Langsamkeimer ?

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Günter
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Langsamkeimer ?

Beitrag von Günter »

Von den 70 ausgesäten Arten haben folgende auch nach 4 Wochen noch nicht gekeimt, frage mich natürlich ob ich da schlechten Samen erwischt habe, Bedingungen waren für alle gleich. Die anderen haben wenigsten einen oder bis zu 40 (von 45 Samen) Keimlingen hervorgebracht.

Die Melos und die Mammis sind mir nicht als Langsamkeimer bekannt, was
würdet ihr empfehlen abwarten oder Substrat abtrocknen lassen und dann neu bewässern.

Verwunderlich ist das bei Mammillaria bocensis da hatte ich 2 Sorten mit
unterschiedlichen Feldnummern, eine keimt nach 11 Tagen die andere nach 28 Tagen immer noch nicht.

Oder gibt es eine Erklärung die ich noch nicht kenne und es gibt auch bei
den Mammis "Opuntien" vom Keimverhalten her gesehen?

Echinocactus Horizonthalonius
Mammillaria bocensis Rog 231
Mammillaria marksiana
Mammillaria luethyi
Mammillaria mazatlanensis Rep 721
Mammillaria melanocentra SB 557
Mammillaria obscura SB 4
Mammillaria wildii
Melocactus amethystinus
Melocactus ernestii
Melocactus matanzanus
Opuntia compressa
Sclerocactus mesae verdae SB1010
Epiphyllum anguliger
Gruß
Günter
Tana
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Beitrag von Tana »

Hallo!
Echinocactus horizonthalonius gilt als sehr schwieriger und auch langsamer Keimer. Auch ist die Keimquote sehr niedrig. Einige rauhen die Samen ein wenig an vor der Aussaat.
Tana
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Isabella
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Beitrag von Isabella »

Da kann ich Tana nur zustimmen - trotz "Anrauhen" verbessert sich die Keimrate nicht. Eine amerikanische Bekannte hat mal scherzhaft gemeint, da müssen Bisons drüber, aber wo krieg ich einen Bison her ?
Edmund

Beitrag von Edmund »

Man ätzt die Samen am Besten mit konzentrierter (!) Schwefelsäure an.

Testa anätzen Siehe Beitrag von Norbert
Astrophytum
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Beitrag von Astrophytum »

Mir kommts so vor als ob manchmal die Zeit einfach für gewisse Sorten nicht ist. Ich hatte Samen von selben Lieferanten und im Dezember hatt nix gekeimt und jetzt 80% bei gleichen Bedingungen.
Da hatt es sich um eine astrophytumhybride gehandelt.
Letztes Jahr hatte ich Lophophoras am Start und sind auch gut angegangen die habe ich dann verpflanzt und Wochen später ist im selben Substrat das noch die nichtgekeimten Samen enthielt und ich in andere Töpfe gestreut habe einer aufgegangen.
Mfg.Heinz
Günter
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Beitrag von Günter »

Werde mal abwarten und weiter berichten.
Hoffe doch noch auf den ein oder anderen Nachzügler.
Wenn sich bis mitte März nichts getan hat, überlege ich schon das Substrat eimal ganz abtrocknen zu lassen und im Juni im GH neu zu bewässern.
Gruß
Günter
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Gilbert
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Beitrag von Gilbert »

Testa anätzen Siehe Beitrag von Norbert
Hallo Edmund,
ich kann da nichts lesen :oops:

Vielleicht sollte man keine Links angeben, bei denen ein Teil der User wegen Nichtanmeldung
nichts lesen kann oder manche User bekannterweise nicht lesen möchten.
Wer dort angemeldet ist, kann dort ja auch selbst suchen ohne einen Link hier.
Edmund

Testa anätzen

Beitrag von Edmund »

Die Samen werden 16 Minuten in ein bis zwei Milliliter 98%iger Schwefelsäure z.B. in einem Reagenzglas suspendiert.
Nach der Einwirkzeit werden die Samen samt Säure in ein Gefäß mit ca. 0,5 Liter Wasser geschüttet um die Säure stark zu verdünnen.

Dann das Wasser mit den behandelten Samen durch ein geeignetes Sieb giessen um die Samen zu abzutrennen. Samen mehrmals mit Wasser auf dem Sieb waschen. Man kann auch mit Natriumhydrogencarbonatlösung waschen, um die Säure vollständig zu neutralisieren. Die Samen werden nun getrocknet und wie üblich ausgebracht.

Hans-Ullrich Wanjura aus Parrey (bei Köthen) praktiziert diese Methode seit Jahren mit sehr großem Erfolg.

Es kann eigentlich gar nichts passieren, wenn man die wirklich geringe Menge Säure beim Verdünnen in den halben Liter Wasser schüttet. Wenn man allerdings Wasser ins Reagenzglas kippt, dann wir das Ganze ziemlich heiss, es gibt Siedeverzüge und das verdampfende Wasser reisst die Säure mit sich.

Die Augen sollte man beim Hantieren mit der Säure schützen. Besondere Schutzkleidung ist nicht nötig wenn man mit kleinen Mengen umgeht. Ansonsten kann ich raten mit einer Pipette die Säure zuzugeben.

Das Anätzen der Testa mit mit konzentrierter Schwefelsäure gehörte auch zur Prozedur bei einer Repatriierungsaktion für Turbinicarpen. Steht irgendwo in einer Ausgabe der TCG-Zeitschrift "Turbini Now!"
Astrofan

Beitrag von Astrofan »

Konnte dieses Jahr ebenfalls die Erfahrung machen, dass ohne Spezialbehandlung die E. horizonthalonius sehr schwierige Keimer sind. Von 10 Korn gab es ohne besondere Behandlung einen Keimling. Nachträgliches Anfeilen mit der Nagelfeile brachte keine Verbesserung.Ich denke beim nächsten mal werde ich die Version mit der konzentrierten Schwefelsäure in Angriff nehmen.

Edit:

Heute 28.02.2007, knapp 8 Wochen nach Ausssaat keimte das zweite Saatkorn, nach Anfeilen mit der Nagelfeile. Also eine zähe Geschichte mit den E. horizonthalonius.

Gruß Astrofan
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