen (Trockenheit, hohe Intensität der Sonnenstrahlung) wachsen wenigstens in der ersten Zeit gemeinsamen Gewinn "zusammenzuarbeiten", also als ein Polster zu wachsen. Beispielsweise könnte man unter anderem auch kooperative Wurzeleffekte postulieren. Ob das zu zu einer schlechteren Entwicklung der Wurzeln der Individuen führt, ist eine andere Frage .
"Zu schnelles Wachstum" würde ich relativieren und sagen, es ist für das geringe Lichtangebot zu schnell und führt daher zur Erschöpfung bzw. Anfälligkeit. Im Habitat dürfte dies wenig wahrscheinlich sein. Ausserdem ist die Fleischermethode eigentlich für langsam wachsen Arten die Methode der Wahl
Zu der oft ohne Nachdenken wiedergebenen Aussage "der Stärkere übelebt" wäre noch folgendes zu sagen: Entscheidend für das Überleben einer Art ist die genetische Vielfalt und damit deren Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten möglichen Umweltbedingungen. Man könnte daher genetische Vielfalt als eine Art von Werkzeugkasten der Evolution sehen. Daher ist auch ein schwaches Individum der potentielle Träger einer überlebenswichtigen Erbanlage.
Zuletzt geändert von Edmund am 5. März 2007, 23:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Hallo Edmund
Schön geschrieben.......
Zu der oft ohne Nachdenken wiedergebenen Aussage "der Stärkere übelebt" wäre noch folgendes zu sagen: Entscheidend für das Überleben einer Art ist die genetische Vielfalt und damit deren Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten möglichen Umweltbedingungen. Man könnte daher genetische Vielfalt als eine Art von Werkzeugkasten der Evolution sehen. Daher ist auch ein schwaches Individum der potentielle Träger einer überlebenswichtigen Erbanlage.
Jeder macht seine eigen Erfahrung, schnelles Wachturm hin der Herr. gegen Platzmangel. Die Sämlinge müssen auch pikiert werden und langsam an die neuen Lebensbedingungen gewöhnt werden. das ist klar.
Ausserdem ist die Fleischermethode eigentlich für langsam wachsen Arten die Methode der Wahl . Ist Ansichtssache. für welsche Kakteenart ich diese Fleischermethode verwende.
Gruß Jürgen
fener1907
kann man in die tüten mit einer kleinen nadel locher machen damit es nicht platzt . Warum sollten sie den platzten ?
Schön geschrieben.......
Zu der oft ohne Nachdenken wiedergebenen Aussage "der Stärkere übelebt" wäre noch folgendes zu sagen: Entscheidend für das Überleben einer Art ist die genetische Vielfalt und damit deren Anpassungsfähigkeit an die verschiedensten möglichen Umweltbedingungen. Man könnte daher genetische Vielfalt als eine Art von Werkzeugkasten der Evolution sehen. Daher ist auch ein schwaches Individum der potentielle Träger einer überlebenswichtigen Erbanlage.
Jeder macht seine eigen Erfahrung, schnelles Wachturm hin der Herr. gegen Platzmangel. Die Sämlinge müssen auch pikiert werden und langsam an die neuen Lebensbedingungen gewöhnt werden. das ist klar.
Ausserdem ist die Fleischermethode eigentlich für langsam wachsen Arten die Methode der Wahl . Ist Ansichtssache. für welsche Kakteenart ich diese Fleischermethode verwende.
Gruß Jürgen
fener1907
kann man in die tüten mit einer kleinen nadel locher machen damit es nicht platzt . Warum sollten sie den platzten ?
