Neues Zuhause, Aless' Kakteen

[Aless]

Hallo zusammen,

nachdem wir im November umgezogen sind, konnte ich mir nun endlich einen lange gehegten Traum erfüllen:
ein eigenes Gewächshaus, 5,20 m x 4,19 m, Firsthöhe: 2,91 m

Bisher stand meine Sammlung überwiegend überdacht im Freien bzw. in Balkongewächshäusern, Frübeeten oder Regalen Marke Eigenbau.

Die Bauarbeiten fürs GWH gingen schon Ende September los. Leider hatten wir total Pech mit dem Wetter, es Regnete tagelang in Strömen und so ging es nur sehr schleppend vorwärts mit dem frostfreien Ring-Fundament.
Der eigentliche Aufbau dauerte dann auch noch mal 4 Tage, meistens mit 2, teilweise 4 Mann. Mein Mann sagt heute noch, dafür wäre ich ihm noch was schuldig, die ganzen Fenster-Dichtungen haben ihn fast wahnsinnig gemacht... .

Was soll ich sagen, ich finde der ganze Aufwand hat sich gelohnt...
Es ist zwar innen noch nichts fertig, aber meine Pfleglinge konnten natürlich gleich einziehen und werden auf profisorischen Stellplätzen beheizt.
Wie man sieht, fehlen innen sämtliche Tische und Regale (die möchte mein Mann selber basteln) sowie ein Pflanztisch und auch das Grunbeet ist noch nicht bepflanzt (das wird ja eh mein Job werden ) . Außen muss noch gepflaster werden und es soll auf einer Seite ein Beet für winterharte Kakteen/Sukkulenten angelegt werden.

Auf den nachfolgenden Bildern seht ihr alle Kakteen noch mit Zeitung und Styropor gepolstert, davon sind sie inzwischen natürlich befreit, das war einfach zum Schutz für den Transport.
Falls es jemanden interessiert, zeige ich gerne auch noch ausführlichere Bilder von der Entstehung des Fundaments bzw. vom Aufbau.

[Aless]

Hier ein kleiner Rundgang nachdem meine Pflanzen eingezogen sind:

[kjii]

Klasse ...ich nehme an, das ist auch auf Zuwachs angelegt ....

[Aless]

Ja genau, schließlich werden die ganzen Sämlinge ja auch größer. Außerdem bin ich schwer vom Kakteen-Virus infiziert und kann gaaanz schlecht nein sagen. Naja mal sehen wie lange der Platz reicht...

[schlurf]

... Naja mal sehen wie lange der Platz reicht...

Ich kann Dir nur eins sagen: nicht lange genug

[CABAC]

Nicht lange !!! Stimmt schlurf !

Spätestens in zwei Jahren wird unsere neue glückliche Gewächshausbesitzerin sich auch fragen, warum es so schnell ging und kann mit uns in Chor singen.

Zum neuen GWH gratuliere ich Dir, Aless. Damit hast Du einen wesentlichen Schritt zur Verfestigung Deiner Leidenschaft getan.

Viel Spaß, gutes Gelingen bei Aussaaten und allen anderen Dingen

CABAC

[Aless]

@Schlurf & Cabac

Dass der Platz nicht lange reichen wird, befürchte ich auch. Ich reihe mich dann gerne ein in euren Chor.

Aber eins habe ich in meiner bisherigen "Kakteenlaufbahn" gelernt - es gibt immer wieder neue Möglichkeiten....
Meine alten Frühbeete und Balkongewächshäuser habe ich vorsichtshalber behalten...
Andererseits denke ich mir, das Ganze muss auch noch zu handeln sein im normalen Alltag neben Familie, Kindern und Job. Was hilft mir Platz ohne Ende, wenn ich das alles aus Zeitmangel nicht vernünftig pflegen kann?
Aber ich weiß schon - die Vernunft hat nicht immer die Oberhand bei unserem Hobby.

[CABAC]

Hallo Aless,

den Begriff "Gewächshaus voll" kenne ich nicht. Klar die Sammlung wächst und wächst aber irgendwie schafft man es, noch mehr (wenn es in die kalte Jahreszeit komm) reinzubekommen. Dann hier noch mal ein Regal an geschraubt , dann wird der nächste Platz mit einem Regal belegt.

Wie sieht die Begabung bei Deinem Mann aus? Kann er mit Metall umgehen? Wenn ja habe ich den Vorschlag, dass er für Deine Gewächshaustische ALU-Winkel -Stangen besorgt (kauft) und diese zurechtschneidet und damit dann Dein GWH einrichtet. ALU-Profile kann man zwar auch schweißen, das ist aber für Laien nicht ganz einfach aber genauso gut auch mit Hohlnieten arbeiten oder Schrauben. So habe ich nämlich mein GWH eingerichtet. Der Hersteller wollte alleine für die Tische und Regale 2 T DM haben. Es hat mich zwar 1 Woche Urlaub gekostet, bekam durch die Muskelhypothek eine Einrichtung nach meinen Vorstellungen und zum damals sehr günstigen Preis von ca. 280 DM. Alles was ich dazu an technischer Ausrüstung brauchte war einen Winkel, Maßband, Säge, Bohrmaschine, Metallbohrer und (Gewächshaus) Schrauben. Tisch und Regallplatten habe ich mit als Abfälle aus dem Dachdeckerbedarf geholt.

