Teil- und Areolenpfropfung
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Teil- und Areolenpfropfung
Hallo Zusammen,
heute will ich Euch mal zwei Teilpfropfungen vorstellen:
1. Mammillaria sphaerica. Einer erwachsenen Pflanze wurde eine Warze entnommen und diese auf Echinopsis gepfropft. Erst nach knapp einem Jahr fing die Pfropfung zu sprossen an. Diese lange Zeit liegt anschienend daran, dass Mammillarien aus den Axillen sprossen und eben keine solche vorhanden war. Dass es trotzdem geht, zeigt das Foto.
2. Uebelmannia pectinifera. Da ich nur wenige Sämlinge hatte und diese etwas länglich waren, pfropfte ich ausser der Triebspitze auch mehrere halbierte Teile der unteren Hälfte. Schon nach einem Monat begannen diese kleinen Stückchen zu sprossen (Foto 2).
Wer hat auch mit solchen Pfrofpungen experimentiert?
Gruss
Alex
heute will ich Euch mal zwei Teilpfropfungen vorstellen:
1. Mammillaria sphaerica. Einer erwachsenen Pflanze wurde eine Warze entnommen und diese auf Echinopsis gepfropft. Erst nach knapp einem Jahr fing die Pfropfung zu sprossen an. Diese lange Zeit liegt anschienend daran, dass Mammillarien aus den Axillen sprossen und eben keine solche vorhanden war. Dass es trotzdem geht, zeigt das Foto.
2. Uebelmannia pectinifera. Da ich nur wenige Sämlinge hatte und diese etwas länglich waren, pfropfte ich ausser der Triebspitze auch mehrere halbierte Teile der unteren Hälfte. Schon nach einem Monat begannen diese kleinen Stückchen zu sprossen (Foto 2).
Wer hat auch mit solchen Pfrofpungen experimentiert?
Gruss
Alex
Hallo Alex,
Interessanter Beitrag.
Ich habe schon mehrfach Warzen von Ariocarpen gepfropft. Die meisten erst letzten Sommer.
Eine Warze von Ariocarpus Cauliflower hat schon mehrfach Knospen gebildet, jedoch jedesmal, wenn die Knospe ca. 3mm gross war, ist sie sehr schnell vertrocknet. Ueber den Grund kann ich nur spekulieren. Die Warze ist nicht allzugut mit dem Jusbertii verwachsen, möglicherweise reicht der Saftstrom nicht aus, um die wachsende Knospe zu ernähren.
Interessanterweise hat die Warze auch eine sehr kräftige Wurzel ausgebildet. So werde ich sie wohl im Frühjahr von der Unterlage wegnehmen und einpflanzen.
Beinahe vergessen:
Digitostigma habe ich schon mehrfach erfolgreich so vermehrt, einfach ein Warzenstück (ohne Areole) auf Ferocactus glaucescens pfropfen.
Interessanter Beitrag.
Ich habe schon mehrfach Warzen von Ariocarpen gepfropft. Die meisten erst letzten Sommer.
Eine Warze von Ariocarpus Cauliflower hat schon mehrfach Knospen gebildet, jedoch jedesmal, wenn die Knospe ca. 3mm gross war, ist sie sehr schnell vertrocknet. Ueber den Grund kann ich nur spekulieren. Die Warze ist nicht allzugut mit dem Jusbertii verwachsen, möglicherweise reicht der Saftstrom nicht aus, um die wachsende Knospe zu ernähren.
Interessanterweise hat die Warze auch eine sehr kräftige Wurzel ausgebildet. So werde ich sie wohl im Frühjahr von der Unterlage wegnehmen und einpflanzen.
Beinahe vergessen:
Digitostigma habe ich schon mehrfach erfolgreich so vermehrt, einfach ein Warzenstück (ohne Areole) auf Ferocactus glaucescens pfropfen.
Gruss
Andi
Andi
Hallo Alex,
ich habe im Herbst beim einräumen meine ersten Versuche gemacht was die Areolenpfropfung angeht. Denn eine Echinopsis-Hybride von der noch keine Vermehrung existiert fing durch Wurzelprobleme an zu faulen.
