Samen für Anfänger

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Yücel
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Beitrag von Yücel »

Hallo Betty!

Wenn Du möchtest, ich hab noch Frailea-Samen übrig. :D

Frailea pulcherrima
Frailea pumila var. flavispina

Beide wachsen nicht besonders schnell, sind aber ziemlich unkompliziert und keimen gut.
Viele Grüße!
Yücel


Böse Schwiegermütter kommen nicht in den Himmel, -laut Verordnung des Bundesministeriums für Verkehr dürfen Drachen nur 150 m aufsteigen!
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kaktussnake
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Beitrag von kaktussnake »

samen hab ich eine ziemlich grosse auswahl - wer was braucht - einfach nachfragen!
astrophyten haben bei mir noch nie gezickt!! sie keimen und wachsen eigentlich sehr gut in kieselgur mit quarzsand.
beim ersten pikieren kommt dann in die substrat mischung etwas düngegips, lavalit und basaltsplit - der rest ist eisenoxyd haltiger qurzsand/kies aus einer nicht allzuweit entfernten kiesgrube sowie kieselgur und perlit. vielleicht probier ichs mal mit etwas düpngegips bei der nächsten astro - aussaat?!
stachlige Grüsse
kaktussnake
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CABAC
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Samen für Anfänger

Beitrag von CABAC »

Hallo zusammen,

zum Abpuffern von Gießwasser mit Oxalsäure benötigt man zunächst ein mal Kenntnisse über den Härtegrad des heimischen Leitungswassers. Mache ich als alter Feuererwehrmann immer noch mittels Lackmusspapier bzw Universalindikatorpapier ( gibt es in Zoogeschäften mit Aquarienabteilung ) ermitteln.

In den meisten Fällen wird die Farbanzeige auf dem Indikatorpapier bei unserem Trinkwasser eine blaue Färbung [also basisch]
>[ eine rote oder rötliche Verfärbung würde aussagen, dass unser Wasser sauer ist]
>[ neutral = Verfärbung hellgrün bzw. grüngelblich ergeben = Härtegrad 5 bzw 6 ] ergeben.

Denn mit Ausnahme des Emslandes oder Ostfriesland ist unser Trinkwasser üblicher weise eher zu hart als zu weich(sauer) ist.

Hat frau oder man den Härtegrad des Wassers ermittelt, wird in einer Versuchreihe das Wasser mittels Säure -vorzugsweise mit Oxalsäure [ vor andere Säuren (Phosphor, Schwefel oder Salpetersäure) warne ich ] enthärtet.

1. Versuch = 1 Ltr Wasser > 0,5 g Oxalsäure einrühren und nach 1-2 Stunden mit einem neuen Papier testen. Ist das Papier danach immernoch Blau bzw Blaugrün sollte ein zweiter Versuch gestartet werden.

2. Versuch = 1 Ltr Wasser > 1 g Oxalsäure einrühren und nach 1-2 Stunden mit einem neuen Papier testen. Ist das Papier danach immernoch Blau bzw Blaugrün sollte ein dritter Versuch gestartet werden.

3. Versuch wie oben

Der Vorgang wird übrigens im "BLV Handbuch der Kakteen" von Hans Hecht sehr gut beschrieben.

@ Thomas sehr wahrscheinlich ist das Substrat von Götz schon leicht alkalisch und deshalb klappt es so gut mit gysophyl veranlagten Kakteen und Sukkulenten ( Euphorbia gymocalycioides bzw Pseudolithos )

Allen einen schönen Restsonntag

Euer

CABAC
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sensei66
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Beitrag von sensei66 »

