Rhododendron-Problem

Moderator: Moderatoren

Antworten
Benutzeravatar
Gilbert
Carnegiea gigantea
Beiträge: 2924
Registriert: 4. Dezember 2006, 18:06
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1995
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Rhododendron-Problem

Beitrag von Gilbert »

Hallo,
die Rhododendronbüsche (Fotos) stehen bei einem Bekannten.
Kann jemand einen Tipp geben, was bei ihnen nicht stimmt?

Die Büsche sind ca. vor 5 Jahren von einem Gärtner gepflanzt worden. Da von einem Gärtner, nehme ich an, er hat saure Rhododendron-Erde verwendet.
Nun werden sie immer gelber, viele Blätter hängen inzwischen senkrecht herab. Der Standort ist sicher nicht ganz ideal, denn er ist nicht ganz schattig.
Aber trotzdem sollte es doch auch auf Dauer gehen? Die Fotos wurden im September 2008 gemacht.
Nach Befragung des Gärtners soll er gesagt haben, es könne an einem Blütenkäfer liegen. Diese Aussage bezweifle ich aber.
Da er auch den Tipp gab, die Pflanzen immer gut zu wässern, wurde mit Leitungswasser gewässert - hat aber nicht geholfen.
Ich vermute eher einen Nährstoffmangel und/oder zu hohen pH-Wert. Kann jemand Hinweise zur Ergreifung des Übelzustands geben?
verkl2008-09-09 003.jpg
verkl2008-09-09 003.jpg (156.81 KiB) 4087 mal betrachtet
verkl2008-09-09 004.jpg
verkl2008-09-09 004.jpg (170.32 KiB) 4087 mal betrachtet
verkl2008-09-09 005.jpg
verkl2008-09-09 005.jpg (158.45 KiB) 4087 mal betrachtet
verkl2008-09-09 006.jpg
verkl2008-09-09 006.jpg (187.23 KiB) 4086 mal betrachtet
verkl2008-09-09 009.jpg
verkl2008-09-09 009.jpg (182.95 KiB) 4083 mal betrachtet
verkl2008-09-09 010.jpg
verkl2008-09-09 010.jpg (163.61 KiB) 4085 mal betrachtet
Benutzeravatar
Namib
Forenlegende
Beiträge: 482
Registriert: 9. Dezember 2006, 17:09
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: ja
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: ja
Sammelt seit: 2004
Wohnort: NRW

Re: Rhododendron-Problem

Beitrag von Namib »

Hallo, Michael,
ich glaube auch nicht, das es am Blütenkäfer liegt. Dann werden die Knospen dunkelbraun bis schwarz. Und das kann ich auf den Detailfotos nicht feststellen.
Meine Rhododendron bekommen alle 2-3 Jahre ein paar Säcke Torf oberflächlich um den Stamm herum, um den pH-Wert des normalen Gartenbodens zu senken.
Mein großer Rhododendron(3m hoch) hinten im Garten (Südseite) steht den ganzen Tag in der vollen Sonne, und das hat ihm bisher noch nie geschadet.

Die Gelbfärbung der Blätter kann eigentlich nur am falschen pH-Wert liegen.
Dateianhänge
P5280013web.jpg
P5280013web.jpg (149.21 KiB) 4069 mal betrachtet
liebe Grüße
Hans Joachim Wallek

Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen,
war vor zwanzig Jahren.
Die nächstbeste Zeit ist jetzt.
(Afrikanisches Sprichwort)
Benutzeravatar
Moritzlila
Erfahrener Spezi
Beiträge: 65
Registriert: 13. April 2008, 14:57
Geschlecht: männlich
Sammelt seit: 1997
Wohnort: bei Stuttgart

Re: Rhododendron-Problem

Beitrag von Moritzlila »

