Effektives Pfropfen auf Selenicereus
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- Arzberger
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Effektives Pfropfen auf Selenicereus
Nach langem Experimentieren ist es mir schliesslich gelungen, eine Methode zu entwickeln, die mir eine 100 %ige Anwuchsrate bringt. Es wird folgendermassen gemacht:
Die Unterlage wird wie üblich mit desinfiziertem Skalpell oder Rasierklinge geschnitten, wobei bei dieser Methode auch etwas härtere oder nur schwach im Trieb befindliche Stücke verwendet werden können.
Nach dem Schnitt wird der austretende Saft mit einem Papiertuch durch kurzes Antippen entfernt, der Sämling halbiert und auf das Leitbündel gesetzt. Das Besondere ist nun ein 3-4 cm breiter Streifen Frischhaltefolie, der vorsichtig über den Pfröpfling gelegt und dann seitlich nach unten fixiert wird. Es ist darauf zu achten, dass der Sämling nicht umkippt, oder verrutscht, was mit einiger Übung gelingt. Der Folienstreifen wird sodann am Stamm der Unterlage an den Stacheln befestigt.. fertig!
Durch das Überspannen der Schnittfläche wird ein Mini-Treibhauseffekt erzeugt, der den Pfröpfling nicht schrumpfen lässt. Auch der schwache Druck von oben ist sehr vorteilhaft und bringt Anwuchsraten von 99-100 %!
Nach dieder Prozedur wird die Pfropfung in ein Minigewächshaus mit hoher Luftfeuchtigkeit gestellt. Die Temperatur sollte zwischen 20 und 30 Grad liegen und das Ganze schattig stehen. Kunstlicht ist nützlich, aber nicht unbedingt erforderlich.
Nach 3-4 Tagen kann die Folie entfernt und nach weiteren 4-5 Tagen kann die Pfropfung aus dem Brutkasten genommen werden. Meistens zeigen dann die Pfröpflinge schon Wachstum.
Gutes Gelingen!
Gruss
Alex
Die Unterlage wird wie üblich mit desinfiziertem Skalpell oder Rasierklinge geschnitten, wobei bei dieser Methode auch etwas härtere oder nur schwach im Trieb befindliche Stücke verwendet werden können.
Nach dem Schnitt wird der austretende Saft mit einem Papiertuch durch kurzes Antippen entfernt, der Sämling halbiert und auf das Leitbündel gesetzt. Das Besondere ist nun ein 3-4 cm breiter Streifen Frischhaltefolie, der vorsichtig über den Pfröpfling gelegt und dann seitlich nach unten fixiert wird. Es ist darauf zu achten, dass der Sämling nicht umkippt, oder verrutscht, was mit einiger Übung gelingt. Der Folienstreifen wird sodann am Stamm der Unterlage an den Stacheln befestigt.. fertig!
Durch das Überspannen der Schnittfläche wird ein Mini-Treibhauseffekt erzeugt, der den Pfröpfling nicht schrumpfen lässt. Auch der schwache Druck von oben ist sehr vorteilhaft und bringt Anwuchsraten von 99-100 %!
Nach dieder Prozedur wird die Pfropfung in ein Minigewächshaus mit hoher Luftfeuchtigkeit gestellt. Die Temperatur sollte zwischen 20 und 30 Grad liegen und das Ganze schattig stehen. Kunstlicht ist nützlich, aber nicht unbedingt erforderlich.
Nach 3-4 Tagen kann die Folie entfernt und nach weiteren 4-5 Tagen kann die Pfropfung aus dem Brutkasten genommen werden. Meistens zeigen dann die Pfröpflinge schon Wachstum.
Gutes Gelingen!
Gruss
Alex
- Ann-Kathrin
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Hi, ich werde es auch mal probieren, aber im moment ist es ohne Heizung zu kalt und wir machen die Heizung erst in ein paar Wochen wieder an.... Sorgen mache ich mir nur über die Befestigung der Frischhaltefolie....nur an den Stacheln erscheint mir etwas "lasch". Und wenn man Tesa nimmt, kriegt man es hinterher schlecht ab, ohne den Pfröfling weg zu katapultieren...
