Aloe dichotoma - blasige Aufwölbungen

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micc
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Aloe dichotoma - blasige Aufwölbungen

Beitrag von micc »

Mir ist vor einigen Monaten aufgefallen, dass einer meiner Köcherbaumjünglinge (immerhin schon 50 cm hoch) an einigen wenigen Blättern eine blasige Aufwölbung entwickelt, während die übrigen Blätter flach bleiben.

Wenn man auf die Blasen drückt, dann hat man den Eindruck eines Hohlraums, da sie sich wie Luftpolsterfolie eindrücken lassen. Evtl. sind die Blasen teilweise flüssigkeitsgefüllt, aber ich möchte jetzt kein Blatt zur Kontrolle beschädigen.

Ansonsten sieht die Pflanze und auch die betroffenen Blätter sehr gut aus. Die Pflanzen stehen seit 2-3 Monaten nahezu ohne Flüssigkeitszufuhr, sehr hell (Zusatzlicht), bei 15-20 Grad, zimmerübliche Luftfeuchte.

Ist mir ziemlich unerklärlich. Habt ihr auch schon mal sowas an euren Aloen gesehen?

Bild

:)
Michael
Zuletzt geändert von micc am 21. Januar 2008, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Tobias Wallek
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Beitrag von Tobias Wallek »

Hallo Micc !

Sowat hab ich ja noch nie gesehen :shock:
Dir "üblichen", mir bekannte, Aloe-Krankheiten scheiden da alle aus, da das Schadbild nicht übereinstimmt.
Auch wenn die Pflanze dadurch einen Schönheitsfehler bekommt, ich würd so ein Blatt mal abschneiden und kucken, wat da drin los ist.

Erinnert mich ein bisken an ne Luftmatratze, wo zuviel Luft drin is :?

Ciao Tobias
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BerndF
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Beitrag von BerndF »

Moin Michael,

very strange! Und wenn die Aloe-Liebhaber noch nix davon gehört haben, scheint es auch nichts "normales" zu sein.

So auf dem ersten von keinerlei Kenntnis getrübten Blick sieht das eigentlich nicht sonderlich "gefährlich" aus. Es ist allerdings nicht zu erwarten, dass das durch "Gasaufblähungen" entstanden ist, in der Blattanatomie sind genügend Lücken, die einen Luftballoneffekt ausschließen.

Wenn es kleiner und begrenzter wäre, würde ich einen Generalverdacht für "Gallen" in ganz weitem Sinn äußern. Wer oder was jetzt die Pflanze zu dieser Bildung animiert, entzieht sich jedes Verdachtes. Von irgendwelchen Aloe-Käfern/Ameisen/sonstige Insekten habe ich jedenfalls noch nix gehört (was nicht viel heißt).

Falls Du dich für das Schlachten eines Blattes entscheiden kannst, denk mal daran kleinere Stückchen zu fixieren. Falls Du nichts anderes hast, schlimmstenfalls in Spiritus mit einem guten Schuss Essig, sonst schicke ich Dir auch gerne was besseres, ich sollte noch genügend FAE Gemsich zum Fixieren da haben. Im Moment mikroskopiere ich relativ viel botanisches, da käme mir das recht :-)

Viele Grüße

Bernd
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schimanski
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Beitrag von schimanski »

:shock: Also sowas ist mir auch neu. Wie Tobias schon geschrieben hat, kann man alle gängigen Aloekrankheiten, die so in den Büchern beschrieben werden ausschließen.
Gallmilben sollen bei Aloen eher krebs- oder geschwürartige Veränderungen hervorrufen.
Der Vergleich mit der Luftmatratze scheint hier wirklich angebracht.

Unter dem Mikroskop betrachtet würde sich vielleicht genaueres ergeben. Wer weiß, ob nicht vielleicht ein nicht in den Heimatgebieten vorkommender Schädling sowas verursachen kann.
Gruß
rooman
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Namib
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Beitrag von Namib »

Hallo, Michael,

habe gerade noch mal bei meinen 3 verbliebenen Kokerbooms nachgeschaut.
Die Blätter sind alle gleichmäßig prall gefüllt; nur einige der unteren Blätter sind vertrocknet.
liebe Grüße
Hans Joachim Wallek

Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen,
war vor zwanzig Jahren.
Die nächstbeste Zeit ist jetzt.
(Afrikanisches Sprichwort)
micc
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Beitrag von micc »

Das wird ja richtig interessant.

Bernd, ich denke mal, dass ich dein Angebot annehme. Ich kann dafür ein Blatt aus dem untersten "Kreis" abschneiden und zusenden. Im Zuge der Stammbildung würde es eh in den nächsten Monaten abfallen.

Bist du denn auf der Internationalen Pflanzenmesse in Essen zu sehen? Ich treffe mich dort am Samstag mit jemanden um 12 Uhr am Stand von Montforts (Baumfarne). Da wäre eine Übergabe doch passend.