Ich habe das ganze sehr frühzeitig bemerkt, so das nur die inneren Leitbündel befallen waren und ich mit den Areolen des abgeschnittenen unteren Teils noch experimentieren konnte.
Dazu hab ich einfach ein Rippenstück mit 2 Areolen auf einen Seleni gesetzt und abgewartet, bereits 2 Monate später trieb ein Kindel.
Da der Seleni nicht daran dachte sein Wachstum einzustellen steht der Pfröpfling jetzt bei den Aussaaten unter Kunstlicht und hat jetzt 3,5 Monate nach der Pfropfung schon eine größe von einem knappen Zentimeter.
Gruß Alex
ich habe im Herbst beim einräumen meine ersten Versuche gemacht was die Areolenpfropfung angeht. Denn eine Echinopsis-Hybride von der noch keine Vermehrung existiert fing durch Wurzelprobleme an zu faulen.
Ich habe das ganze sehr frühzeitig bemerkt, so das nur die inneren Leitbündel befallen waren und ich mit den Areolen des abgeschnittenen unteren Teils noch experimentieren konnte.
Dazu hab ich einfach ein Rippenstück mit 2 Areolen auf einen Seleni gesetzt und abgewartet, bereits 2 Monate später trieb ein Kindel.
Da der Seleni nicht daran dachte sein Wachstum einzustellen steht der Pfröpfling jetzt bei den Aussaaten unter Kunstlicht und hat jetzt 3,5 Monate nach der Pfropfung schon eine größe von einem knappen Zentimeter.
Gruß Alex
Warzenpfropfung Luethyi
Hallopoldi hat geschrieben:Hat schon wer versucht, ein 'Wärzchen' einer Luethyi zu pfropfen?
Das funktioniert gut. Ich habs vor längerer Zeit versucht (auf Jusbertii). Es dauert einige Zeit, bis ein Austrieb erfolgt. Dann gehts aber schnell. Vorsicht: Das schnelle Wachstum der Luethyi neigt dann dazu, die Unterlage auszulaugen und auszusaugen...
Gruss Thomi
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Hallo Tomi,
das ist mir bei einer Pfropfung von Schlumergera auf Selenicereus passiert. Ich wollte mal eine Art Kronenbäumchen (Spaltpfropfung) probieren. Erst nach guter Düngung hat sich die Unterlage erholt.
Für solche starken "Zehrer" verwende ich Cereus stenogonus als Hochpfropfung, die haben genug Power!
Viele Grüsse
Alex
das ist mir bei einer Pfropfung von Schlumergera auf Selenicereus passiert. Ich wollte mal eine Art Kronenbäumchen (Spaltpfropfung) probieren. Erst nach guter Düngung hat sich die Unterlage erholt.
Für solche starken "Zehrer" verwende ich Cereus stenogonus als Hochpfropfung, die haben genug Power!
Viele Grüsse
Alex
Hallo Ihr,
Areolenpfropfung kann nicht nur prima zur Vermehrung von seltenen Pflanzen eingesetzt werden, sondern auch sehr gut zur Rettung von Pflanzen die von Fäulnis befallen sind und eine bewurzelung unmöglich machen.
So ging es mir im Mai mit einer neu bestellten Lobivia pentlandii mit ausgesprochen schönen Blüten.
Beim Versand ist wohl ein Knospenansatz verletzt worden, so das die Pflanze mittig anfing zu faulen
Als ich dies bemerkte war schon nicht mehr all zu viel zu retten und die inneren kleinen Leitbahnen bildeten ein braunes Netz
In meiner Not probierte ich eine Areolenpfropfung auf einen jusbertii der hier ein relativ unbemerktes dasein fristete und es hat prima funktioniert.
Nach nun gut 2 Monaten ist der frische Austrieb bereits ca.2,5cm breit und 1,5cm hoch. Ich hänge mal Bilder vom Verlauf an.
1.) Die Pflanze 2 Wochen nach dem ich sie bekommen hab noch im Originalzustand
2.) Foto von heute, ca. 2 Monate nach der Pfropfung
Gruß Alex
Areolenpfropfung kann nicht nur prima zur Vermehrung von seltenen Pflanzen eingesetzt werden, sondern auch sehr gut zur Rettung von Pflanzen die von Fäulnis befallen sind und eine bewurzelung unmöglich machen.