Sieht nach Eisenmangel aus. Durch einen hohen Ph Wert kann das Eisen nicht mehr so gut aufgenommen werden.
Wie Namib schon meinte paar Säcke Torf oder Rhododendron Erde um die Pflanzen verteilen. Nicht einhacken, Rhododendron mögen keine Bodenbearbeitung. Bei dem Stadium wäre es sinnvoll zudem einen Eisendünger z.b. Fetriol zu geben. Diesen allerdings erst in der Wachtumsperiode ab April. Regenwasser zum gießen wäre auch besser.
Benutzeravatar
Gilbert
Carnegiea gigantea
Beiträge: 2924
Registriert: 4. Dezember 2006, 18:06
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1995
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Re: Rhododendron-Problem

Beitrag von Gilbert »

Ich danke euch. So in etwa, in der Richtung, hatte ich auch schon gedacht.
Junge Blätter mit Chlorosen zwischen den Adern = Eisenmangel. Und der durch zu hohen pH-Wert.
Aber da auch die alten Blätter gelb sind, vermute ich zusätzlich heftigen NPK-Hauptnährstoffmangel.
Leitungswasser ist evtl. nachteilig. Kalk. Vielleicht auch wegen Chlor?
So in der Richtung habt ihr das ja bestätigt - was mir wichtig war.
Dann werde ich dem Besitzer das mal so für den Beginn der Wachstumszeit empfehlen.
Ach ja, irgendwo habe ich noch so einen pH-Wert-Schnelltest rumliegen. Mal testen kann dann ja auch nicht schaden.
schlurf
Administrator
Beiträge: 2943
Registriert: 6. Juni 2007, 08:55
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1975
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet
Kontaktdaten:

Re: Rhododendron-Problem

Beitrag von schlurf »

Gebe mal auch noch meinen Senf dazu:

Wir haben hier im Raum Mainz sehr kalkreichen Boden (diverse Kalksteinbrüche!). Das mögen die meisten Rhododendren nicht, es gibt aber auch kalktolerante Sorten. Muss man in der Baumschule erfragen.

Meine Eltern haben trotzdem Rhododendren erfolgreich kultiviert und zwar so:
Großes Loch ausgehoben, mit schwarzer Folie die Seitenwände abgedeckt (nicht den ganzen Boden wegen Staunässe!), das Loch komplett mit Torf aufgefüllt und die Pflanze da rein gesetzt. Das hat prima funktioniert. Gelegntliche Gabe von Eisenchelat hat die Einwanderung von Calcium vom Boden her kompensiert.
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
elkawe
Meister
Beiträge: 581
Registriert: 12. Dezember 2006, 16:09
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Sammelt seit: 1975
Wohnort: Erzgebirge
Kontaktdaten:

Re: Rhododendron-Problem

Beitrag von elkawe »

...und jetzt noch mein Senf. :D

Der Anzahl nach, habe ich nach den Kakteen die Rhododendren bei mir stehen.

Im Frühjahr bekommen diese eine Schicht Torf auf die Wurzelscheibe aufgestreut. Keinesfalls einarbeiten! Zusätzlich gibts noch einen Rhododendrondünger verabreicht. Das braucht kein teurer Dünger zu sein, den gibts schon 2,5kg für ca.€ 3,00. Dein Bild der gelben Blätter ist Mineralmangel im Allgemeinen.

Wenns arg trocken wird, gibts Wasser per Schlauch aus dem Wasserhahn. Hat bisher noch nicht geschadet.
Wenn die Klugen immer nachgeben, sind die Dummen bald in der Mehrheit.

Meine Kakteen HP
Benutzeravatar
Yücel
Foren-Crack
Beiträge: 1365
Registriert: 25. Februar 2007, 22:05
Geschlecht: weiblich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 2002
Wohnort: Region Hannover

Re: Rhododendron-Problem

Beitrag von Yücel »

Ja, falscher pH-Wert und dadurch Mineralstoffmangel.
Ich würde auch Torf dran knallen.
Bei gutem Standort braucht es Rhododendron nicht schattig. Die wachsen auch in voller Sonne. Bei Trockenheit rollen sie die Blätter ein.
Bei uns hier mit unserm sauren Boden, ist das eine Pflanze, die in jedem Garten steht. Ich habe ein paar kleinwüchsige Sorten und natürlich wegen dem Duft ein paar Azaleen.
Viele Grüße!
Yücel


