Puna subterranea
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Puna subterranea
Hallo zusammen,
da es über Puna subterranea hier noch keine "Abhandlungen" gibt, fang ich mal an, ein paar Bilder einzustellen:
...alle ursprünglich in Argentinien
...alle ursprünglich in Bolivien
Die gültige Nomenklatur ist übrigens für alle Formen Maihueniopsis.
Die Bilder zeigen gepfropfte Pflanzen, die den Pflanzen im Habitat nur noch wenig Ähnlichkeit haben!
Alle Puna subterranea haben ein sehr kräftiges Wurzelwerk, da ist bei wurzelechter Kultur Vorsicht geboten. Und deshalb hält man diese Pflanzen erst mal als Pfropfung und gibt ihnen die Möglichkeit sich zu entwickeln. Das tun sie auch und machen sehr schnell viele Seitentriebe. Wie ich heute weiß, lassen sich dieses Seitentriebe recht gut bewurzeln.
Macht es gut
CABAC
da es über Puna subterranea hier noch keine "Abhandlungen" gibt, fang ich mal an, ein paar Bilder einzustellen:
...alle ursprünglich in Argentinien
...alle ursprünglich in Bolivien
Die gültige Nomenklatur ist übrigens für alle Formen Maihueniopsis.
Die Bilder zeigen gepfropfte Pflanzen, die den Pflanzen im Habitat nur noch wenig Ähnlichkeit haben!
Alle Puna subterranea haben ein sehr kräftiges Wurzelwerk, da ist bei wurzelechter Kultur Vorsicht geboten. Und deshalb hält man diese Pflanzen erst mal als Pfropfung und gibt ihnen die Möglichkeit sich zu entwickeln. Das tun sie auch und machen sehr schnell viele Seitentriebe. Wie ich heute weiß, lassen sich dieses Seitentriebe recht gut bewurzeln.
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CABAC
Es gibt nur einen Grund, warum es sich lohnt alt zu werden: Die Verwirklichung der Kindheitsträume!
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Re: Puna subterranea
Hm, ich hab alles, was in die Richtung geht, gerade in eine Ecke gestellt, wo nicht gegossen wird, weil da sonst nichts steht. Mal sehen, ob die dann blühen, wenn es Frühling wird.
LG Elke
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Re: Puna subterranea
Hallo CABAC, es ist, als könntest du Gedanken lesen, ich bin eben auf der Suche nach Pflegehinweisen für "Punapflanzen", da sehe ich deinen Beitrag, danke für die Hinweise und die prima Aufnahmen. Ich habe auch alle weiteren Beiträge gelesen, aber leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen, wie es bei den derzeitigen hohen Temperaturen zu handhaben ist. In meinem kleinen GWH habe ich + 42 Grad, ist es ratsam, sie an einem anderen Platz unterzubringen? Deine Aufnahmen zeigen ja kompakte Pflanzen, ganz wunderbar. Entschuldige wenn ich hier deine "subterranea" mit meiner "bonniaea" vermische, "mach's gut und noch weiterhin sonnige Feiertage wünscht renate
- CABAC
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Re: Puna subterranea
Hallo zusammen und hallo Renate,
ich brauche über die Kulturbedingungen von Puna speziell Puna subterranea eigentlich nur zwei Sätze schreiben: Wer erfolgreich Lobivien, Rebutien (Aylostera, Mediolobivia) oder Parodien kultivieren kann, wird auch Freude an Kakteen der Gattung Puna haben. Gleiches gilt übrigens auch für Cumulopuntia, Maihueniopsis Weingartia, Neowerdermannia und Yavia. Und ohne grünen Daumen und Sammeln von Erfahrung geht es nicht. Der erste Satz beruht auf der Tatsache, dass ich alle aufgeführten Kakteengattungen im Habitat von Punas angetroffen habe. Es ist tatsächlich so, dass die sehr robuste Anfängerkaktee Echinopsis leucantha und die als vermeintlich empfindliche Puna subterranea nebeneinander stehen. Die eine wächst zu stattlichen kurzen Säulen von ca. 1 Meter heran und die andere sieht man kaum, macht aber zum Teil große Rübenwurzeln. Jede nutzt eben die Ökologie des Habitats auf ihre eigene spezielle Weise.
Um es aber kurz zu machen, Renate, Puna sind nichts für ein enges kleines sich schnell aufheizendes GWH. Weil ich mehr Punas durch Verbrennung oder Überhitzung als durch zu viel Wasser und Fäulnis umgebracht habe, stehen meine Punas luftig außerhalb des GWH oder wenn das nicht möglich am sehr warmen Tagen auf dem Boden. Ich räume an solchen Tagen eben viel um oder schattiere.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass im Habitat die Bodentemperatur von 42°C ziemlich häufig überschritten wird. Aber dort staut sich die Wärme nicht. Erstens sorgt die Thermik dafür, dass die Luft ausgetauscht wird und Zweitens wehen meisten ziemlich starke Winde auf der "Puna" Wenn man das berücksichtigt ist die Kultur von Punas, egal, ob auf eigener Wurzel oder gepfropft erfolgreich.
