Schlechte Keimrate - Normal oder nicht?

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Yücel
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Schlechte Keimrate - Normal oder nicht?

Beitrag von Yücel »

Hallo!

Ich habe da mal ne Frage. Ist es normal, wenn gekaufte Samen schlecht keimen?
Der Fall:
Am 5.2. habe ich in einen großen Topf vier Arten ausgesät. Drei sind auch super gekeimt, die Samen kamen von eigenen Pflanzen bzw. aus einer Supermarktfrucht, nur die eine gekaufte Art fällt vollkommen aus dem Rahmen.
Von 20 Samen von Gymnocalycium carminanthum sind bis jetzt nur vier gekeimt. Liegt das an mir oder brauchen die noch mehr Zeit?

Die anderen drei Arten, Frailea pygmaea aurea(?), Selenicereus megalanthus und Echinopsis eyriesii, haben über 80% gebracht.
Sie stehen in Aussaaterde und bekommen leichte Unterbodenwärme und Kunstlicht.

Es ist nicht so tragisch, weil ich den Gymno doppelt habe. Aber interessieren tut´s mich ja nun doch.
Viele Grüße!
Yücel


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LeitWolf
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Beitrag von LeitWolf »

Liegt wohl am alter des Samens, oder die Mutterpflanze wurde beim Austragen nicht gut genährt :)
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BerndF
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Beitrag von BerndF »

Moin Yücel,
Ich habe da mal ne Frage. Ist es normal, wenn gekaufte Samen schlecht keimen?
das ist eine richtig schwere Frage, die auch nicht so ohne weiteres in die eine oder andere Richtung beantwortet werden kann.

Wenn ich bei Kiepenker** frischen Radieschensamen in der Samenfrischhaltetüte kaufe, wäre ich richtig sauer, wenn die dann für 1,95 € nicht keimen. Das sind Standardsortimente mit standardisierten Bedingungen, die in der Saison viele tausend Male verkauft werden. Dahinter liegen ganze Qualitätsprüfungsserien (hoffe ich jedenfalls).

Wenn man irgendwo ein Tütchen von 'Rarekaktus träumtichschonimmervon' kauft, dann sind die Samen nicht in dieser Weise kontrollierbar. Der Händler kann davon nur wenige Zehnerzahlen verkaufen und kann oft genug seine eigenen Quellen nicht wirklich kontrollieren. Wenn er selber Mutterpflanzen hat, ist er fein(er) raus, ansonsten muß auch der Händler auf das Vertrauen, was er einkaufen kann.

Und bei realistischen Sortimenten von 1000+ Kakteesamen sind auch Keimproben für jede Art und Jahrgang unrealistische Forderungen, wenn man für die Portion 0,50 bis 1,00 € zahlt .

Das Samengeschäft ist ein Geschäft des gegenseitigen Vertrauens auf allen Ebenen. Der Händler vertraut darauf, dass seine Quellen gut funktionieren und seine Käufer die Samen richtig behandeln(!!), der Käufer darauf, dass der Händler bestmögliche Qualität liefert.

Selber bin ich "hochbetroffen", da ich bei den Kakteen fast nur Rebutien s.l. sähe. Die keimen nur wirklich gut, wenn sie sehr frisch sind. Es gibt eine Menge von Leuten, die auch im Internet über die klassischen Kakteenhändler schimpfen, weil dort angeblich die Keimquoten so schlecht sind. Bei einem in der Szene beliebten schwedischen Händler habe ich in dieser Sasison eine Quote von ca. 60% der gelieferten Samen. Schlecht?

Im letzten Jahr hatte ich mit Samen von einem klassischen Händler in D besser Keimraten. Gut? ... oder dieses Jahr "schlecht gelaufen?".

Die mit (weitem!!!!!) Abstand besten Keimraten (100%) hatte ich übrigens bei Samen von http://www.fguenther.de/, aber eben "Standardepertoire" mit geringer taxonomischer Bedeutung ... aber klasse Pflanzen und Samen. Wer es mit der Taxonomie nicht so hat ... das ist in meinen Augen DIE Adresse.

In diesem Frühjahr habe ich teilweise schwierige Keimer wie Mittagsblumen aus der Gattung Dintherantus gesäät. Wenn das nicht klappt ... wer soll dann in Regress genommen werden?????

Die Samen sind von einem "klassischem" Händler mit riesigem Sortiment, eine andere Quelle habe ich nicht gefunden. Ich vermute wieder, dass nicht alle Samen keimen werden. Aber wenn nur eine der nicht 'gängigen' Pflanzen durchkommt habe ich etwas besonderes.

Das zählt in meinen Augen :-)

Viele Grüße

Bernd
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Günter
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Beitrag von Günter »

Habe mir in diesem Jahr die Mühe gemacht, eine genaue Tabelle über meine Aussaat zu führen.
Die Samen sind von zwei großen deutschen Shops, von 70 ausgesäten Samentütchen sind bei 56 Sämlinge aufgelaufen. Der Aussaaterfolg ist bei beiden identisch, anders ausgedrückt liefern beide die gleiche „gute – schlechte“ Qualität.
Es scheint also so zu sein, zu einer guten Aussaat gehören die richtige Methode (über die es seitenlange Diskussionen gibt) und etwas Glück bei der Samenlieferung.
Von den gesamt ausgesäten Samenkörnern hat bis jetzt nach 4Wochen ein Anteil von 50% gekeimt. Wobei berücksichtigt werden muss, das einige schwer keimenden Arten dabei sind, bei denen ich die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben habe.
Wie Bernd schon so treffend bemerkte, ist eigentlich jeder selber gezogene Kaktus etwas Besonderes und das lohnt die Mühe allemal. :D
Gruß
Günter
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Ireen
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Beitrag von Ireen »