Mach(t) es gut

CABAC

[poldi]

Super Sache, Aless. Bin begeistert.

Bitte halte uns auf den Laufenden. Bin auch schon auf die frei Eingestzten gespannt.

[Aless]

@Cabac

Dann hier noch mal ein Regal an geschraubt , dann wird der nächste Platz mit einem Regal belegt.

Ja, genau das habe ich damit gemeint:

es gibt immer wieder neue Möglichkeiten....

Könntest du bitte mal als Beispiel ein Bild von deinen Tischen, Regalen zeigen? Oder gibt es die hier schon irgendwo zu sehen?
Mich haben eben auch die hohen Preise davon abgehalten die Tische beim Hersteller zu kaufen und nachdem mein Mann handwerklich begabt ist, war das für ihn sowieso kein Thema sie zu kaufen. Er kommt ursprünglich aus der Metallbranche, kann also auch Schweißen.
Er hat eine derartige Lösung schon ansatzweise im Kopf, ihm ist nur noch nicht klar, woher er das Material dafür am besten besorgt und ein Schweißgerät hat er privat natürlich auch nicht.
Er wäre über Anregungen sicher dankbar.
Sind deine Tisch- und Regalplatten aus Holz, oder auch Alu?

[schlurf]

Alu schweißen ist nicht ganz ohne und verlangt auch Übung. Ich lasse Alu-Sachen lieber schweißen, auch wenn ich sonst mit Fülldraht und mit Mantelelektroden umgehen kann.
Schrauben bzw. Nieten ist hier m.E. vorzuziehen - und v.a, leichter wieder zu ändern!

[CABAC]

Hallo Aless,
stimme schlurf zu, zum Aluschweißen bedarf es schon spezielle Kenntnisse, Fähigkeiten (man muss es gelernt oder zumindest geübt haben) und natürlich auch dass richtige Schweißgeräte / Ausrüstung. Wichtig ist, dass man die Alulegierung kennt. Das Verschweißen von Alu mit unterschiedlichen Legierungen führt zu einer nicht belastbaren Schweißnaht und deshalb zu einer unsicheren Verbindung.

Eine Ausrüstung hatte ich bis vor ein paar Jahren hier und einen Ausbilder (mein Schwiegervater) auch.

Hätte also die Gewächshauseinrichtung komplett Schweißen können. Davor hat mich dann mein Sicherheitsdenken bewahrt. Denn einmal zusammen geschweißt würde heißen, ein Trennen der Verbinndung ist nur noch unter erheblichen Aufwand möglich. Also habe ich mich dazu entschlossen, die Verbindungsarten gemischt einzusetzen (Schraub-Niet-und Schweißverbindung).

Was dann in der Praxis so aussieht, dass das umlaufende Regal geschweißt wurde (drei Teile = je eins für die Traufen und für den Giebel )

GWH_2002.jpg (127.28 KiB) 1422 mal betrachtet

Als Material habe ich ein Winkelprofil (25x25x3) genommen und als Regalbodenmaterial 16mm Doppelstegplatten. Die Stegdoppelplatten lagen bei Gewächshaushersteller im Abfall. (Anmerkung: Mein GWH stammt von der Fa. Bartscher. Der Firmensitz ist nur 8 km von meinem Wohnsitz entfernt. So hatte ich nur kurze Wege und war auch bestens darüber informiert, als Bartscher 2001 die GWH-Produktion einstellte.

Die Tische an den Traufen wurden dann geschraubt. Ich hätte damals jeweils einen Tisch je Traufe gebaut. Aber mein Ratgeber (Schwiegervater = gelernter Schmied und alter Werkmeister im Bundesbahnausbesserungswerk) gab mir den guten Rat, diese Tische wenigsten dreigeteilt zu konstruieren. Das hätte u.a.viele Vorteile z.B wen ich das GWH mal ausräumen muss, wäre der Tisch leichter trennbar und ebenso in Einzelteilen transportierbar. Als Material verwendete ich Winkelprofil (30x30x3) Das Eindecken erfolgte sowohl mit Stegdoppelplatten als auch mit 10 mm Fassadenverkleidungsplatten. Zur Vermeidung von galvanischen Strömen habe ich übrigens nur ALU-Schrauben verwendet. Auf die Verwendung der Knotenbleche würde ich heute verzichten.

