Bims? Nie wieder!

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Yücel
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Bims? Nie wieder!

Beitrag von Yücel »

Hi!

Letztes Jahr hatte ich mir auf einer Kakteenbörse 10L Bims aus unbekannter Quelle gekauft und hier also das Ergebnis, wie es damit lief:

Ich habe jetzt den größten Teil meiner Sämlinge vom letzten Jahr pikiert und sie standen in unterschiedlichen Substraten. Einige von den ersten des Jahres waren in Aussaaterde, andere in einer sehr mineralischen Mischung mit relativ viel Bims und der Rest in einer mineralischen Mischung mit wenig Bims.
Leider war es wirklich so schlimm, wie ich befürchtet hatte.
Die Sämlinge in der Mischung mit viel Bims sahen wirklich schlecht aus. Ein paar wenige Arten kamen damit zurecht, aber beim Großteil waren die Wurzeln bis auf einen kleinen Stumpf vergammelt. :cry:
Sehr fies waren einige Exemplare, die so im Töpfchen noch klasse aussahen, aber beim Herausnehmen zeigte sich, dass der kleine Körper fast komplett ausgehöhlt war.
Von Wurzel keine Spur mehr, sie waren nur noch eine knackig grüne Hülle. Bild

Die mineralische Mischung fast ohne Bims war soweit okay, allerdings waren die Sämlinge nicht besonders groß und der Wurzelballen hätte auch üppiger sein können. Wahrscheinlich muß man mehr düngen, was ich aber aus Angst, die Kleinen auch noch zu schrotten, nicht ausreichend gemacht habe.

Richtig gut in Schuß waren die Sämlinge in Aussaaterde, obwohl man überall liest, dass das nicht artgerecht wäre. Die Wurzeln waren sehr gut entwickelt und die Sämlinge kräftig. Das war eine wahre Freude die Kleinen zu pikieren. :D

Es waren Sämlinge aus allen möglichen Gattungen dabei, vor allem aber Gymnocalycium und Echinocereus, wobei die Gymnos den Bims besser vertragen haben (allerdings auch kaum noch Wurzeln) und die Echinocereen fast komplett hin sind.

Vor Bims aus unbekannter Herkunft kann ich jedenfalls nur warnen, nachdem das so dermaßen schief gelaufen ist.
Zur Aussaat nehme ich darum dieses Jahr komplett Aussaaterde und pikiere dann wie gehabt in mineralisch-humoses Substrat.
Bims kommt mir nicht mehr in die Töpfe!!! :evil:
Viele Grüße!
Yücel


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kaktussnake
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Beitrag von kaktussnake »

bei bims und lavalit sollte immer der ph - wert ermittelt werden. ich bevorzuge den leicht sauren kieselgur.
stachlige Grüsse
kaktussnake
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Gilbert
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Beitrag von Gilbert »

Sehr interessant.
Ich habe vor ein paar Wochen Mesembs in 100 % Bims ausgesät,
von den Samen der FGaS keimte nicht viel und was keimte, ging dann meist auch ein, nur eine Art Cheiridopsis steht noch gut sowie sehr gut Pflanzen von selbst geernteter Lithops-Saat.
Aber ich kann nun nicht sagen, ob es am Saatgut oder am Bims lag.
Den pH hatte ich gemessen, der ist ok.
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Peter II
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Beitrag von Peter II »

Gilbert,

die Samen von der DKG sind so schlecht. Deshalb kaufe ich dort nichts mehr. Hatte über viele Jahre hinweg nur schlechte bis sehr schlechte Ergebnisse.

Yücel,

hast Du die Pflanzen im Bims regelmäßig gedüngt? Möglichst bei jedem gießen? Das ist unbedingt nötig. Sonst kannst Du es vergessen.
Schau dir mal den Beitrag über Brachystelma an.
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Gilbert
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Beitrag von Gilbert »

Lieber Peter, ich hatte die Samen nicht von der DKG.
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Peter II
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Beitrag von Peter II »

OK. Hast recht. Wieso geistert mit dieser Verein so im Kopf rum?

Mit den Samen der FGaS bin ich sehr zufrieden.
Ich habe dieses Jahr alle Samen (außer die Lewisia) in reinen Bims gesät. Mit sehr gutem Erfolg. Nur die Edithcolea machen jetzt Ärger. Allerdings habe ich sofort nach dem Auflaufen angefangen mit düngen. Und zwar mit dem billigsten Flüssigdünger (für Blühpflanzen) aus dem Baumarkt.
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Gilbert
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Beitrag von Gilbert »

Ich hab auch gleich gedüngt. Muss ja, im Bims ist ja nix drin.
Daher nehm ich Flüssigdünger mit möglichst vielen verschiedenen Nährelementen drin, nicht nur N, P und K.
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Beitrag von schlurf »

Ich schwöre grundsätzlich auf Bims - als Kultursubstrat.

