Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

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Alex H.
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Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von Alex H. »

Hallo miteinander,

vor ein paar Tagen hab' ich per Internet eine Pachypodium bispinosum erworben. Die Pflanze kam eingetopft im m. E. zu kleinem Topf in relativ humosem Substrat. Der Caudexdurchmesser beträgt ca. vier cm. Die Pflanze besitzt mehrere zum Teil 20 cm lange kräftige verzweigte Äste mit reichlich Knospen und üppiger Belaubung. Insgesamt macht die Pflanze einen kräftigen, robusten Eindruck.
Ich habe die Planze umgehend ausgetopft und offensichtlich abgestorbene Wurzeln entfernt. Nach zwei Tagen habe ich sie fast bis zu den Ästen in ein staubtrockenes Lava-Bims-Tongranulat-Gemisch gesetzt. Mit dem Angießen warte ich jetzt noch eine Weile.

Bei meiner Pflanze sind mir - und jetzt sind wir schon beim Thema - allerdings folgende Punkte aufgefallen:
mehrere Blätter und ganz junge Triebe sind an den Spitzen schwarz, und die Pflanze hat oder hatte Woll- oder Schmierläuse. Außerdem wirft sie derzeit ziemlich viele Blätter ab.

Der neue Topf der Pflanze ist groß genug und das Substrat denke ich für die Art in Ordnung. Soll ich die schwarzen Triebspizen abschneiden, oder trocknen die jetzt ganz einfach von selber zurück?

Die Pflanze steht bei meinen anderen Sukkulenten sehr hell und warm im Gewächshaus. Ist der aktuelle Laubverlust eine normale Reaktion auf den Streß der letzten Tage, und soll ich daher mit dem Angießen weiterhin warten? Das Wetter bei uns ist ohnehin derzeit nicht allzu sonnig.

Was könnt Ihr mir gegen Woll- und Schmierläuse empfehlen? Die im Handel erhältlichen Sprühmittel? Ich hatte bisher noch nie Probleme mit tierischen Schädlingen und hab' da überhaupt keine Erfahrung.

Danke schon mal für Eure Ratschläge!

Grüße
Alex
Hildor
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von Hildor »

Hallo
Am besten was systemisches zum gießen,gegen die Schmierläuse -oder von Hand entfernen.
Glaub die werfen die Blätter ab weifl du sie dursten lässt.Bei mir stehn die im moment draussen ungeschützt mit im Moment viel Regen .Sind jetzt auch am wachsen- also ruhig gießen.Wenn sie bis jetzt im humosen Substrat standen sind sie ausreichend Feuchtigkeit gewöhnt und finden son Wechsel ohne Wasser sicher nicht toll.
Mfg
Hildor
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sensei66
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von sensei66 »

Hallo Alex,

kann mich Hildor nur anschließen, im Sommer sind die richtige Säufer. Schwarze Blattspitzen deuten bei Pachypodien eigentlich immer auf einen Mangel hin, das kann an zu wenig Wasser liegen, an einem zu kleinen Topf (das hast du geändert), zu wenig Dünger etc. In deinem Fall vermute ich, dass es einfach an der Umstellung und dem damit verbundenen Stress liegt.
Noch ein kleiner Tipp: die meisten Pachys lieben eher saures Substrat, auch kalkhaltiges Wasser kommt auf Dauer nicht gut an. Aber keine Sorge. Es kann sein, dass durch die Umstellung erstmal alle Blätter abgeworfen werden. Bei einem schönen sonnigen und warmen Standort ändert sich das aber bald wieder.
Viele Grüße Bild
Stefan
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Iracema
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von Iracema »

Hallo Alex vielleicht tröstet dich ein altes Foto meiner großen P.bispinosum nach der Lieferung

Bild

Mittlerweile haben die kleine und die große P. Spinnmilben und Wollläuse überlebt. Gesprüht
habe ich das Zierpflanzenspray von Bayer! Blätter haben sie reichlich verloren, aber wurden nicht
schwarz.

L.G.
Ira
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Alex H.
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von Alex H. »

Hallo miteinander,

vielen Dank für Eure Antworten!

Ich hab' die Pflanze jetzt angegossen und die Läuse hoffentlich komplett abgesammelt. Vielleicht kann ich mir den Einsatz von Gift sparen - mal sehen...

@Ira,

die Pflanze auf dem Bild hat mich jetzt schon ein wenig erschreckt :?
Sind die Wurzeln problemlos neu ausgetrieben?

Grüße
Alex
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mac_mst
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von mac_mst »

Hallo Alex,
Ich kann Hildor und Sensei nur beipflichten. Ich kultiviere auch einige Pachypodien und habe die Erfahrung gemacht, dass man sie im Sommer nicht zu sehr austrocknen lassen soll, da der Caudex sonst relativ schnell einzieht. Die schlempern wirklich sehr viel Wasser, vor allem dann noch um so mehr wenn man in rein mineralischem Substrat kultiviert. Also keine Scheue vor zuviel gießen.
Gruß
Fredi
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Iracema
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von Iracema »

Hallo Alex,

was glaubst du wie geschockt ich bei dem Anblick dieser "Pflanze" war! Wie das Schicksal es wollte hatte ich einen hilfreichen Experten/Ratgeber zur Hand :wink:
Es hat ca. ein 1/2 Jahr gedauert bis das Gewächs an einer Seite fest saß, bis heute habe ich die Wurzeln noch nicht kontrolliert bzw. umgetopft, ich kann zu der unterirdischen Entwicklung nichts schreiben. :oops:

Vorsicht bei Wolllausbefall, ich bin eigentlich auch gegen die Sprüherei und habe erst alle sichtbaren mit der Stecknadel aufgespießt bis ich sie dann auf verschiedenen Pflanzen entdeckte!