Lieber Herbert,

nachdem ich diesen thread gelesen und sich meine Nackenhaare nun wieder gelegt haben, muss ich dir leider ganz arg widersprechen!
Was du ganz richtig gesagt hast, vor der Verwendung von Oxalsäure sollte man die genaue Wasserhärte kennen. ABER:
1. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Wasserhärte und dem pH-Wert. Es ist zwar richtig, dass hartes Wasser oft mit einem basischen pH-Wert einhergeht. Die Wasserhärte hängt aber ausschließlich vom Gehalt an Calcium- und Magnesiumionen ab. Der pH-Wert dagegen leitet sich vom Gehalt an H+ Ionen ab, indirekt deshalb auch von der Konzentration der Carbonat- bzw. Hydrogencarbonationen, die für die basische Reaktion verantwortlich sind (die "fangen" die H+). Nur als Beispiel: ich habe hier in Mainz 13°dH, der pH ist aber nahezu neutral (pH 7,2).
2. Du hast es schon festgestellt, Oxalsäure ist giftig. Mit deiner Methode kannst du aber nur feststellen, wann zuviel davon in der Lösung ist. (Der Spruch "Erst das Wasser..." gilt übrigens nur für konzentrierte Schwefelsäure).
Die weitaus genauere und sicherere Methode ist: genaue Wasserhärte beim zuständigen Wasserwerk erfragen. Dann den Taschenrechner zücken und den Bedarf an Oxalsäure ausrechnen. Pro °dH benötigt man pro Liter Wasser 22,5 mg Oxalsäure-Dihydrat (die handelsübliche Form).
3. Nach Zusatz von Oxalsäure zu Wasser fällt dann langsam das unlösliche Calciumoxalat aus. Es nützt meines Erachtens nichts, diesen Niederschlag zu den Pflanzen zu geben. Vor allem fehlt mir die Logik: warum entzieht man dem Wasser das Calcium, um dieses dann den kalkliebenden Pflanzen in nicht verwertbarer Form wieder zu geben? Da ist es doch wesentlich einfacher, das Leitungswasser mit wasauchimmer anzusäuern, dann werden die Pflanzen mit Calcium und Magnesium versorgt, und das langsame (und irgendwann schädliche) Ansteigen des pH-Wertes wird verhindert. Oder man mischt Kalkstückchen (Dolomit, Marmor, Kreide etc.) oder eben Düngegips unters Substrat.

Ich will dir mit diesem Beitrag gar keinen Vorwurf machen, aber es wundert mich immer wieder, wie viele blödsinnige Halbwahrheiten in Büchern veröffentlicht werden, die dann von Laien kritiklos übernommen werden. Und gerade beim Umgang mit Gefahrstoffen sollte man wissen, was man da tut.
Für Pflanzen, die viel Kalk und höhere pH-Werte nicht vertragen, ist das Enthärten mit Oxalsäure aber eine prima Methode, so lange man nicht über Regenwasser verfügt.
Viele Grüße Bild
Stefan
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CABAC
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Samen für Anfänger

Beitrag von CABAC »

Hallo sensei 66,
grundsätzlich gebe ich Dir recht und Danke Dir für die Mühe mit der erschöpfenden Ergänzung meiner Ausführungen und den kostenlosen Chemieuntericht. Chemische Vorgänge wie Du sie angeführt sind mir bekannt, hätten aber für den Zweck zuweit geführt.

Es ging ja eigentlich nur um die Erklärung, wie man am einfachsten an eine kalkhaltige Substanz zum Gießen von gysophylen Kakteen und Sukkulenten herankommt. Und mit dem Satz aus der Aufbereitung funktioniert die Anzucht von solchen Pflanzen,ob allerdings allerdings jedes chemische Element der Kalksalze von den Pflanzen auch genutzt wird, steht auf einen anderen Blatt. Damit rudere ich auch nicht zurück und bleibe bei meiner Auffassung, selbst wenn Du nun eine ganze Tube Gel brauchst, um Deine Haarpracht salongfähig zumachen.

20 g Oxalsäure in Pulverform lassen sich leichter beschaffen und sind mit Sicherheit auch kostengünstiger als z.B. der Düngegips von Haage. Ganz besonders auch unter dem Gesichtspunkt, dass ich Astrophytumasterias sämlige nur ein Mal mit diesem Wasser gießen brauche, um ihnen das Weiterleben bis zum 1. Pikieren zuermöglichen. Das sind langjährige Kulturerfahrungen und nicht aus einen der vielen schwindeligen Kakteenbüchern abgeschrieben.