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- Ismail
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Hallo Edmund,
du überraschst mich immer wieder aufs neuste, woher kennst du Türkische Poesie ??? Dazu noch korrekt übersetzt,respekt
Na klar geb ich dir recht, es ist in Habitat nicht nur das Konkurenzverhalten der Sämlinge, eine gewisse Kooperation des "kleinen Waldes" kann man nicht abstreiten.Mir ist es halt in diesem Feldversuch besonders aufgefallen, dass unter künstlichen (optimalen) Bedingungen die Dichte der Aussaat sich wahnsinnig bemerkbar macht auf den Wachstum. Ich denke da laufen noch andere chemische Prozesse ab, Botenstoffe wären denkbar dass die Sämlinge so extrem wachsen. Anders kann ich mir das nicht erklären, da die weit voneinander gesääten Sämlinge spärlich wachsen, obwohl ausreichend Platz für die Entwicklung gegeben ist. Also etwas muß den "Ansporn" zum Wettwachsen geben?!?
Der stärkere überlebt nur in Habitat, unter künstlichen Bedingungen sind diese Regeln gebrochen, es überlebt was überleben soll (Selektion bei den Hybriden z.B.)Ziel vieler Züchter ist es ja ein schwaches Individium (die Erbanlage) weiter zu tragen und zu stärken.Mein Traum wäre es z.B. eine Hybride mit blauen Blüten zu züchten, aber das wird am Sankt-Nimmerleins-Tag passieren
Die Fleischer-Methode kann man meiner Meinung nach auch mit jeder Kakteenart machen.Es hat nur Vorteile, besonders wenn man so faul ist wie ich .Es ist nur eine Frage ob es immer Sinn macht. Hylocereus z.B. würde ich nicht machen, dafür wachsen die zu stark. Bei Aztekium oder Strombocactus dagegen ist es ein muß wie ich finde. Die Sämlinge von denen sieht man ja kaum, mein Strombo ist noch von der Aussat 2006 und man sieht ihn erst unter der Lupe.Ich habe z.B. Sämlinge von Jürgens Hybriden in der Fleicher-Methode ausgesäät und bin mehr als nur zufrieden.Ich habe künstliche Beleuchtung, ich muß nie gießen, muß nie nach Trauermücken ausschau halten, habe keine Algenoder Pilzsorgen.Was will man mehr? Ich warte so lange, bis der "Wald" zu dicht steht und droht zu kollabieren. Und das passiert nicht so schnell.Zudem wachsen die auch prima da drin.
@Ismail: Selam Fenerli. Du brauchst keine Löcher in die Tüten zu machen, das wäre ja fatal. Es soll ja hermetisch zu sein, damit keine Keime und Pilze in die Tüte kommen. Du hast bestimmt gedacht, das du Löcher machst wegen Sauerstoff, oder .Keine Angst, die produzieren selbst Sauerstoff, in der Tüte entsteht so eine Art Mikroklima.
Gruß Ismail
du überraschst mich immer wieder aufs neuste, woher kennst du Türkische Poesie ??? Dazu noch korrekt übersetzt,respekt
Na klar geb ich dir recht, es ist in Habitat nicht nur das Konkurenzverhalten der Sämlinge, eine gewisse Kooperation des "kleinen Waldes" kann man nicht abstreiten.Mir ist es halt in diesem Feldversuch besonders aufgefallen, dass unter künstlichen (optimalen) Bedingungen die Dichte der Aussaat sich wahnsinnig bemerkbar macht auf den Wachstum. Ich denke da laufen noch andere chemische Prozesse ab, Botenstoffe wären denkbar dass die Sämlinge so extrem wachsen. Anders kann ich mir das nicht erklären, da die weit voneinander gesääten Sämlinge spärlich wachsen, obwohl ausreichend Platz für die Entwicklung gegeben ist. Also etwas muß den "Ansporn" zum Wettwachsen geben?!?
