Messerbild

[schimanski]

Also diese Messer sind wirklich eine Augenwiede. Kompliment an alle! Persönlich gefallen mir die nordischen Messer aber wegen dem Verhältnis von Klinge zu Grif nicht sooo gut. Die KLinge sollte schon immer länger sein. Aber dat is nu wirklich Geschmacks- und Zwecksache.

@Thomas

sag mal, für welchen Zweck ist denn dein Messer gedacht? Mit so einem kurzen Griff stell ich mir einen "normalen" Gebrauch schwierig vor.

[Thomas G.]

Hallo Rooman,

danke für das Kompliment

Das Messer auf meinem Foto ist ein sogenanntes Dreifinger-Messer. Der Messertyp hat seinen Namen davon, dass der Griff nicht mehr mit dem kleinen Finger umschloßen wird.

Die Philosophie dahinetr ist ganz simpel : Eine möglichst lange Klinge bei einem möglichst kompakten Messer.

Das hier vorgestellte Messer hat eine Grifflänge von 8 cm, das sehe ich für normalgroße Hände als optimal an. Alles nur eine Frage des Griff-Designs und ich habe da recht lange dran gearbeitet bis ich alle Details heraus hatte. Eine große Rolle spielt da z.B. Größe und genaue Lage der Fingermulde.

Ich benutze selber sehr gerne ähnliche Modelle (das hier aus Damast trage ich nur selten) und man kann damit alle Schneidaufgaben die sich einem so im täglichen Leben stellen problemlos meistern. Schwierig wird es beim Brotschneiden vom großen Laib und beim Holz hacken Dazu habe ich etwas Größeres

Das kleinste Messer, das ich benutze ist übrigens gut 15 cm mit einer Grifflänge von 7,5 cm. Viel kürzer würde ich den Griff aber nun wirklich nicht mehr bauen, wenn ich nicht auf eine Konstruktion wie beim Stoßdolch ausweichen kann. Der sind aber in Deutschland verboten und deshalb für mich tabu.

[Namib]

Apropos "kleine Messer",
ich habe mir vor Jahren mal ein kleines Messer von BÖKER gekauft; sehr praktisch zur Mitnahme auf Reisen:





Es ist extrem scharf und nimmt wenig Platz ein.

[poldi]

Ok, die Art der Klinge ist Damast - und wie bekommt man das? durch abkühlen?

[Thomas G.]

Hallo Poldi,

Damast entsteht ganz grob gesagt durch das Verschweißen von zwei unterschiedlichen Stählen.

Ich möchte aber Hildor nicht vorgreifen, der macht den ja selber und kann das sicher besser erklären als ich.

Hi Namib,

sehr hübsch aber weisst du eigentlich, dass unser aller Gesetzgeber in seiner grenzenlosen Weisheit dein kleines Messer mittlerweile verboten hat ? Seit der Novellierung des Waffenrechts im April dieses Jahres darfst du es nicht mehr bei dir tragen. Da es mit einer Hand zu öffnen ist, ist es ganz schrecklich, unheimlich gefährlich und vor so etwas muss man unsere Bürger schließlich schützen

[Namib]

Hallo, Thomas,
danke für den Hinweis.
Ich gehöre allerdings nicht zu den Menschen, die ständig ein Messer mit sich herumtragen.
Im Urlaub ist es aber ganz praktisch, um mal einen Ast abzuschneiden oder sich eine Scheibe Wurst zu gönnen.
Trotz deutscher Vergangenheit sind die von dir genannten deutschen Vorschriften und Verbote in Namibia noch nicht angekommen.

[Yücel]

Jetzt macht doch bitte auch die Frauen schlau und erzählt, wo man die Stähle dafür bekommt.
Ein paar fast geheime Händleradressen wären da gar nicht soooo schlecht.

Vor ein paar Monaten war im Fernsehen ein ausführlicher Bericht über Hersteller hochwertiger Messer im Allgemeinen und eine Doku über die Herstellung von Damaststahlklingen.

[Hildor]

Thomas hat schon recht.Man nimmt 2 Stahlsorten,meist eine härtere und eine zähere ,macht ein Paket bringt das so auf 1300 grad und haut drauf.
Das ganze faltet man dann sooft bis die gewünschte Lagenzahl rauskommt.Vereinfacht ausgedrückt.
Beeim Ätzen färben sich die beiden Stahlsorten dann unterschiedlich,wodurch das Muster hervorkommt.
Je nach Bearbeitung und Lage der Schichten sind fast unendlich viele Muster möglich.
Twist mehr lagen und wenigerim 2. Bild die anderen sind aus mehreren Barren zusammengesetzt- daher Komposit oder Mosaikdamast






Ich muss ma suchen,irgentwo hab ich ein paar Bilder der einzelnen Schritte.
Wie sollte denn nun so ein "Kakteenmesser" denn aussehen?
M.f.g
Hildor

[Madcatl]

Hildor die sehen supergeil aus...vor allen das erste!Boah...respekt!!!!!!
Was ist das für ein Holz?Zebrano?????
Klasse auch die Ringe,Du hast da ganz schön was drauf!