Trotzdem einen schönen Abend

Euer CABAC

CABAC
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sensei66
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Re: Samen für Anfänger

Beitrag von sensei66 »

CABAC hat geschrieben:... selbst wenn Du nun eine ganze Tube Gel brauchst, um Deine Haarpracht salongfähig zumachen.
Welche Haarpracht? :wink:

Ich möchte deine Kulturerfahrung gar nicht in Abrede stellen, ich wäre froh, wenn ich auch nur annähernd so viel hätte.
Aber die Frage muss doch gestattet sein: wenn die Kakteen Calcium und Magnesium brauchen, warum dann diese umständliche Vorgehensweise unter Zuhilfenahme eines Gefahrstoffs, anstatt einfach nur "hartes" Wasser zu nehmen?
Viele Grüße Bild
Stefan
Mirabilis
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Beitrag von Mirabilis »

Hallo,

habe ich das jetzt richtig verstanden, dass das ultraharte Leitungswasser in meiner Gegend für Astros gut oder unbedenklich ist, oder sollte ich doch Düngegips zusetzen? (Asterias habe ich keinen. Und Experimente mit gefährlichen Stoffen möchte ich nach Möglichkeit vermeiden.)
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Hallo Mirabilis,

nachdem sich noch niemand erbarmt hat, dir eine Antwort zu geben, versuche ich mal meinen Senf dazu zu geben, obwohl ich mit Astros praktisch keine Erfahrung habe, hab grad mal einen :? ordinären A. myriostigma.
Stefan hat ja vieles schon ganz richtig erklärt.
Für mich stellt sich aber zunächst mal die Frage, was brauchen die Astros wirklich. Benötigen sie mehr Calciumionen in wässriger Lösung als andere Kakteen oder einen höheren pH-Wert (7 oder höher) als andere Kakteen oder beides oder sind sie vielleicht nur besonders empfindlich gegen Übersäuerung des Substrats.
Wenn man mal so rumliest im Internet, wie es denn an den Originalstandorten aussieht, ist immer wieder von Lehm, sandigem Lehm, wenig Humus, vulkanischen Gestein, Kalkgestein und Kalkschotter die Rede (Kalk ist Calciumcarbonat).
Trotzdem scheinen sie ja auch wie andere Kakteen im leicht sauren Bereich (pH kleiner 7) zu gedeihen, wenn ich hier lese, dass sie in mineralischen Gemischen mit Kieselgur (pH~4.5) erfolgreich gehalten werden oder gar mit saurer Oxalsäurelösung behandelt werden.
Wenn immer wieder mit leicht saurem Regenwasser gegossen wird und irgendwann die Pufferkapazität des Substrats aufgebraucht ist, kann eine Pflanze, die sich mehrere Jahre gut entwickelt hat, plötzlich wegen Übersäuerung des Substrats Probleme bekommen.
Vielleicht sind die Astros ja da besonders empfindlich. Lehm (gute Pufferwirkung) und Kalkgestein an den Originalstandorten verhindern jedenfalls eine solche Übersäuerung.
Wenn du normalerweise mit Regenwasser gießt, kannst du bestimmt nichts falsch machen, wenn du bei jedem vierten oder fünften Gießen mal dein hartes Leitungswasser nimmst. Damit ist auf jeden Fall die Calciumionen-Versorgung ausreichend sichergestellt, selbst wenn die Astros wirklich mehr benötigen sollten, und du beugst gegen Übersäuerung vor (da normalerweise der pH-Wert von hartem Wasser wegen der Carbonathärte >7 ist).
Bei der Verwendung von Düngegips (Calciumsulfat) wird zwar auch die Calciumionen-Versorgung sichergestellt, aber der pH-Wert nicht verändert und damit einer möglichen Übersäuerung nicht vorgebeugt.
Da an den Originalstandorten von Kalk (Calciumcarbonat) die Rede ist, würde ich eher etwas Gartenkalk zugeben oder eben viel einfacher gelegentlich mal mit hartem Leitungswasser gießen.
Ich jedenfalls werde meinem einsamen Astro beim nächsten Umpflanzen auch etwas Lehm gönnen, vielleicht 5-10%.

Gruß Jürgen
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