Lobivia überwintern?

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Naturbursche
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Lobivia überwintern?

Beitrag von Naturbursche »

Hallo zusammen liebe Kakteenfreunde! :k3

ich habe vor einem halben Jahr ca. zu meinem Eriocactus zwei Lobivia dazu geschenkt bekommen. Die standen jetzt wohl leider etwas zu lange im Freien :(
Dachte ich müsste die erst im November zum Überwintern reinholen in den Keller, aber durch den Kälteeinbruch haben sie ziemlich gelitten. Oder hab ich sie vielleicht zu viel gegossen?
Der Eriocactus hat mir bislang keine Beschwerden gemacht, aber der ist auch sehr pflegeleicht.

Hat jemand vielleicht einen Tipp, wie ich sie noch retten könnte?

Gruß,
Manni
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schlurf
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Re: Lobivia überwintern?

Beitrag von schlurf »

Auf alle Fälle trocken stellen und nicht zu kühl, bis das Substrat abgetrocknet ist.
Ist sie "rot" geworden oder hat sie Fäulnisanzeichen? Rot ist ein normaler Vorgang wenn es der Pflanze zu kalt ist - da passiert zunächst noch nichts.
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
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K.W.
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Re: Lobivia überwintern?

Beitrag von K.W. »

Guten Abend allerseits,

meine Lobivia sind robuster als meine Eriocactus.
Was der Eriocactus verträgt, vertragen die Lobivia allemal.

Gibt es Photos?

Beste Grüße

K.W.
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Naturbursche
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Re: Lobivia überwintern?

Beitrag von Naturbursche »

Also rot sind die Stellen eher nicht, mehr bräunlich (Siehe Bild unten). Ich hab sie jetzt erstmal noch im (trockenen) Keller stehen lassen, weil es im Moment ziemlich feucht-warm draußen ist. Unser Nachbar meinte es könnte vielleicht noch an dem Spinnmilbenbefall liegen, da hatte ich sie allerdings schon mit Lizetan Plus Zierpflanzenspray behandelt.
Oder kommen die Stellen doch eher vom Kälteeinbruch?

Das Wetter macht mich auf jeden Fall wahnsinnig, hoffe die Temperaturen pendeln sich jetzt mal langsam ein!
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K.W.
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Re: Lobivia überwintern?

Beitrag von K.W. »

Guten Abend Naturbursche,

das sieht nicht nach Spinnmilben aus. Die Spinnmilben siedeln in der Regel dort, wo die Epidermis am empfindlichsten ist - im Scheitel (Vegetationspunkt) der Pflanze.
Die Epidermis ist an vielen Stellen geschädigt, die Zellen sind abgestorben.
Darf ich fragen wann die Behandlung mit dem Spray stattgefunden hat?
Wurde beim Sprühen der Mindestabstand von ca. 40 cm eingehalten?
Diese Sprays sind sehr kalt, die Kälte schädigt das Gewebe der Pflanze wie eine Verbrennung oder Erfrierung.

Unabhängig von der Ursache, die Pflanze kann das überleben.
Bis zum Frühjahr trocken halten, keine direkte Sonne.
Im Frühjahr halbschattig, Wasser nur an das Substrat, keine hohe Luftfeuchtigkeit.
Sie wird für zwei bis drei Jahre keine Schönheit sein; aber sie wird wachsen und dabei neues gesundes Gewebe aus dem Scheitel bilden.

Viel Glück!

K.W.
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Naturbursche
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Re: Lobivia überwintern?

Beitrag von Naturbursche »

K.W. hat geschrieben: Darf ich fragen wann die Behandlung mit dem Spray stattgefunden hat?
Wurde beim Sprühen der Mindestabstand von ca. 40 cm eingehalten?
Diese Sprays sind sehr kalt, die Kälte schädigt das Gewebe der Pflanze wie eine Verbrennung oder Erfrierung.

Unabhängig von der Ursache, die Pflanze kann das überleben.
Bis zum Frühjahr trocken halten, keine direkte Sonne.
Im Frühjahr halbschattig, Wasser nur an das Substrat, keine hohe Luftfeuchtigkeit.
Sie wird für zwei bis drei Jahre keine Schönheit sein; aber sie wird wachsen und dabei neues gesundes Gewebe aus dem Scheitel bilden.

Viel Glück!

K.W.
Vielen Dank für deine Diagnose, K.W.!
Das Spray habe ich vor ca. 2 Monaten angewendet, also Mitte September. Ich habe schon versucht es aus einem gewissen Abstand draufzusprühen, aber ob es genau 40cm waren, würde ich jetzt nicht beschwören. Könnte es daran bzw. an der dadurch entstandenen Kälte liegen? Zu der Zeit war es ja eigentlich noch recht warm.
Ich werde sie jetzt erstmal im Keller lassen und hoffen, dass sie sich dort erholt.

Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für ein Buch/Webseite, wo ich mir ein paar Pflegetipps anlesen kann?

Gruß,
Manni
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K.W.
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Re: Lobivia überwintern?

Beitrag von K.W. »

Naturbursche hat geschrieben:
K.W. hat geschrieben: >>>
<<<
Vielen Dank für deine Diagnose, K.W.!
Das Spray habe ich vor ca. 2 Monaten angewendet, also Mitte September. Ich habe schon versucht es aus einem gewissen Abstand draufzusprühen, aber ob es genau 40cm waren, würde ich jetzt nicht beschwören. Könnte es daran bzw. an der dadurch entstandenen Kälte liegen? Zu der Zeit war es ja eigentlich noch recht warm.
>>>
Guten Morgen Manni,

ja - es könnte an der Kälte des Sprays liegen. Die Umgebungstemperatur spielt dabei keine Rolle. Wenn Du Dir bei +40°C ein Stück Trockeneis auf die Haut legst, wirst Du trotzdem ein veritable "Verbrennung" erleiden. Lötkolben bei -10°C, gleiches Ergebnis. . .
<<<
Ich werde sie jetzt erstmal im Keller lassen und hoffen, dass sie sich dort erholt.