Böse Schwiegermütter kommen nicht in den Himmel, -laut Verordnung des Bundesministeriums für Verkehr dürfen Drachen nur 150 m aufsteigen!
elkawe
Meister
Beiträge: 581
Registriert: 12. Dezember 2006, 16:09
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Sammelt seit: 1975
Wohnort: Erzgebirge
Kontaktdaten:

Re: Rhododendron-Problem

Beitrag von elkawe »

Yücel hat geschrieben: Bei gutem Standort braucht es Rhododendron nicht schattig. Die wachsen auch in voller Sonne.
Einige Arten jedoch habe ich aus voller Sonne entfernt. Nicht alle vertragen sie. Ausgetauscht habe ich diese dann gegen panaschierte und auf den Blättern behaarte Exemplare. Das widerum geht dann schon wieder ins Geld.
Wenn die Klugen immer nachgeben, sind die Dummen bald in der Mehrheit.

Meine Kakteen HP
Benutzeravatar
Yücel
Foren-Crack
Beiträge: 1365
Registriert: 25. Februar 2007, 22:05
Geschlecht: weiblich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 2002
Wohnort: Region Hannover

Re: Rhododendron-Problem

Beitrag von Yücel »

elkawe hat geschrieben:
Yücel hat geschrieben: Bei gutem Standort braucht es Rhododendron nicht schattig. Die wachsen auch in voller Sonne.
Nicht alle vertragen sie.
Ich kann nur sagen, dass sie hier wie Unkraut wachsen. An der Hauptstraße ist volle Südseite und auch dort wachsen die großen Sorten gut.
Aber das ist hier wirklich ein optimaler Standort und sicher nicht auf ganz Deutschland übertragbar. :wink:

Teuer finde ich die Rhodos eigentlich nicht. Im Herbst zahlt man im Baumarkt nur die Hälfte (alle Sorten) und da wir keinen Torf oder andere Tricks brauchen, hat man auch kaum Verluste bei der Pflanzung. 8)
Viele Grüße!
Yücel


Böse Schwiegermütter kommen nicht in den Himmel, -laut Verordnung des Bundesministeriums für Verkehr dürfen Drachen nur 150 m aufsteigen!
Benutzeravatar
Gilbert
Carnegiea gigantea
Beiträge: 2924
Registriert: 4. Dezember 2006, 18:06
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1995
Wohnort: Lübeck
Kontaktdaten:

Re: Rhododendron-Problem

Beitrag von Gilbert »

Danke für die weiteren Hinweise incl. Senf. Jetzt weiß ich ganz sicher, was zu tun ist. :D
Benutzeravatar
Isabella
Meister
Beiträge: 686
Registriert: 4. Dezember 2006, 20:28
Wohnort: Harth.-Feldkirch/Bad.-Württemb.

Re: Rhododendron-Problem

Beitrag von Isabella »

Oder auch nicht ...................... ;-)

Als wir vor 20 Jahren mit unseren ersten Rhodos angefangen haben, hieß es: "Wenn Pfirsichbäume nicht gedeihen - gedeihen auch keine Rhodos". Grund: Kieselsäure und Kalk.
Pfirsichbäume wollen bei uns im Ort wirklich nicht - aber meinen Rhodos geht es prächtig.
Dann habe ich ein altes Ehepaar getroffen mit Rhodos, Azaleen und der geamten übrigen Verwandtschaft im Garten. Der Mann war wohl vor dem Krieg bei der christlichen Seefahrt und hat sich von seinen Fahrten rund um die Welt die Pflanzen mitgebracht.
Seine Pflegetipps:
1. Die Erde darf nicht fest sein - bzw. in den heissen Monaten nicht "festbacken". Sollte die Erde bei großer Trockenheit trotzdem fest werden, nicht aufharken, sondern nur mit einem Eisenstab einige Löcher in den Boden machen und diese dann mit abgestandenem Wasser füllen.
2. Alte Blütenstände so weit es geht ausbrechen und unter den Pflanzen deponieren.
3. Nicht bei jedem gelben Blatt gleich in Panik ausbrechen - so was kommt auch an den natürlichen Standorten der Pflanzen vor.
4. 1 x Mitte März, dann 1 x Ende April und dann nochmals Ende September düngen. Der Mann hat dafür aber nicht speziellen Rhodo-Dünger verwendet sondern je nach Pflanzengröße 1 Handvoll "Blaukorn".
5. Auf den Pflanzenwuchs achten - mache Sorten wachsen gerne etwas sperrig -. Da ruhig mutig mit der Schere zuschlagen - die Pflanze wird buschiger und die Blüten werden größer.