Der stärkere überlebt nur in Habitat, unter künstlichen Bedingungen sind diese Regeln gebrochen, es überlebt was überleben soll (Selektion bei den Hybriden z.B.)Ziel vieler Züchter ist es ja ein schwaches Individium (die Erbanlage) weiter zu tragen und zu stärken.Mein Traum wäre es z.B. eine Hybride mit blauen Blüten zu züchten, aber das wird am Sankt-Nimmerleins-Tag passieren
Die Fleischer-Methode kann man meiner Meinung nach auch mit jeder Kakteenart machen.Es hat nur Vorteile, besonders wenn man so faul ist wie ich .Es ist nur eine Frage ob es immer Sinn macht. Hylocereus z.B. würde ich nicht machen, dafür wachsen die zu stark. Bei Aztekium oder Strombocactus dagegen ist es ein muß wie ich finde. Die Sämlinge von denen sieht man ja kaum, mein Strombo ist noch von der Aussat 2006 und man sieht ihn erst unter der Lupe.Ich habe z.B. Sämlinge von Jürgens Hybriden in der Fleicher-Methode ausgesäät und bin mehr als nur zufrieden.Ich habe künstliche Beleuchtung, ich muß nie gießen, muß nie nach Trauermücken ausschau halten, habe keine Algenoder Pilzsorgen.Was will man mehr? Ich warte so lange, bis der "Wald" zu dicht steht und droht zu kollabieren. Und das passiert nicht so schnell.Zudem wachsen die auch prima da drin.
@Ismail: Selam Fenerli. Du brauchst keine Löcher in die Tüten zu machen, das wäre ja fatal. Es soll ja hermetisch zu sein, damit keine Keime und Pilze in die Tüte kommen. Du hast bestimmt gedacht, das du Löcher machst wegen Sauerstoff, oder .Keine Angst, die produzieren selbst Sauerstoff, in der Tüte entsteht so eine Art Mikroklima.
Gruß Ismail
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Hallo Leute
Hier das neuesten Bilder von den Sämlingen, es kommen immer mehr Stacheln. Bin mit dem Wachstum zufrieden. Kein Bodenpilz und auch keine spur von Trauermücken.... Aussaatmethode somit Hammer gut, keine Verluste damit.
gruß Jürgen
Am 19,3.07
Dundelguner Körper der Sämlinge und auf dem Feil kann man die bestachelung sehen.
Hier das neuesten Bilder von den Sämlingen, es kommen immer mehr Stacheln. Bin mit dem Wachstum zufrieden. Kein Bodenpilz und auch keine spur von Trauermücken.... Aussaatmethode somit Hammer gut, keine Verluste damit.
gruß Jürgen
Am 19,3.07
Dundelguner Körper der Sämlinge und auf dem Feil kann man die bestachelung sehen.
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- Ismail
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Hallo Jürgen,
schön wieder was von dir zu hören und vor allem neue Bilder von deiner Aussaat Die haben sich ja prächtig entwickelt . Die Fleischermethode wird dir noch viel Freude bereiten . Wie ich sehe sind es Cantoro-Hybriden, also alle erste Sahne Bin gespannt wie die Blüten mal werden. Meine habe ich aus der Tüte rausgenommen zum "abhärten" . Ich habe wieder neue Experimente vor...
Gruß Ismail
schön wieder was von dir zu hören und vor allem neue Bilder von deiner Aussaat Die haben sich ja prächtig entwickelt . Die Fleischermethode wird dir noch viel Freude bereiten . Wie ich sehe sind es Cantoro-Hybriden, also alle erste Sahne Bin gespannt wie die Blüten mal werden. Meine habe ich aus der Tüte rausgenommen zum "abhärten" . Ich habe wieder neue Experimente vor...
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Hallo Ismail
Du weißt ja das ich immer an neuen Sachen Interesse habe, Arbeit an verschiedenen Themen. Die Fleischermethode ist der Hammer so gut wie 0 Verluste. Hätte ich nur ein paar Jahre früher damit angefangen dies Methode zu wählen... Gruß Jürgen
P.S. Erzähle dir bald was neues ! was ich in Wiesbaden Kakteenausstellung. 14, 04.07 gekauft habe ( Email )
Du weißt ja das ich immer an neuen Sachen Interesse habe, Arbeit an verschiedenen Themen. Die Fleischermethode ist der Hammer so gut wie 0 Verluste. Hätte ich nur ein paar Jahre früher damit angefangen dies Methode zu wählen... Gruß Jürgen
P.S. Erzähle dir bald was neues ! was ich in Wiesbaden Kakteenausstellung. 14, 04.07 gekauft habe ( Email )
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