Hallo Mirabilis,
nachdem sich noch niemand erbarmt hat, dir eine Antwort zu geben, versuche ich mal meinen Senf dazu zu geben, obwohl ich mit Astros praktisch keine Erfahrung habe, hab grad mal einen

ordinären A. myriostigma.
Stefan hat ja vieles schon ganz richtig erklärt.
Für mich stellt sich aber zunächst mal die Frage, was brauchen die Astros wirklich. Benötigen sie mehr Calciumionen in wässriger Lösung als andere Kakteen oder einen höheren pH-Wert (7 oder höher) als andere Kakteen oder beides oder sind sie vielleicht nur besonders empfindlich gegen Übersäuerung des Substrats.
Wenn man mal so rumliest im Internet, wie es denn an den Originalstandorten aussieht, ist immer wieder von Lehm, sandigem Lehm, wenig Humus, vulkanischen Gestein, Kalkgestein und Kalkschotter die Rede (Kalk ist Calciumcarbonat).
Trotzdem scheinen sie ja auch wie andere Kakteen im leicht sauren Bereich (pH kleiner 7) zu gedeihen, wenn ich hier lese, dass sie in mineralischen Gemischen mit Kieselgur (pH~4.5) erfolgreich gehalten werden oder gar mit saurer Oxalsäurelösung behandelt werden.
Wenn immer wieder mit leicht saurem Regenwasser gegossen wird und irgendwann die Pufferkapazität des Substrats aufgebraucht ist, kann eine Pflanze, die sich mehrere Jahre gut entwickelt hat, plötzlich wegen Übersäuerung des Substrats Probleme bekommen.
Vielleicht sind die Astros ja da besonders empfindlich. Lehm (gute Pufferwirkung) und Kalkgestein an den Originalstandorten verhindern jedenfalls eine solche Übersäuerung.
Wenn du normalerweise mit Regenwasser gießt, kannst du bestimmt nichts falsch machen, wenn du bei jedem vierten oder fünften Gießen mal dein hartes Leitungswasser nimmst. Damit ist auf jeden Fall die Calciumionen-Versorgung ausreichend sichergestellt, selbst wenn die Astros wirklich mehr benötigen sollten, und du beugst gegen Übersäuerung vor (da normalerweise der pH-Wert von hartem Wasser wegen der Carbonathärte >7 ist).
Bei der Verwendung von Düngegips (Calciumsulfat) wird zwar auch die Calciumionen-Versorgung sichergestellt, aber der pH-Wert nicht verändert und damit einer möglichen Übersäuerung nicht vorgebeugt.
Da an den Originalstandorten von Kalk (Calciumcarbonat) die Rede ist, würde ich eher etwas Gartenkalk zugeben oder eben viel einfacher gelegentlich mal mit hartem Leitungswasser gießen.
Ich jedenfalls werde meinem einsamen Astro beim nächsten Umpflanzen auch etwas Lehm gönnen, vielleicht 5-10%.
Gruß Jürgen