GWH_2002_4.jpg (125.65 KiB) 1422 mal betrachtet

Der Mitteltisch stammt aus meinem ersten GWH und war komplett geschweißt. Als Material verwendete ich Winkelprofil (30x30x3) und zur Eindeckung 10 mm Fassadenverkleidungsplatten. Muss dazu anmerken das ich schon 1995 eine größer Menge von diesen 10 mm Fassadenverkleidungsplatten aus der Konkursmasse eines Dachdeckerbetriebes gekauft hatte.

mitteltisch_2.jpg (211.18 KiB) 1422 mal betrachtet

Würde an Eurer Stelle die ALU-Profilstangen nicht in einem Baumarkt kaufen, sondern in einem Metallfachhandel. Gibt es bestimmt bei Euch auch . Wird günstiger, besonders wenn man den Zuschnitt selber macht.

App Zuschnitt: ALU Profile sägt man am Besten. Habe damals alles mit der Hand und einer Bügelsäge gesägt und anschließend mit der Feile bearbeitet. Geht auch mit einem Trennschleifer, dann benötigt man aber Spezialscheiben. Würde ich heute noch mal vor so einem Projekt stehen, würde ich alles mit einer elektrischen Fuchsschwanzsäge machen.

Mach(t) es gut und wenn noch Fragen sind gerne her damit

CABAC

[Aless]

@Schlurf & Cabac

Hab' mich oben ein wenig unglücklich ausgedrückt. Mein Mann hat Industriemechaniker gelernt und hat einige Jahre im Sondermaschinenbau gearbeitet, wo er sehr viel mit Alu und anderen Metallen zu tun hatte, bzw auch viel Schweißarbeit war.
Aber wie ihr schon sagt, fällt diese Variante aus oben genannten Gründen sowieso flach.

@CABAC
Herzlichen Dank für deine Ausführungen, die vielen Tipps und die Bilder, das bringt uns schon mal um einiges weiter!
Falls noch Fragen auftauchen, werde ich mich melden und ich halte euch auf dem Laufenden wie es weiter geht.

Viele Grüße
Alessandra

[CABAC]

Hallo Aless,

wenn Dein Mann eine Ausbildung zum Industriemechaniker gemacht hat, hat er in der Ausbildung mit Sicherheit das Grundprogramm Metallbearbeitung gemacht. Selbst wenn er heute nicht mehr in dem Beruf arbeitet, wird er es ohne Probleme schaffen, Dir eine perfekte Gewächshauseinrichtung zu erstellen. Es ist halt nur das Angehen. Wichtig ist eine Skizze, ein gutes Aufmaß, um dann die Stückliste zu erstellen bzw. den Materialbedarf zu ermitteln. Ihr dürft gerne meine Einrichtung kopieren oder auf Eure Bedürfnisse anpassen.

Von mir sind verschiedene Profilgrößen verwendet worden. Da war immer auch ein wenig Sicherheitsdenken dabei. Würde ich heute noch mal vor der Aufgabenstellung stehen, würde ich ein Profil 25x25x2,5 mm Alu 30 wählen. Hat die gleiche Stabilität und ist dem 30x30x3 mm in der Belastbarkeit nur wenig unterlegen. Und anstatt der Schraubverbindung würde ich heute nur noch Hohlnieten nehmen. Geht schneller und ist auch billiger.

Auf ein Beet zum freien Auspflanzen habe ich bewusst verzichtet. Nicht weil ich frei ausgepflanzte Kakteen nicht gut finde, sondern wegen der höheren Luftfeuchtigkeit. Im Sommer spielt die keine Rolle, wohl aber im Winter . Du wirst sicherlich heizen müssen, dadurch wird die Umluft im GWH trockener, aber nur kurze Zeit, denn über die Pflanzbeete wird die Luftfeuchtigkeit wieder angereichert.

Mach(t) es gut

CABAC

[Aless]

Hallo CABAC,

genau wie du sagst, es ist nur das Angehen. Mit deinen Tipps hat er jetzt schon mal genauere Vorstellungen. (Ich denke er hat einfach mal einen Annstoss gebraucht, um die Sache nun anzugehen.)
Er versucht nun erst mal bei seiner derzeitigen Firma die Preise für das Material zu erfragen (die bauen Verpackungsmaschinen, allerdings ist er inzwischen nicht mehr in der Fertigung sondern in der Konstruktion/Projektierung als Techniker tätig) und evtl. noch im Metallfachhandel zum Vergleich.

Was das Beet angeht, habe ich auch lange über Vor- und Nachteile nachgedacht.
Mein momentaner Plan ist, im Beet zusätzlich ein Heizkabel mit Temperaturregler zu verlegen (in Kies eingebettet, darüber eine Folie und dann das Substrat). Mit diesem Heizkabel habe ich jahrelang erfolgreich mein Frühbeet beheizt.
Meine Befürchtung ist nämlich, dass ich dort im Herbst schlechter die Feuchtigkeit aus dem Substrat bekommen kann als in den Töpfen.
Wie sich das ganze Beet auf die gesamte Luftfeuchtigkeit im GWH auswirkt, werde ich testen müssen. Wenn öfter Lüften nichts bringt, werde ich evtl. Luftentfeuchter aufstellen.