Dieses Jahr werde ich viele Seleni aussäen! Dann kann ich nächstes Jahr mal richtig pfropfen üben!
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I have a signature?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 06,00.html
I won't not use no double negatives
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Hallo,
bei mir gehts in 3-4 Wochen wieder richtig los unter Kunstlicht und im Minigewächshaus ich hab auch noch etliche selenis und Peres deine Methode kommt bestimmt zum Einsatz da ich gerade bei slenis nicht immer eine alzu hohe Quote habe.
Bei gelingen stell ich mal ein paar Bilder bei dir ein .
Mfg.Heinz
bei mir gehts in 3-4 Wochen wieder richtig los unter Kunstlicht und im Minigewächshaus ich hab auch noch etliche selenis und Peres deine Methode kommt bestimmt zum Einsatz da ich gerade bei slenis nicht immer eine alzu hohe Quote habe.
Bei gelingen stell ich mal ein paar Bilder bei dir ein .
Mfg.Heinz
Hallo Alex,
Ist manchmal schon etwas frustrierend, wenn man auf so einen Beitrag keine Reaktion erhält, das kann ich gut verstehen.
Ich habe letzten Sonntag so ca. 80 Sämlingspfropfungen auf Selenicereus gemacht. Ich habe die Seleni-Stecklinge in eine Mulitopfplatte gesteckt. Nach dem pfropfen habe ich die Platte in ein Minigewächshaus mit Bodenheizung gestellt. Die Anwuchsrate ist mit dieser Art im allgmeinen auch sehr hoch.
Ich denke, mit Deiner Methode braucht man etwas mehr Zeit für die Arbeit. Der Effekt mit dem Minigewächshaus ist ähnlich, bis auf den sanften Druck, den Du mit der Folie aufbauen kannst.
Es führen halt viele Wege nach Rom.
Ist manchmal schon etwas frustrierend, wenn man auf so einen Beitrag keine Reaktion erhält, das kann ich gut verstehen.
Ich habe letzten Sonntag so ca. 80 Sämlingspfropfungen auf Selenicereus gemacht. Ich habe die Seleni-Stecklinge in eine Mulitopfplatte gesteckt. Nach dem pfropfen habe ich die Platte in ein Minigewächshaus mit Bodenheizung gestellt. Die Anwuchsrate ist mit dieser Art im allgmeinen auch sehr hoch.
Ich denke, mit Deiner Methode braucht man etwas mehr Zeit für die Arbeit. Der Effekt mit dem Minigewächshaus ist ähnlich, bis auf den sanften Druck, den Du mit der Folie aufbauen kannst.
Es führen halt viele Wege nach Rom.
Gruss
Andi
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- poldi
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Also ich hab den ersten Beitrag übersehen. Das Bild war aber sehr hilfreich.
Zufällig habe ich heute eine Propfung durchgefüht (da eine vorangegangene erfolglos war).
Bei mir war nämlich folendes passiert, was mit deiner Methode nicht passieren kann.
Zum ersten mal hatte ich mein Minitreibhaus verwendet (sonst nur Kunststoffsackerl), ich wässere noch (zu) ordentlich nach dem Pfropfen und zu. Aufgrund der zu vielen Feuchtigkeit kam der Schimmel dahergeritten, was den Tod für einige Sämlinge bedeutete.
Da dann leg ich mal die Folie drüber, das anpiksen erspare ich mir.
Thx Poldi
Zufällig habe ich heute eine Propfung durchgefüht (da eine vorangegangene erfolglos war).
Bei mir war nämlich folendes passiert, was mit deiner Methode nicht passieren kann.
Zum ersten mal hatte ich mein Minitreibhaus verwendet (sonst nur Kunststoffsackerl), ich wässere noch (zu) ordentlich nach dem Pfropfen und zu. Aufgrund der zu vielen Feuchtigkeit kam der Schimmel dahergeritten, was den Tod für einige Sämlinge bedeutete.
Da dann leg ich mal die Folie drüber, das anpiksen erspare ich mir.