So ging es mir im Mai mit einer neu bestellten Lobivia pentlandii mit ausgesprochen schönen Blüten.
Beim Versand ist wohl ein Knospenansatz verletzt worden, so das die Pflanze mittig anfing zu faulen
Als ich dies bemerkte war schon nicht mehr all zu viel zu retten und die inneren kleinen Leitbahnen bildeten ein braunes Netz
In meiner Not probierte ich eine Areolenpfropfung auf einen jusbertii der hier ein relativ unbemerktes dasein fristete und es hat prima funktioniert.
Nach nun gut 2 Monaten ist der frische Austrieb bereits ca.2,5cm breit und 1,5cm hoch. Ich hänge mal Bilder vom Verlauf an.
1.) Die Pflanze 2 Wochen nach dem ich sie bekommen hab noch im Originalzustand
2.) Foto von heute, ca. 2 Monate nach der Pfropfung
Gruß Alex
Hallo Poldi,
es heißt zwar Areolenpfropfung, aber etwas Gewebe musst du schon dranlassen
Da von dieser Pflanze ohnehin nicht viel übrig war, konnte ich etwas mehr in die tiefe gehen, so das ich ein Stück von 2 - 2,5cm länge mit 2 Areolen und einem guten cm stärke hatte.
Die Areolen nicht zu flach herausschneiden, sonst ist die Gefahr zu groß das es zusammentrocknet.
Dann das ganze nicht zu straff mit Gummi´s fixieren (geht beim jusberti an den kräftigen Dornen sehr gut) und ins Zimmergewächshaus stellen.
Aber nicht zusätzlich giessen, zuviel Luftfeuchtigkeit ist nicht gut.
Alex
es heißt zwar Areolenpfropfung, aber etwas Gewebe musst du schon dranlassen
Da von dieser Pflanze ohnehin nicht viel übrig war, konnte ich etwas mehr in die tiefe gehen, so das ich ein Stück von 2 - 2,5cm länge mit 2 Areolen und einem guten cm stärke hatte.
Die Areolen nicht zu flach herausschneiden, sonst ist die Gefahr zu groß das es zusammentrocknet.
Dann das ganze nicht zu straff mit Gummi´s fixieren (geht beim jusberti an den kräftigen Dornen sehr gut) und ins Zimmergewächshaus stellen.
Aber nicht zusätzlich giessen, zuviel Luftfeuchtigkeit ist nicht gut.
Alex
- CABAC
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Teil-/ Areolenpfropfungen
Hallo zusammen,
also, nach dem ich diese Beitrag mit sehr großer Aufmerksamkeit und Genugtuung beobachtet und gelesen habe, finde ich, dass bei uns Kaktophylen mit germanischen Hintergrund, die Abneigung gegen das Pfropfen im allgemeinen wie im speziellen doch nicht so groß vorhanden ist, wie man es uns nachsagt.
Für mich ist Pfropfen nach wie vor das beste Mittel, um seltene oder einmalige Pflanzen vor dem entgültigen Exitus zubewahren. Wie die folgenden Bilder zeigen, wird bei mir nichts weggeschmissen,sondern Abschnitte auch noch gepfropft:
Puna subterranea , ca. 4 Wochen alte Pfropfung
und das abgeschnittenen Stück von gleichen Steckling:
dreifach
Stumpf ungekehrt gepfropft ( Lobivia famatimensis var bonniae FK 96)
Die Punas wurden auf Austrocylindopuntia subulata und die Lobivia auf Trichocereus gepfropft. Als Befestigungsmittel nehme ich übrigens Tesafilm.
In diesen Sinne wünsche ich allen nicht nur einen schönen Tag, sondern auch viel Erfolg beim Pfropfen.
Euer
CABAC
also, nach dem ich diese Beitrag mit sehr großer Aufmerksamkeit und Genugtuung beobachtet und gelesen habe, finde ich, dass bei uns Kaktophylen mit germanischen Hintergrund, die Abneigung gegen das Pfropfen im allgemeinen wie im speziellen doch nicht so groß vorhanden ist, wie man es uns nachsagt.
