Digitostigma caput-medusae - Generative Vermehrung

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Andi
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Digitostigma caput-medusae - Generative Vermehrung

Beitrag von Andi »

Hallo zusammen,
Ich gebe hier mal meine Erfahrungen mit der generativen Vermehrung von Digitostigma weiter.

Aussaat, wurzelechte Kultur

Am 25. Dezember 2005 habe ich meine ersten 20 Korn von Digitostigma unter Kunstlicht ausgesäht:
-Substrat: Rein mineralisch
-Keimptemperatur 20-30°C
-Keimdauer ca. 7 Tg, extrem hohe Keimquote (90%), die Samen waren gross und schwarz (gut ausgereift).

2006 habe ich in zwei Tranchen selbst geerntetes Saatgut unter Kunstlicht ausgesäht:
-Nachttemperatur ca. 15°C
-Tagtemperatur ca. 25-30°C
-Nach 7-10 Tagen war noch gar nichts gekeimt. Erstaunlicherweise keimten dann nach ca. 4 Wochen einzelne Sämlinge, die Keimquote war aber sehr schlecht.
-Die Samen waren eher klein und bräunlich, vermutlich zu früh geerntet.

Aus diesen Erfahrungen leite ich folgendes ab:
Die Samen müssen sehr gut ausgereift sein. Auch wenn die Frucht schon aufgeplatzt ist, zuwarten mit Ernten, bis die Samen gross und schwarz sind.
Die Keimtemperatur soll auch nachts mindestens 20°C betragen.


Die Sämlinge der ersten Aussaat habe ich vor einigen Wochen eingetopft. Die Hälfte in reinmineralischen Kakteensubstrat, die andere Hälfte in Ariocarpussubstrat (ebenfalls reinmineralisch, aber mit Lehmanteil). Bin gespannt, welches Substrat sich besser bewährt.

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Aufgeplatzte Frucht

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Junge Sämlinge

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Saat vom Dezember 2005, aufgenommen im August 2006

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Saat vom Dezember 2005, aufgenommen im Mai 2007


Sämlingspropfungen

Bei verschiedenen Aussaaten habe ich auch Sämlingspfropfungen gemacht.
Wichtig zum anwachsen ist eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit und viel Wärme, ausserdem habe ich nach anfänglichen Misserfolgen die Sämlinge mit einer kleinen Kupferagraffe beschwert. Dies hat sich eigentlich bewährt.

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Sämlingspfropfung auf Selenicereus, nach dem anwachsen

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Dieselbe Pflanze 4 Monate später (unter Kunstlicht).
Das Wachstum auf Selenicereus ist eindrücklich, jedoch werden die Warzen gegenüber den Wurzelechten Pflanzen unnatürlich dick.

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Frische Epikotylpfropfung auf Trichocereus pasacana

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Dieselbe Epikotylpfropfung drei Monate später.
Ausser auf Trichocereus pasacana habe ich auch Epikotylpfropfungen auf Ferocactus glaucescens gemacht. Bis jetzt kann ich nicht beurteilen, welche Unterlage besser funktioniert.

Erfahrungen anderer Forumsmitglieder würden mich sehr interessieren.
Gruss
Andi
elkawe
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Beitrag von elkawe »

Zur Sämlingspfropfung.
ACm Sämlinge habe ich auch auf Pereskiopsis gepfropft. Bei einem habe ich das abgeschnittene Wurzelstück auch gepfropft, sozusagen aus einem Sämling zwei gemacht. Er ist wunderbar angewachsen und entwickelt sich zu einer normalen Pflanze.
Zum Samen: auch ich hatte selbstgeernteten Samen. Die Frucht war aufgeplatzt und die Samen machten den Eindruck, als wären sie reif. Keimquote war dementsprechend schlecht. Keimdauer auch bei mir über zwei Wochen.
Wenn die Klugen immer nachgeben, sind die Dummen bald in der Mehrheit.

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