Also ich habe ja am 17.02. schon mal 10 Töpfchen fertig gemacht zur Probe mit einigen Samen. Vorwiegend Astro. asterias. Die hatte ich alle von einem Anbieter von eBay. Waren immer so 10 Samen pro Portion. Im Schnitt haben bis jetzt so 6 Samen von 10 gekeimt. Dann hatte ich noch eine Tüte Rebutiasamenmix, die hatte ich in einem Discounter gekauft, da ist bisher nur 1 Samenkorn aufgegangen von 25 Körnern.
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Yücel
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Beitrag von Yücel »

Hallo!

Ich hatte gehofft, endlich mal von der Geschichte 'mit etwas Glück keimt´s' wegzukommen.
Es war auch kein dubioser Hinterhofverkäufer, bei dem ich sowas noch eher erwartet hätte, sondern ein gut bekannter Händler.
Ich mache mal einen Gegenprobe mit Samen von FGünther. Von ihm habe ich nochmal die gleiche Art gekauft.
Viele Grüße!
Yücel


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Beitrag von elkawe »

"nur die eine gekaufte Art fällt vollkommen aus dem Rahmen."

Welche ist es denn, Yücel? Und woher hast du sie? (kann auch per PN beantwortet werden).
Es ist ein Unding zu glauben, die Keimrate müsse bei annähernd 90% liegen. Das mag bei den Samen der Astrophyten, mit Einschränkung, sein. Oftmals liegt es auch an der Ausssaat an sich. 20 Samen der Rebutia kann ich z.B. nicht in einem 10er Topf aussäen, denn das wird nicht funktionieren.
Wenn die Klugen immer nachgeben, sind die Dummen bald in der Mehrheit.

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Beitrag von Yücel »

Hallo!

Es war Gymnocalycium carminanthum, also nichts besonderes.
Daß man nicht immer mit einer sehr guten Keimrate rechnen kann, ist sicher richtig, aber 50% sollten schon drin sein.
Von welchem Händler die Samen sind, ist nicht so wichtig. Ich habe dort noch mehr gekauft und werde das eben vergleichen.
Viele Grüße!
Yücel


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Edmund

Beitrag von Edmund »

Nun ja ich bin froh dass bei Rebutia einsteinii v. MN 171a von besagtem schwedischen Züchter und Händler gerade mal 2 von 20 Samen gekeimt sind. Die beiden Sämlinge sind jedenfalls ganz hübsch, mal sehn vielleicht kann ich sie dann mal vegetativ vermehren.
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Yücel
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Beitrag von Yücel »

Guten Abend!

Wenn Ihr alle sagt, daß das normal ist, dann wird´s wohl so sein.

Naja, ein gutes hat´s ja, ich muß weniger pikieren. :roll:
Viele Grüße!
Yücel


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Beitrag von BerndF »

Hi Edmund und in die Runde,

bei Reb. einsteinii aus gleicher Quelle (aber mit der Nummer MN 214) kann es auch so aussehen ;-)

Bild

Die keimen da so gerade munter vor sich hin. Das Bild ist vom 25.02.

Viel blöder als suboptimale Keimergebnisse finde ich übrigens, dass in Saattöpfchen mit wenigen Keimlingen nach meinem Eindruck auch weniger aktives Wachstum zu verzeichnen ist.

Viele Grüße

Bernd
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Beitrag von Peter II »

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Beitrag von Yücel »

@PeterII
Ja, das habe ich schon gelesen und hätte auch fast geordert.
Aber was ist ein Zahlschein? :?:
Kenne das nur als Einzahlung bei der Post?!
Da aber BIC und IBAN angegeben sind, müßte doch auch eine stinknormale Überweisung funktionieren, oder?
Und muß man dafür Mitglied in einer der Kakteengesellschaften sein?

Fragen über Fragen... :roll:
Viele Grüße!
Yücel


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Peter II
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Beitrag von Peter II »

Hallo Yücel,

ich habe einfach per E-Mail bestellt und gleichzeitig online die EU-Überweisung gemacht. Und das lief ganz problemlos.
Mitglied muß man nicht sein.
Edmund

Beitrag von Edmund »

BerndF hat geschrieben:...Viel blöder als suboptimale Keimergebnisse finde ich übrigens, dass in Saattöpfchen mit wenigen Keimlingen nach meinem Eindruck auch weniger aktives Wachstum zu verzeichnen ist...
Diese Beobachtung hat auch schon der alte Haage gemacht. Ich führe das auf kooperative Effekte der Wurzeln zurück. Andere nehmen an, dass sich die Keimlinge ihr eigenes günstiges Mikroklima schaffen. Wieder andere leugnen das Ganze. Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo in der Mitte - sehr starke Keimlinge schaffen es auch allein, die beiden rosablühenden Rebutia gonjanii-Keimlinge scheinen es jedenfalls zu sein. Ich ziehe im Augenblick alles was ich aus den Formenkreisen von R. einsteinii/gonjanii bekommen kann an. Kriegt man eben in der Regel eben von Mats Winberg.
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