Thx Poldi
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Poldi
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- Arzberger
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Toll, jetzt kamen die Reaktionen! Danke an Alle!
Es mir klar, dass es bei Euch jetzt Herbst wird und allgemein wenig gepfropft wird. Ich habe allerdings in meinem Zimmergewächshaus (ausrangiertes Aquarium mit Glühbirnen als Heizung) den ganzen Winter hindurch gepfropft, wozu gesagt werden muss, dass dieser Winter der kälteste und längste seit 50 Jahren war.
Ich denke, dass man auch bei 15-20 Grad Selenicereen leicht in Trieb bekommen kann. Das Problem beginnt nach der Pfropfung.. wohin mit den Pfröpflingen, die ja wachsen sollen. Einzige Möglichkeit ist, sie mit Kunstlicht im Zimmer durchzukultivieren.
Faulstellen an den Pfropfungen hatte ich am Anfang, als ich mit der Luftfeutigkeit etwas übertrieben hatte. Es reichen aber ein paar Lüftungsspalten im Brutkasten, um dieses Problem zu vermeiden.
Seit eineinhalb Jahren propfte ich auch, wie üblich nur mit Auflegen des Sämlings, hatte aber bei etwas geschrumpften Pflänzchen, oder bei etwas verhärteten Unterlagen viele Ausfälle. Dagegen glückten mir die Pfropfungen von grösseren Sämlingen mit Druck von Gummis immer einwandfrei, also ging ich auf die Suche nach einem geeigneten Material für sanften Druck um kam auf die Klarsichtfolie. Kleine Röhrchen wollte ich auch probieren, konnte aber nichts Geeignetes auftreiben.
Gerne würde ich über dieses Thema weiterplaudern. Wenn man so weit weg von Kakteengesellschaften und Sammlervereinen wohnt, ist Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten eben schwierig.
Es mir klar, dass es bei Euch jetzt Herbst wird und allgemein wenig gepfropft wird. Ich habe allerdings in meinem Zimmergewächshaus (ausrangiertes Aquarium mit Glühbirnen als Heizung) den ganzen Winter hindurch gepfropft, wozu gesagt werden muss, dass dieser Winter der kälteste und längste seit 50 Jahren war.
Ich denke, dass man auch bei 15-20 Grad Selenicereen leicht in Trieb bekommen kann. Das Problem beginnt nach der Pfropfung.. wohin mit den Pfröpflingen, die ja wachsen sollen. Einzige Möglichkeit ist, sie mit Kunstlicht im Zimmer durchzukultivieren.
Faulstellen an den Pfropfungen hatte ich am Anfang, als ich mit der Luftfeutigkeit etwas übertrieben hatte. Es reichen aber ein paar Lüftungsspalten im Brutkasten, um dieses Problem zu vermeiden.
Seit eineinhalb Jahren propfte ich auch, wie üblich nur mit Auflegen des Sämlings, hatte aber bei etwas geschrumpften Pflänzchen, oder bei etwas verhärteten Unterlagen viele Ausfälle. Dagegen glückten mir die Pfropfungen von grösseren Sämlingen mit Druck von Gummis immer einwandfrei, also ging ich auf die Suche nach einem geeigneten Material für sanften Druck um kam auf die Klarsichtfolie. Kleine Röhrchen wollte ich auch probieren, konnte aber nichts Geeignetes auftreiben.
Gerne würde ich über dieses Thema weiterplaudern. Wenn man so weit weg von Kakteengesellschaften und Sammlervereinen wohnt, ist Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten eben schwierig.
- poldi
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Sag mal wo kommst du her, bzw. wo wohnst du?
Großen Vorteil deiner Methode sehe ich darin, wenn ein paar Pfropfungen misslingen kann man einfach nachschneiden und neu pfropfen - wenn die Selenis in einer Schale zusammenstehen.
Bin schon neugierig ob meine Pfropfung anwächst; war kein Sämling sondern ein etwas härteres Kindel.
Großen Vorteil deiner Methode sehe ich darin, wenn ein paar Pfropfungen misslingen kann man einfach nachschneiden und neu pfropfen - wenn die Selenis in einer Schale zusammenstehen.
