Auweia ... jetzt wird's ausführlich

! Das kommt davon, wenn man sich zu weit aus dem Fenster lehnt ...
Also:
Ich habe ein wenig(!) gestöbert. Es gibt wohl Flüssiggasheizungen, die ihre Verbrennungsluft von außen beziehen. Speziell für die Frostfreihaltung eines Lkw-Laderaumes habe ich so was gefunden. Die Campingheizer aber, über die ich "auf die Schnelle" stolperte hatten das nicht. Muss es m.E. aber geben!
Also:
1. Zuluft:
Die Zuluft wird über ein Rohrsystem und einen dort eingebauten kleinen Ventilator (an den thermischen Zündimpuls des Heizers gekoppelt - oder über Relais/Transistorschaltung und im Brennraum positionierten eigenen Temperaturfühler oder LDR - gemeinhin als Fotozelle bezeichnet ) von außen angesaugt und durch einen Platten- oder Röhrenwärmetauscher zum Brenner geführt.
a) Platten-WT
In Kondenstrocknern sind Platten-WT eingebaut (bei meinem waren das Alubleche) an denen in unserem Fall auf der Innenseite die kalte Außenluft vorbeiströmt, auf der Außenseite die mehr oder weniger warme Innenraumluft (beim Wäschetrockner umgekehrt). Über das Blech findet ein Wärmeaustausch statt, d.h. die kalte Außenluft kühlt das Blech und nimmt dabei Wärme auf, auf der anderen Seite streicht die warme Innenluft vorbei, kühlt sich ab, das enthaltene Wasser kondensiert teilweise und kann gesammelt und abgeführt werden. Im Prinzip ist ein Platten-WT auch nichts anderes als ein Röhren-WT, nur dass die Röhren halt "platt" gedrückt sind. Aufgrund der großen Oberfläche sind diese sehr effektiv. Die "platten" Röhren liegen in einer Reihe über- bzw. nebeneinander. Sicher beim Sperrmüll oder den Entsorgungsunternehmen für weiße Ware zu bekommen. Ich habe das Glück, dass bei mir so einer um die Ecke ist. Sind manchmal ein wenig spröde, aber wenn man sich als manischer Bastler "outet" geht's meistens ...
b) Röhren-WT
Auch ein Röhren-WT ist möglich. Könnte man bspw. aus Kupferröhrchen zusammenlöten. Also praktisch zwei Kästen, die durch ein (oder mehrere) Rohrbündel verbunden sind: in den einen Kasten strömt die Frischluft ein, vom anderen wird sie dem Brenner zugeführt. Der Wärmetransfer findet an den Wänden der Röhrchen statt.
Wichtig ist, dass die Außenluft wenig Platz hat, um an den Wänden des WT "ungeschoren" vorbei zu kommen, daher muss es hier recht eng zugehen, bzw. die Wegführung sehr lang sein, bzw. sogar eine Verwirbelung der Luft vorgesehen werden. Klingt viel komplizierter, als es wirklich ist. Das erhöht natürlich den Widerstand, der über den (kleinen)Ventilator überwunden werden muss. Die Abwärme des Ventilators ist übrigens der Energiebilanz des Systems zuzuschlagen, geht also nicht verloren.
2. Abgas
... wird über ein Rohrsystem nach außen geführt. Auch hier kann man einen Wärmetauscher einbauen. Dadurch erhöht sich aber der Widerstand im Abgasrohr, so dass man evtl. auch hier mit einem Ventilator arbeiten muss, das würde ich aber erst testen, vermutlich reicht der durch den Zuluftventilator erzeugte Überdruck i.V.m. dem Abgasdruck (weil heiß) aus! Wichtig ist, dass die Abluftleistung der Zuluftleistung entspricht, sonst zieht man entweder die Wärme mit 'raus oder es bleiben Abgase zurück, was bei Gas nicht ganz so dramatisch ist, aber das Kondenswasserproblem wieder erhöht. Achtung!!! Da die Abgase heiß sind, muss hier mit einem serienmäßigen Abgas-WT gearbeitet werden, die Kondenstrocknerlösung funktioniert hier vermutlich mangels ausreichender Hitzebeständigkeit nicht!!! Mann kann sich theoretisch so ein Ding auch selbst bauen, aber das ist nicht ganz so einfach. Die einfachste Lösung wäre das Verlöten von Kupferblechen, aber ich fürchte, die sind nicht korrosionsbeständig genug, mit V-Stahl wird die Sache gleich teuer und in der Verarbeitung auch komplizierter.
Aufwand und Ertrag stehen hier schnell in einem Missverhältnis. Am einfachsten, man verzichtet erst mal auf das Ding!
Ergebnis:
Brennwerttechnik in Eigenbau.
Die Wirksamkeit des Zuluft-WT kann erhöht werden (im vorliegenden Fall nur für die Entfeuchtung von Bedeutung), wenn man die Luft mittels ebenfalls kleinem Ventilator "drüberbläst".
Eine Bitte:
Fummelt nicht am eigentlichen Brenner oder der Gasversorgung 'rum, von wegen des Bummsfaktors ...