<<<
Im Keller erholen??? Wer oder Was erholt sich im Keller? :wink:
Spaß beiseite. . .
Deine Pflanze schläft jetzt. Der Stoffwechsel ist auf fast Null zurück gefahren. Sie erholt sich jetzt nicht, sie ist im "künstlichen" Koma.
Damit übersteht sie die Tage ohne Sonne und die Nächte ohne Wasser.
>>>A
Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für ein Buch/Webseite, wo ich mir ein paar Pflegetipps anlesen kann?

Gruß,
Manni

Manni,

Kakteen sind CAM Pflanzen. :roll: :wink:
Lies das nach, wenn Du dann noch Fragen hast. . . Sehr gerne!!!

Beste Grüße

K.W.


PS Pflegeanleitungen gibt es wie "Sand am Meer", keine ist richtig. . . :lol:
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Re: Lobivia überwintern?

Beitrag von Naturbursche »

K.W. hat geschrieben:
Guten Morgen Manni,

ja - es könnte an der Kälte des Sprays liegen. Die Umgebungstemperatur spielt dabei keine Rolle. Wenn Du Dir bei +40°C ein Stück Trockeneis auf die Haut legst, wirst Du trotzdem ein veritable "Verbrennung" erleiden. Lötkolben bei -10°C, gleiches Ergebnis. . .

Im Keller erholen??? Wer oder Was erholt sich im Keller? :wink:
Spaß beiseite. . .
Deine Pflanze schläft jetzt. Der Stoffwechsel ist auf fast Null zurück gefahren. Sie erholt sich jetzt nicht, sie ist im "künstlichen" Koma.
Damit übersteht sie die Tage ohne Sonne und die Nächte ohne Wasser.

Kakteen sind CAM Pflanzen. :roll: :wink:
Lies das nach, wenn Du dann noch Fragen hast. . . Sehr gerne!!!

Beste Grüße

K.W.

PS Pflegeanleitungen gibt es wie "Sand am Meer", keine ist richtig. . . :lol:

Guten Morgen allerseits,

dass Kakteen sukkulente Pflanzen sind, ist mir bekannt, genauso wie das "künstliche Koma" oder der Winterschlaf, wie manche es auch nennen :)
In diesem Zusammenhang (Crassulaceen-Säurestoffwechsel/CAM) irritiert mich deine Aussage auch etwas, dass die Umgebungstemperatur keine Rolle spielt, mit den niedrigen Temperaturen im Winter können Kakteen doch eben nicht umgehen :1

Bei den Pflegetipps wollte ich eher darauf hinaus, dass es ja durchaus für unterschiedliche Arten ein Basiswissen für die Pflege gibt, also bspw. wo sie ursprünglich verbreitet sind (und wieviel Sonne sie dadurch brauchen), wann sie blühen, wie man sie umtopft etc. etc. etc. Dazu braucht es natürlich auch die persönliche Erfahrung je nach Pflanze – in der Kakteengärtnerei meines Vertrauens meinte der Verkäufer z.B. mal es gibt 1000 Kakteenbücher und dementsprechend 1 Millionen verschiedene Pflegetipps dazu :D

Habe von der Kakteengärtnerei die Erlaubnis bekommen, ein paar Fotos von deren Kakteen zu machen, der Verkäufer würde mir dann Pflegetipps dazu geben. Deswegen wollte ich mir jetzt im Netz auf Basis meiner und seiner Erfahrungen selbst ein kleines Fotobuch dazu gestalten und mir darin sowohl seine Empfehlungen notieren, wie auch das was so in der gängigen Literatur steht. Dann kann ich mir zum Frühjahr mit ruhigem Gewissen noch ein paar weitere Sukkulenten anschaffen, ohne Angst zu haben, dass ich sie nicht gut behandle...

In dem Thread hier hab ich noch einen Link zur Seite der dkg gefunden, zum Werk "Biologie der Kakteen" und im Internet bin ich noch auf diese Seite gestoßen. Scheint mir beides auch nicht ganz verkehrt zu sein. Oder was meint ihr?

Sonst kann ich mir ja auch hier noch ein paar "Rezepte" einholen :)

Auf Wunsch von Frank nochmal ein Bild von meiner Lobivia backebergii, als sie noch geblüht hat:
echinopsis backebergii.jpg
echinopsis backebergii.jpg (53.22 KiB) 4430 mal betrachtet
Gruß,
Manni
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Re: Lobivia überwintern?

Beitrag von K.W. »

>>>
In diesem Zusammenhang (Crassulaceen-Säurestoffwechsel/CAM) irritiert mich deine Aussage auch etwas, dass die Umgebungstemperatur keine Rolle spielt,
<<<
Guten Abend Manni,

die Umgebungstemperatur während des Auflegens von Trockeneis. . . :idea:

" ja - es könnte an der Kälte des Sprays liegen. Die Umgebungstemperatur spielt dabei keine Rolle. Wenn Du Dir bei +40°C ein Stück Trockeneis auf die Haut legst,
wirst Du trotzdem ein veritable "Verbrennung" erleiden. Lötkolben bei -10°C, gleiches Ergebnis. . . "



Beste Grüße

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Re: Lobivia überwintern?

Beitrag von Naturbursche »

Ok, da ist mir wohl der Bezug von der Umgebungstemperatur zum Kältespray entgangen :wink:
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