So kultiviere ich schon seit nunmehr 17 Jahren meine immerhin 50 verschied. Rhodo- und Azaleenarten. Übrigens mit Schädlingen hatte ich bislang noch kein Problem - vermutlich aber nur deswegen, weil es ausser unseren Pflanzen im ganzen Dorf keine weiteren mehr gibt. Ja, was machen denn die "Suoergärtnerinnen" nur falsch ?
elkawe
Meister
Beiträge: 581
Registriert: 12. Dezember 2006, 16:09
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Sammelt seit: 1975
Wohnort: Erzgebirge
Kontaktdaten:

Re: Rhododendron

Beitrag von elkawe »

Die Witterung ist derzeit optimal für die Rhododendren.

Anbei mal zwei Bilder aus dem nächstgelegenen Park, wo uralte Pflanzen stehen.
r 4 1.JPG
r 4 1.JPG (140.83 KiB) 3663 mal betrachtet
r 9.JPG
r 9.JPG (144.74 KiB) 3664 mal betrachtet
Wer Gefallen an diesen Pflanzen hat, mehr Fotos davon habe ich auf dieser Seite eingestellt.
Wenn die Klugen immer nachgeben, sind die Dummen bald in der Mehrheit.

Meine Kakteen HP
schlurf
Administrator
Beiträge: 2943
Registriert: 6. Juni 2007, 08:55
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied der SKG: nein
Mitglied der GÖK: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1975
Wohnort: Rhein-Main-Gebiet
Kontaktdaten:

Re: Rhododendron-Problem

Beitrag von schlurf »

Isabella hat geschrieben:Oder auch nicht ...................... ;-)

Als wir vor 20 Jahren mit unseren ersten Rhodos angefangen haben, hieß es: "Wenn Pfirsichbäume nicht gedeihen - gedeihen auch keine Rhodos". Grund: Kieselsäure und Kalk.
Also wirklich - :roll: - das hat nun aber auch gar nichts miteinander zu tun!!! Pfirsische wachsen überall, wo es nicht zu kalt ist, insbesondere im Hinblick auf Spätfröste. Und mit Kalk haben die überhaupt kein Problem - im Gegenteil!!
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
Benutzeravatar
Isabella
Meister
Beiträge: 686
Registriert: 4. Dezember 2006, 20:28
Wohnort: Harth.-Feldkirch/Bad.-Württemb.

Re: Rhododendron-Problem

Beitrag von Isabella »

Ich sagte ja nur: "Man hatte uns abgeraten".
Aber eine Verbindung zwischen Pfirsichbäumen und Rhodos konnte ich dieses Jahr doch beobachten:
Der Winter und auch das Frühjahr war bei uns bislang sehr, sehr trocken. Dazu seit Anfang April ungewöhnlich hohe
Temperaturen.
1. Die Rhodos haben dadurch nur sehr kleine Blüten getrieben, die sind sogar teilweise nicht mal aufgegangen.
2. Die einzigen beiden Pfirsichbäume im Dorf tragen dieses Jahr ausnahmsweise mal Früchte und zeigen keinerlei Anzeichen der
Kräuselkrankheit, obwohl beide Bäume dagegen auch nicht gespritzt worden sind.
Ergo: Schöne Rhodo-Blüte = Kräuselkrankheit/keine Früchte an den Pfirsichbäume - oder umgekehrt :lol:
Antworten

Zurück zu „Unser Garten und Zimmerpflanzen / our Garden and houseplants“