Bin schon neugierig ob meine Pfropfung anwächst; war kein Sämling sondern ein etwas härteres Kindel.
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Poldi
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- Reinhard
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Das ganze funktioniert auch ohne zusätzliche Wärme, Minitreibhaus usw.
- es dauert dann nur länger.
Entscheidend sind die ersten 3-4 Tage - danach ist nur wichtig, dass sie nicht
in der vollen Sonne stehen. Auch darf man nicht kurz vor dem Propfen gießen
oder stark düngen - dann treibt die Unterlage zu stark.
Auf diese Propfröhrchen kam ich auch nur durch Zufall durch ein Werbegeschenk:
ein Kugelschreiber verpackt wie eine edle Zigarre in einem 15 cm langen Kunstoffrohr
mit 2 Stopfen verschlossen. Also zersägt in 3 Teile - fertig.
Das Rohr verklemmt sich an den kleinen Dornen und ist somit sicher fixiert.
- es dauert dann nur länger.
Entscheidend sind die ersten 3-4 Tage - danach ist nur wichtig, dass sie nicht
in der vollen Sonne stehen. Auch darf man nicht kurz vor dem Propfen gießen
oder stark düngen - dann treibt die Unterlage zu stark.
Auf diese Propfröhrchen kam ich auch nur durch Zufall durch ein Werbegeschenk:
ein Kugelschreiber verpackt wie eine edle Zigarre in einem 15 cm langen Kunstoffrohr
mit 2 Stopfen verschlossen. Also zersägt in 3 Teile - fertig.
Das Rohr verklemmt sich an den kleinen Dornen und ist somit sicher fixiert.
Gruß
Reinhard
Reinhard
- Arzberger
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Interessant die Sache mit den Pfropfröhrchen. Ich werde mal welche besorgen und probieren!
@poldi
Ich wohne auf der Südhalbkugel, in Asuncion, Paraguay. Näheres unter
http://www.AlexanderArzberger.com
Eigentlich giesse ich alle meine Unterlagen vor und nach der Pfropfung stark, gerade um sie in gutem Trieb zu halten. Bei Ausfällen waren es immer die Pfröpflinge, die etwas schwach waren. Das merkt man schon nach einer Woche, wenn diese sich nicht füllen. Bei der Bespannung mit Folie tritt dieser Effekt nicht auf, aber es ist mir schon passiert, dass der Druck zu stark war, oder die Folie zu spät abgenommen wurde. Man muss eben experimentieren.
Jetzt noch etwas zur Artauswahl der Pfröpflinge:
Nach meiner Erfahrung kann man so gut wie alle Arten pfropfen. Eine Ausnahme stellen Melocactus-Arten dar, wo ich bis jetzt die meisten Ausfälle hatte. Noch nicht probiert habe ich: Atztekium, Parodia, Blossfeldia, Kleingattungen aus USA, Opuntien allgemein, Islaya, Oroya etc.
Gruss
Alex
@poldi
Ich wohne auf der Südhalbkugel, in Asuncion, Paraguay. Näheres unter
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Eigentlich giesse ich alle meine Unterlagen vor und nach der Pfropfung stark, gerade um sie in gutem Trieb zu halten. Bei Ausfällen waren es immer die Pfröpflinge, die etwas schwach waren. Das merkt man schon nach einer Woche, wenn diese sich nicht füllen. Bei der Bespannung mit Folie tritt dieser Effekt nicht auf, aber es ist mir schon passiert, dass der Druck zu stark war, oder die Folie zu spät abgenommen wurde. Man muss eben experimentieren.
Jetzt noch etwas zur Artauswahl der Pfröpflinge:
Nach meiner Erfahrung kann man so gut wie alle Arten pfropfen. Eine Ausnahme stellen Melocactus-Arten dar, wo ich bis jetzt die meisten Ausfälle hatte. Noch nicht probiert habe ich: Atztekium, Parodia, Blossfeldia, Kleingattungen aus USA, Opuntien allgemein, Islaya, Oroya etc.
Gruss
Alex