Portulaca?

Unbekannte Pflanzen, hier könnt Ihr ein Bild von eurem unbekannten Liebling einstellen.

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Arzberger
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Portulaca?

Beitrag von Arzberger »

Hallo Zusammen,

kann mir jemand Näheres zu der abgebildeten Sukkulente sagen? Ich denke, es ist eine Portulaca.. oder?

Gruss aus Paraguay
AlexBild
delomaniac
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Beitrag von delomaniac »

Hi Alex,

Soweit dieses auf dem Photo erkennbar ist würde ich sagen JA. Erinnert mich stark an die weiße Form von P. oleracea cv. 'Tequila', diese hat jedoch nicht so'n schönes rötliches Andrözeum, sondern eher ein oranges...
Vll. helfen diese Links hier etwas weiter.
http://fm1.fieldmuseum.org/vrrc/index.p ... 575c4860f4
http://www.zum.de/stueber/oskamp/band6/ ... 00084.html
http://www.ars-grin.gov/npgs/images/sbm ... ea_nsh.jpg
http://www.life.uiuc.edu/help/digitalfl ... eae/10.htm

LG
Chris
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Arzberger
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Beitrag von Arzberger »

Hallo Chris,

danke für den Tipp und die Links. Ich müsste mal die Pflanzen mit den Beschreibungen vergleichen, habe aber keine in Kultur. Manchmal findet man diese und andere ähnliche Portulacas als Unkraut im Garten.

Gruss
Alex
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AlexWob
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Beitrag von AlexWob »

Wow, bei den Blüten werd ich glatt neidisch auf euer Unkraut :P

Sieht echt toll aus

Gruß alex
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Peter II
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Beitrag von Peter II »

Des einen Unkraut ist unser Exot.
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Gerlot
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Portulaca??

Beitrag von Gerlot »

Hallo Chris,
soweit auf dem Foto erkennbar,glaube ich nicht,daß dies eine P.oleracea ist.Wenn,dann eine Verwandte!
Deine Links haben mir nicht weitergeholfen.Blattform und Blüten(gelb) sind anders als auf dem Foto von
Arzberger.Habe krampfhaft gesucht,aber auch nichts gefunden! Auch nicht die weiße Form von P.oleracea cv. Tequila
Nach Jacobsen ist die einzig weißblühende Form die P.obtusa. Muß aber für das Foto nicht stimmen!
Gruß Gerlot
delomaniac
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Beitrag von delomaniac »

Hi Gerlot,
ich glaube nicht mal, das dies eine Naturform ist... :wink:
Die meisten Informationen finden sich im Net zu P. oleracea, nen bisken watt gibt's auch zu P. grandiflora...
Aus Kultur entflohene Pflanzen gibt's jedoch überall auf der Welt, letztens sogar 'ne entlaufene Trichodiadema sp. inner Nordzee gefunden und im Rhein-Maingebiet gibt's gelegentlich verwilderte Delosperma's, die sich recht unkrautig verbreiten... :D
http://public.fotki.com/Christoph-Schro ... zee/2.html

LG
Chris

edit: Tequilla gibt's bei Gooogle Comix zu sehen
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Arzberger
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Beitrag von Arzberger »

Danke für die Hinweise!

Ich bin mir sicher, dass es sich um eine Naturform handelt, schliesslich sind diese Portulacas im ganzen Land, meist auf sandigen, oder steinigen Böden zu finden. Hierzulande kultiviert niemand Portulcaceen, diese werden, wie schon erwähnt als Unkraut betrachtet (einige Kakteen übrigens auch).

Gruss
Alex
delomaniac
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Beitrag von delomaniac »

Welche (sukkulente!) P-Naturform hat wohl einen trifftig natürlichen Grund, im Verhältnis solch' große Blüten 'freiwillig' zu entwickeln ...?
Nicht unmöglich, abba doch eher unwahrscheinlich.
Deswegen der Herbarienlink mitte Portulaca's ausser südamerikanischen Ecke.
Vll. ma'ne Idee sich für die Inhaltsstoffe der Pflanzen zu interessieren?
Könnte das mitter Kultivation inner Vergangenheit womöglich Mal anders ausgesehen haben?
Columbus war auch der Letzte, der die 'Neue Welt' als Erster entdeckte... :wink:

LG
Chris
delomaniac
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...d'olle Berger

Beitrag von delomaniac »