Eine andere Möglichkeit als die Fauna wäre eine Reaktion auf Akarizide. Ich glaube, ich hatte Vertimec eingesetzt. Noch dazu Imidacloprid in hoher Dosierung, weil die Epis ordentlich Wolläuse hatten. Aber gerade Imidacloprid erschien mir immer sehr verträglich.

Es dürfte eher unwahrscheinlich sein, dass es noch Tierchen aus Südafrika waren, die sich nun an der Pflanze verlustieren. Die Samen hatte mein Vater vor vielleicht 10 Jahren mitgebracht und schmorten einige Jahre im Keller. Die Aussaat war Anfang 2003, und die Pflanzen zeigten nie ein derartiges Phänomen.

:)
Michael
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schimanski
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Beitrag von schimanski »

Hihi, ich hab auch grad zur Sicherheit nochmal nachgeschaut. Aber es ist alles normal.
Meiner hat auch noch nichtmal vertrocknete Blätter, weil er leicht feucht gehalten wird.
Is ja dieselbe Kinderstube. :wink:

Frost hat er diesen Winter auch schon abbekommen. Macht ihm aber nix.
Gruß
rooman
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Tobias Wallek
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Beitrag von Tobias Wallek »

Hallo Micc !

Hier noch ein paar Links zu den gängigen Schäden/Schädlingen an Aloen:
http://www.succulents.co.za/aloes/aloe- ... -pests.php
http://plantpathology.tamu.edu/Texlab/F ... oetop.html

Imidacloprid würd ich mal ausschließen, dat hab ich auch schon öfters eingesetzt (allerdings nie in Verbindung mit anderen Mitteln).

Ciao Tobias
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micc
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Beitrag von micc »

Tja, wer nicht alles so einen Kokerboom hat :D .

Danke für die Anregungen.

Ich zeige euch mal die Gesamtansicht in Kunstlicht im Chaos vorm Fenster. Die Aloen müsste ich mal wieder drehen, weil sie ein wenig gekrümmt zum Fenster wachsen. Ich möchte die da eigentlich an der Scheibe kleben lassen, weils da kühler ist.

Das Foto ist ein wenig pixelig geworden, weil ich von 8 MB RAW auf 75 kB mit nur geringfügiger Beschneidung runtergedimmt habe:

Bild

:)
Michael
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BerndF
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Beitrag von BerndF »

Moin Michael,
Ich treffe mich dort am Samstag mit jemanden um 12 Uhr am Stand von Montforts (Baumfarne). Da wäre eine Übergabe doch passend.
ich bin zwar am Samstag im Ruhrgebiet, aber nicht in Essen, sondern in familiärer Mission in Dortmund unterwegs. Allerdings bin ich Sonntag zu einer Yogalehrerausbildung in Duisburg (Wedau). Vielleicht können wir da irgend eine Übergabe hinkriegen? Wenn das klappen könnte, können wir ja auf PN umsteigen.

Mikroskopisch, jedenfalls mit meinen Möglichkeiten und Kenntnissen, können wir nur ggf. Pilz- oder bakteriellen Befall nachweisen. Größere "organische" Gründe könnten sich beim Schneiden zeigen. Was man mit den Bordmitteln meines Küchenlabors nicht nachweisen kann sind chemische Gründe, die allerdings wahrscheinlicher werden, wenn man den Rest ausschließen kann.

Viele Grüße

Bernd
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Tobias Wallek
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Beitrag von Tobias Wallek »

Hallo Micc !
8 MB RAW
Pah, Angeber :D

Sind die Blasen eigentlich an der einzelnen Pflanze oder an einer der beiden, die zusammen in einem Topf stehen ?

Ciao Tobias
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micc
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Beitrag von micc »

Lach, naja, bei diesem Foto hätte ich auch beim Fotografieren direkt in jpg bleiben können, aber ich wollte nicht mühsam im Kameramenü umstellen.:D

Die Blasen sind ausschließlich an der Pflanze ganz rechts aufgetreten, und auch nur im unteren Bereich. Da ich den direkt nebenan befindlichen Frangipani diesen Sommer ausgiebig gegen die unvermeidlichen Spinnmilben behandelt hatte, kam ja bei mir der Verdacht einer (wachstumsstörenden) Wirkung aufgrund von Streuung (Schrotschussmethode) auf. Direkt habe ich die Aloen nur vorsorglich gegen Wollis behandelt, die sich an den Epis gütlich taten.

Was ich noch bei anderen Pflanzen bemerkt hatte, ist eine Cristatisierung. Ich habe einen Cristaten von Echium pininana, der diesen Winter kaum überleben dürfte, weil zu kopflastig (--> Risse im Stamm), und bei einem größeren Ferocactus entwickelt sich auch schon ein knuddeliger Scheitel, der sich zu einem Hahnenkamm auswachsen könnte - häßlich.


:)
Michael
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