[Thomas G.]

Hallo Yücel,

Bezugsquellen der Stähle sind kein Geheimnis, ich kaufe gerne da http://www.stahlnetz.de/ ein. Der 1.2842 ist klasse, leicht zu bearbeiten, wird sehr scharf und ist trotzdem flexibel. Allerdings nicht rostträg (rostfreie Stähle gibt es sowieso nicht)

Eine Alternative dazu wäre der 1.2379 auch D 2 genannt, ebenfalls sehr scharf zu bekommen, kann fast als rostträg eingestuft werden (Grenzfall) ist aber spröder und wesentlich schwerer zu bearbeiten.

Eine andere gute Quelle (wenn auch wesentlich teurer) ist Jürgen Schanz http://www.mein-onlineshop.org/cgi-bin/ ... /index.cgi , da würde ich v.a. seinen SB 1 empfehlen.

Oder du schaust bei Steigerwald https://ssl.kundenserver.de/s86486240.e ... shopscript ich mag da den Böhler N690 besonders gerne. Mit dem hab ich schon einige Messer gemacht und bin recht zufrieden damit. Dieser Stahl ist übrigens rostträg.

Damaststahl findest du auch bei Schanz und Steigerwald, bekannte Damastschmieden sind ausserdem Balbach oder Stienen. Damast ist aber sauteuer und ich würde keinem Anfänger raten damit rumzuspielen Wenn was in die Hosen geht sind gleich einige zig Euro beim Teufel.

Eine gute Möglichkeit mit dem Messer machen anzufangen sind Fertigklingen, ich empfehle da v.a. https://www.brisa.fi/portal/index.php?o ... Path=94_27 .

Der bietet die Lauri PT Klingen an, das sind Carbonstahlklingen mit differenzierter Härtung. Die Schneide ist also härter als der Klingenrücken. Eine ganz feine Sache zu einem sehr guten Preis. Da kann man sich mit wenig Aufwand (man muss ja nur noch den Griff bauen) ein sehr gutes Messer basteln.

Hallo Hildor,

sehr schöne Damastbeispiele, Respekt ! So ein Damastring würde mich auch reizen, aber ich schreck immer noch ein wenig vor den Preisen zurück. Darf ich fragen was du so dafür verlangst ?

[Thomas G.]

Hier noch schnell ein paar Beispiele für die oben genannten Stähle

zuerst 2 Kleine aus N 690



Griff aus Platane Spiegel




Griff aus Vogelaugenahorn, leider kein sehr markantes Stück

und 2 aus 1.2842



Ein Hawkbill mit Griffschalen aus Thuja das ist sehr gerne trage (übrigens ein ideales Pilzsuchmesser )



Und zur Abwechslung mal etwas Größeres, Gesamtlänge 28,5 cm mit Griff aus gutem Vogelaugenahorn.

[Yücel]

Hallo Thomas!

Das Internet gibt ja einiges zum Thema Damast her und ich hab mal kurz quer gelesen. Für diese rostenden Stähle muß man wohl eine besondere Vorliebe haben und das ist nichts für mich.
Aber ein Amboß ist was nettes für die Frau von heute.

Das Holz für die Griffe ist sehr schön. Trocknet Ihr das selber (die einheimischen Hölzer natürlich nur)?

Brisa hat aber schöne Klingen!

[Reinhard]

Moin,
dass es hier so viele Messerfreaks gibt, hätte ich nicht gedacht. Seit Jahren
hege ich auch schon den Gedanken, mal ein Messer selbst zu schmieden - aber man
hat einfach zu viele Hobbies
In unserer Küche haben sich inzwischen so ca. 30 Messer angesammelt - viele gute
Japaner - aber man sucht ja immer das optimale Messer und das habe ich
noch nicht gefunden - oder es war unbezahlbar.

Wer sich nicht satt sehen kann -> http://www.messerforum.net

[Thomas G.]

Hallo Yücel,

ach so schlimm ist das mit den nicht rostträgen Messern nicht, ich hatte da noch nie Probleme. Damaststahl ist übrigen fast nie rostträg

Holz habe ich noch keine getrocknet, das dauert viel zu lange. Einheimische Hölzer habe ich übrigens noch nie verwendet, da gibt es nicht viel dass sich eignet und auch noch eine gute Maserung hat.

Viele Grüße

Thomas

[Hildor]

Hallo
Das Holz is Bocote aus Mexico - eines meiner lieblingshölzer.Passt immer gut zum Damastmuster.
Also ich hab auch schon einige Küchenmesser aus rostfreiem Damast von Damasteel gemacht.Das is pulvermetallurgischer damast.
Klinge ist geschmiedet ,Übergang aus Bronze mit Silber- Griff Elfenbein.


Mfg
Hildor