Dieses Jahr habe ich meine Lithopsaussaat in Bims/Löß auch abgeschrieben :( . Hatte noch nie, dass die dermaßen schlecht aufliefen. Entweder lag's am erstmals zugesetzten Löß oder das Saatgut taugte nichts, was ich vermute.

In reinen Bims würde ich sowieso nie aussäean.
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
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Yücsel,

Beitrag von kahey »

Hallo Yücsel,
Ich habe bis jetzt nur sehr gute erfahrung mit Bims gemacht. kaufe den Bims auch nicht im Baumarkt sonder ich fahre selbst nach Kruft ins Werk und kaufe dort den Bims. Es gibt da alle körnungen die Mischen sogar Kakteen-Erde selbst und die machen Substrat für Dachbegrünung, die Firma heißt Vulcatec. Der Bims ist dort spott Billig.
Gruß
kahey
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poldi
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Beitrag von poldi »

Ausgehöhlte Sämlinge - waren da Trauermuckis am Werk?
---

Poldi
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Yücel
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Beitrag von Yücel »

@Peter
Das war kein reiner Bims, weil ich schon vorab Nährstoffmangel vermutet habe. Die Vergleichsmischung ohne Bims war ja auch okay und düngen bringt nix, wenn die Wurzel fehlt. :wink:

Zumindest wollte ich mal auf die Problematik aufmerksam machen, weil ich sowas vorher auch noch nie gesehen hatte. :shock:
Also bei schlechten Ergebnissen einfach mal die Mischung wechseln!

Es kam auch drauf an, was für eine Gattung es war. Gymnocalycium ist offenbar etwas toleranter bzw. man sieht den Schaden erst später, weil die Sämlinge noch gut aussehen, aber die Wurzel meist fehlt.
Bei Echinocereen haben nur wenige überlebt.
Da ich ca. 100 Arten und Hybriden in dieser Bimsmischung hatte, würde ich auch nicht mehr von einem Zufall sprechen, wenn ca. 30 % komplett verrecken, und weitere 50% nur noch in Einzelexemplaren existieren.

Viel Erfolg bei Euren Aussaaten!
:D
Viele Grüße!
Yücel


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Beitrag von Yücel »

@Kahey
Bims bekommt man in Norddeutschland nicht so einfach, darum habe ich, blöd wie ich bin, welchen auf einer Kakteenbörse gekauft.
Man ahnt ja nicht, dass das Zeug Murks ist. :roll:

@Poldi
Nein, das hat mit Trauermücken nichts zu tun. Mit denen hatte ich noch nie Probleme. Trauermücken bekommt man durch verrottete Wurzeln in zuviel gegossenen Töpfen und da ich wenig gieße, habe ich praktisch keine.
Viele Grüße!
Yücel


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Beitrag von Peter II »

@Peter
Das war kein reiner Bims, weil ich schon vorab Nährstoffmangel vermutet habe. Die Vergleichsmischung ohne Bims war ja auch okay und düngen bringt nix, wenn die Wurzel fehlt. Wink
Ich habe nur geschrieben, wie ich das gemacht habe. Aber das fehlen von Wurzeln auf den Bims zu schieben, ist meiner Meinung nach sehr gewagt. Und wegen einen misslungenen Test gleich alles zu verdammen??? Ich weiß nicht.
Andererseits kannst Du natürlich mit deiner Vermutung auch richtig liegen. Aber dem kann man nicht theoretisch auf den Grund gehen.

Übrigens: von meinem Bims weiß ich auch nur, daß er aus dem Baustoffhandel ist. Könnte rein theoretisch der gleiche wie deiner sein.
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Yücel
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Beitrag von Yücel »

Wenn ich 200 Töpfchen hier stehen habe und nur die mit der Bimsmischung sind ziemlich schrottig, dann halte ich das nicht für sehr theoretisch, sondern für eher praktisch.

Aber ich habe noch diverse Grassamen rumliegen und kann ja mal einen Vergleichstest auf den reinen Substratbestandteilen machen. Mal sehen, was das bringt.
Viele Grüße!
Yücel


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Beitrag von schlurf »

Also ich muss hier ausdrücklich für Bims sprechen! Damit habe ich die besten Kulturerfolge. Es ist aber denkbar, dass der Bims "infiziert" war mit Sporen oder so, evtl.auch chemisch "versaut". Gerade Bims fördert eigentlich eine starke Wurzelbildung. Daher finde ich diese Diskussion sehr wichtig, vor allem im Hinblick auf die eigentliche Ursache des Sämlingssterbens. War da vielleicht schon irgendetwas beigemischt?.
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
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