Für mich ist Pfropfen nach wie vor das beste Mittel, um seltene oder einmalige Pflanzen vor dem entgültigen Exitus zubewahren. Wie die folgenden Bilder zeigen, wird bei mir nichts weggeschmissen,sondern Abschnitte auch noch gepfropft:
Puna subterranea , ca. 4 Wochen alte Pfropfung
und das abgeschnittenen Stück von gleichen Steckling:
dreifach
Stumpf ungekehrt gepfropft ( Lobivia famatimensis var bonniae FK 96)
Die Punas wurden auf Austrocylindopuntia subulata und die Lobivia auf Trichocereus gepfropft. Als Befestigungsmittel nehme ich übrigens Tesafilm.
In diesen Sinne wünsche ich allen nicht nur einen schönen Tag, sondern auch viel Erfolg beim Pfropfen.
Euer
CABAC
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Hallo @o-frank-o und natürlich alle Mitleser,
bei dieser Unterlage ( Austrocylindropuntia subulata ) liegen Freud und Leid nahe beieinander. Natürlich stört mich das ständige Nachschieben der Sprossen, besonders in der Anfangsphase der Pfropfung. Sie nehmen dem Pfröpfling die dringend benötigte Energie. Aber dagegen hilft eben nur ständige Kontrolle und das Abknipsen / Abschneiden. Auf der anderen Seite ist die Subulata eine ganz hervorragende Unterlage nicht nur für Opuntia und Co. Sie nimmt sogar als frisch geschnittener Kopfsteckling alles an, was aus der gleichen Familie kommt. Ich habe in diesem Jahr mit dieser Unterlageganz gute Erfahrungen mit der Pfrofpung von Eriosyce lauii gemacht. Ein weiterer Vorteil ist natürlich,dass man immer über eine hohe Anzahl an Unterlagen hat, wenn man die Seitentriebe nicht entsorgt sondern bewurzelt und einpflanzt. Wenn der Pfröpfling angewachsen ist, hört das Bilden von Sprossen oder Seitentrieben auf ...
...in diesem Sinne weiterhin einen schönen Tag
Euer
CABAC
bei dieser Unterlage ( Austrocylindropuntia subulata ) liegen Freud und Leid nahe beieinander. Natürlich stört mich das ständige Nachschieben der Sprossen, besonders in der Anfangsphase der Pfropfung. Sie nehmen dem Pfröpfling die dringend benötigte Energie. Aber dagegen hilft eben nur ständige Kontrolle und das Abknipsen / Abschneiden. Auf der anderen Seite ist die Subulata eine ganz hervorragende Unterlage nicht nur für Opuntia und Co. Sie nimmt sogar als frisch geschnittener Kopfsteckling alles an, was aus der gleichen Familie kommt. Ich habe in diesem Jahr mit dieser Unterlageganz gute Erfahrungen mit der Pfrofpung von Eriosyce lauii gemacht. Ein weiterer Vorteil ist natürlich,dass man immer über eine hohe Anzahl an Unterlagen hat, wenn man die Seitentriebe nicht entsorgt sondern bewurzelt und einpflanzt. Wenn der Pfröpfling angewachsen ist, hört das Bilden von Sprossen oder Seitentrieben auf ...
...in diesem Sinne weiterhin einen schönen Tag
Euer
CABAC
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Hmmmm...überredet
Dann werde ich nochmals mein Glück versuchen.
Ich hatte genau den Grenzfall, den Du oben geschildert hast.
Zu Testzwecken einen der "bunten" Gymnos gepfropft, der dann abgeworfen wurde, als Seitentriebe kamen.
Aber wahrscheinlich muss der Pfröpfling richtig anwachsen, und anfangen, die Unterlage auszusaugen, damit keine Seitentriebe entstehen.
LG
Frank
Dann werde ich nochmals mein Glück versuchen.
Ich hatte genau den Grenzfall, den Du oben geschildert hast.
Zu Testzwecken einen der "bunten" Gymnos gepfropft, der dann abgeworfen wurde, als Seitentriebe kamen.
Aber wahrscheinlich muss der Pfröpfling richtig anwachsen, und anfangen, die Unterlage auszusaugen, damit keine Seitentriebe entstehen.
LG
Frank