L.G.
Ira
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von Yaksini »

Wollläuse haben die unheimliche Geschicklichkeit in windeseile alles zu bevölkern was in ihrer unmittelbaren oder mittelbaren Umgebung ist. Ich habe lange gebraucht um diesem Übel Herr/Frau zu werden , es ist nie zu unterschätzen. Die kommen auch von einem Zimmer zum anderen , der Teufel soll sie holen. :evil:
Man fragt sich manchmel wie sie es schaffen, aber eine passende Antwort findet man nicht .
ich habe es auch zuerst mit der giftlosen Methode versucht , aber das half auf Dauer nicht .
Liebe Grüße
Brigitta
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von sensei66 »

Yaksini hat geschrieben:Man fragt sich manchmel wie sie es schaffen, aber eine passende Antwort findet man nicht .
Fliegen! http://www.ungeziefer-im-garten.de/wolllaeuse.html
Viele Grüße Bild
Stefan
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Alex H.
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von Alex H. »

Ich hab' jetzt meine komplette Sammlung mit einem systemischen Spritzmittel behandelt. Dabei habe ich eine einzelne dicke Schmierlaus auch auf einem Blatt meiner nagelneuen Adenia glauca sitzen sehen, die vorher garantiert läusefrei war :evil:
Der Läusebefall auf der B. bispinosum scheint also auch beim Erwerb noch akut gewesen zu sein. Eigentlich eine Frechheit, habe ich die Pflanze doch aus dem Online-Fachhandel.

Meine P. bispinosum hat mittlerweile einige Blätter verloren. Die restlichen scheint sie aber vorerst behalten zu wollen.

Grüße
Alex
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von Iracema »

Bei meiner A. glauca habe ich die ganzen Triebe runter geschnitten, an der habe ich die Spinnmilben zu spät entdeckt.

Das scheint wohl in diesem Jahr ein allgemeines Problem mit den Mistviechern zu sein, ein Gärtner erklärte mir dass
es in diesem Jahr an Spätfrösten mangelte und aus diesem Grund viele in ihren Verstecken überlebten. :evil:

Verrätst du mir noch den Namen deiner "Tinktur", bitte?

L.G.
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Alex H.
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von Alex H. »

Hallo Ira,

"Universal-Schädlingsfrei" gegen Blattläuse, Sitkafichtenläuse, Blatt-Thrips, Zikaden, Lilienhähnchen, Schild-, Woll-, Schmierläuse und andere saugende Insekten, mit Kontakt- und systemischer Wirkung, mit Blattnährstoffen und Anti-Stress-Formel (für baldige Erholung :wink: ) Hersteller ist die Firma Bayer.
Eine Packung enthält 25 g Granulat. Pro Liter Sprühlösung benötigt man 2 g, welche man in ein wenig Wasser auflöst und dann auf die gewünschte Menge auffüllt.
Ich habe zwar € 11,99 bezahlt, die Packung ist aber recht ergibig, da man daraus 12,5 Lieter herstellen kann. Die fertig verdünnten Sprühmittel im Pumpzerstäuber anderer Hersteller sind da im Verhältnis Menge/Preis wesentlich teurer. Wie gut das Mittel wirkt kann ich aber erst beurteilen wenn ich in meiner Sammlung jetzt länger keine Läuse mehr sehe...

Grüße
Alex
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Alex H.
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von Alex H. »

Hallo miteinander,

meine P. bispinosum wirft jetzt keine Blätter mehr ab und hat sogar neue bekommen. Allerdings ist der Caudex ziemlich weich geworden, obwohl ich ausreichend gewässert habe. Ich hab' die Pflanze ausgetopft - habe ja fast den ganzen Caudex unter dem Substrat gesetzt - um mir das mal genauer anzuschauen. Die Wurzeln sind soweit in Ordnung, und es haben sich sogar neue gebildet. Wahrscheinlich stand die Pflanze nach dem Umtopfen nur doch zu schnell zu sonnig. Ich hab' sie jetzt schattiger gestellt und halte das Substrat weiterhin leicht feucht.
sensei66 hat geschrieben:Noch ein kleiner Tipp: die meisten Pachys lieben eher saures Substrat, auch kalkhaltiges Wasser kommt auf Dauer nicht gut an.
Ich habe bei der Gelegenheit meinem mineralischen Substrat für meine Pachypodium jetzt eine Hand voll gesiebter Blumenerde beigegeben. Kann ich das Substrat so ansäuern? Gegossen wird ohnehin nur mit Regenwasser - soweit verfügbar.

Grüße
Alex
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von Iracema »

Hallo Alex!

Danke für deinen Tipp! Habe das Mittelchen vor einer Woche gekauft, nennt sich aber jetzt Schädlingsfrei Provado
und laut Beschreibung: - maximal 1 Behandlung!

Wie hast denn du das gehalten und ist deine Behandlung von Erfolg gekrönt? Ich habe das Mittelchen noch nicht
eingesetzt :oops:

Das der Caudex deiner P. bispinosum weich geworden ist, gefällt mir nun gar nicht!

L.G.
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poldi
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Re: Pachypodium bispinosum - Anlaufschwierigkeiten

Beitrag von poldi »

Alex H. hat geschrieben:... jetzt eine Hand voll gesiebter Blumenerde beigegeben. Kann ich das Substrat so ansäuern?
Ich würde sagen: nein. Meines Wissens ist Kieselgur gut für einen niedrigen pH wert.
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Poldi
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