Berger, Alwin (1908) in Mesembrianthemen und Portulacaceen, Seite 309-310.
Zitat:
"Portulaca L.
Fleischige Kräuter mit mehr oder weniger niederliegendem Habitus. Blätter gegen- oder wechselständig, unter den Blüten oft hüllenartig gehäuft, mit trockenhäutigen oder in Haare aufgelösten Nebenblättern. Blüten gelb oder rot. Fruchtknoten unterständig oder halbunterständig. Kelch­blätter zwei, das äußere das innere umfassend. Blumen­blätter 4—6, frei oder am Grunde verwachsen, von kurzer Dauer und nach dem Verblühen sich gallertartig auflösend. Staubgefäße 4 bis viele, Samenanlagen zahl-reich in senkrechten Reihen auf zentraler Plazenta. Griffel fädlich mit 3—8strahligen Narben. Kapsel kugelig, häutig, mit einem Deckel sich öffnend. Samen fein, metallisch glänzend.
Etwa 20 Arten in den subtropischen und tropischen Gegenden der ganzen Erde. Von diesen ist P. oleracea L. als Gartenunkraut verbreitet und auch als Gemüse, Salat oder Suppenkraut angebaut. Es hat niederliegende, gegenständig verzweigte Stengel mit spatelig keuligen, fein papillösen Blättern und sitzenden, kleinen gelben Blüten in den Gabelungen oder an den Spitzen der Äste. Die kultivierte Form (P. sativa Haw. Misc. 136) hat etwas auf­rechten Wuchs, ist aber nicht als Art zu trennen.
Als Zierpflanzen verdienen hier besondere Erwähnung:
P. grandiflora Hook. in Bot. Mag. t. 2885. — Annuale mit aus­gebreiteten. 10—15 cm langen, rötlichen Ästen und spiralig ge­stellten, lineal pfriemlichen, stumpfen, fein papillösen und punk­tierten, graugrünen Blättern, von 1—2 cm Länge. Dieselben sind am Grunde stielartig verschmälert und tragen in ihren Achseln zahlreiche wollige, weiße Borsten. In den Achseln der oberen häufig kurze Seitenäste. Blüten sehr schön, 4—5 cm breit, mittags offen, zu 2—4 endständig, sitzend, umgeben von einer Anzahl hüllenartig beisammenstehenden Laubblättern mit vielen achsel­ständigen Haaren. Kelchblätter breit eiförmig und trockenrandig. Blumenblätter 5—6, breit verkehrt eirund, ausgerandet, am Grunde verwachsen. Staubfäden zahlreich, rot. Griffel fädlich mit 5—9 zurückgebogenen Narben.
Argentinien, in leichtem sandigen Boden zwischen Rio de Saladillo und dem Fuße der Anden bei Mendoza; in großen Mengen westlich des Rio Desaguardo und in roten Flecken die Felder bedeckend, hie und da unterbrochen von orangefarbenen Formen. Um 1827 von Dr. Gillies entdeckt und nach England eingeführt worden. — Häufig kultivierte einjährige Pflanze, von der unsere Erfurter Samenhandlungen eine ganze Farbenskala in ihren Katalogen führen. Gedeiht am besten in sandiger Erde. Eine Zierde der Gärten während der warmen Jahreszeit.
P. Thellusonii Lindl. in Bot. Reg. t. 31 ist die obengenannte orangefarbene Form.
Mit P. grandifiora nahe verwandt ist auch:
P. Gilliesii Hook. in Bot. Mag. t. 3064. - Stämmchen 10—15 cm hoch, rötlich mit weißen Querstreifen. Blätter etwa 1 cm lang, spiralig gestellt, stumpf zylindrisch. Blüten bis 3 cm groß. Kelchblätter breit eiförmig. Blumenblätter 5, schön purpurn, breit verkehrt eirund.
Argentinien, bei Mendoza, ebenfalls von Dr. Gillies um 1827 eingeführt worden.
P. foliosa Ker-Gawl. in Bot. Reg. t. 793 (nicht DC!); Oliv. Fl. trop. Afr. I. 148. — Stengel ausgebreitet mit aufrechten Ästen und pfriemlichen Blättern; Blüten zu 1—3, gelb, hüllenartig umgeben von etwa 4 Laubblättern.
Tropisches Afrika, von Ober- und Nieder-Guinea bis zum Sambesi. Um 1822 in Kultur gewesen."

Alle Literaturverweise sind online verfügbar...

LG
Chris
Zuletzt geändert von delomaniac am 11. November 2007, 19:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Arzberger
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Beitrag von Arzberger »

Hallo Chris,
sehr interessante Daten, danke. Werde mich mal eingehend mit den Beschreibungen befassen und vergleichen. Es gibt hier auch die Portulaca mit den pupurfarbenen Blüten, evtl. ist es P. gilliesii.

Gruss
Alex
delomaniac
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Beitrag von delomaniac »

Hi Alex,

hab' hier leider noch keine Möglichkeit gefunden, 'nen PDF oder 'ne HTML Datei (erfolgreich) hochzuladen - ich hab' vor einiger Zeit ma'nen 'Onlineführer zu klassischer Mesembs Literatur' gebastelt und da allet mit reingehauen, watt an historisch sukkulenter Literatur auf diesem Weg mit ans Licht kam (auch als Mailanhang zu haben). Gibt's bislang jedoch nur in der File-Section der Mesembs Groups Yahoo von Didge Rowe zu sehen (Hitchhiker's Guide to Classic Mesembs Literature). Deckt die Zeit von 1613-1922 ab und umfaßt u.a. 4 ganze Werke von Alwin Berger, sowie die hier ev. benötigten Literaturverweise.

Finde in diesem Fall auch Berger's Beschreibung von P. grandiflora hochinteressant...
...mein OCR meint's echt gut mitte ii's - stand noch auffe Latte...:lol:

LG
Chris
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