Warum werden Punas zunächst gepfropft und dann später bewurzelt ? Nun auch für diese Frage gibt es eine einfache wie plausibele Antwort: Bestäubte Punablüten machen ohne Probleme Samen ,nur leider keinem Punasamen sehr schlecht. Mir ist in ca. 30 Jahren Aussaatpraxis erst einmal gelungen Punasamen zum Keimen zu bringen: Macht es gut
CABAC
ich brauche über die Kulturbedingungen von Puna speziell Puna subterranea eigentlich nur zwei Sätze schreiben: Wer erfolgreich Lobivien, Rebutien (Aylostera, Mediolobivia) oder Parodien kultivieren kann, wird auch Freude an Kakteen der Gattung Puna haben. Gleiches gilt übrigens auch für Cumulopuntia, Maihueniopsis Weingartia, Neowerdermannia und Yavia. Und ohne grünen Daumen und Sammeln von Erfahrung geht es nicht. Der erste Satz beruht auf der Tatsache, dass ich alle aufgeführten Kakteengattungen im Habitat von Punas angetroffen habe. Es ist tatsächlich so, dass die sehr robuste Anfängerkaktee Echinopsis leucantha und die als vermeintlich empfindliche Puna subterranea nebeneinander stehen. Die eine wächst zu stattlichen kurzen Säulen von ca. 1 Meter heran und die andere sieht man kaum, macht aber zum Teil große Rübenwurzeln. Jede nutzt eben die Ökologie des Habitats auf ihre eigene spezielle Weise.
Um es aber kurz zu machen, Renate, Puna sind nichts für ein enges kleines sich schnell aufheizendes GWH. Weil ich mehr Punas durch Verbrennung oder Überhitzung als durch zu viel Wasser und Fäulnis umgebracht habe, stehen meine Punas luftig außerhalb des GWH oder wenn das nicht möglich am sehr warmen Tagen auf dem Boden. Ich räume an solchen Tagen eben viel um oder schattiere.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass im Habitat die Bodentemperatur von 42°C ziemlich häufig überschritten wird. Aber dort staut sich die Wärme nicht. Erstens sorgt die Thermik dafür, dass die Luft ausgetauscht wird und Zweitens wehen meisten ziemlich starke Winde auf der "Puna" Wenn man das berücksichtigt ist die Kultur von Punas, egal, ob auf eigener Wurzel oder gepfropft erfolgreich.
Warum werden Punas zunächst gepfropft und dann später bewurzelt ? Nun auch für diese Frage gibt es eine einfache wie plausibele Antwort: Bestäubte Punablüten machen ohne Probleme Samen ,nur leider keinem Punasamen sehr schlecht. Mir ist in ca. 30 Jahren Aussaatpraxis erst einmal gelungen Punasamen zum Keimen zu bringen: Macht es gut
CABAC
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Re: Puna subterranea
Hallo CABAC und vielen Dank für deine ausführlichen Hinweise und wunderschönen Aufnahmen! Mit dem "Hin-und Herräumen" bin ich ebenfalls momentan stark beschäftigt, es stehen mir etliche Zwischenquartiere zur Verfügung, die ich in der jetzigen Saison nutze, leider sind nicht alle überdacht und so muss ich laufend kontrollieren und die Wettervorhersage beachten (10 Tage im voraus vom "Insulaner" und sie stimmt!) Das GWH habe ich so gut wie leergeräumt, die beiden "Puna-Töpfchen" standen unter den Tischen und kommen jetzt in einen überdachten Sommerstand, ich habe heute Vormittag schon Platz geschaffen. So einiges konnte man ja an Wissen und Erfahrungen sammeln, aber beruhigend ist es doch aus "berufenem Mund" Hinweise zu erhalten, die Zeit drängt, reichhaltige Erdbeerernte in diesem Jahr. gruss renate
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Re: Puna subterranea
Hallo zusammen und ein extra Hallo an Renate,
ich bin mir ziemlich sicher, Renate, dass Deine beiden Punas dank einer halbschattigen Frischlufttherapie den heißesten Sommertag überstehen und sich dann im nächsten Jahr mit sehr vielen Blüten bedanken.
Sofern sie auf eigenen Wurzeln stehen, solltest Du vorsichtig gießen. Höchstens 3 mal im Jahr. Gepfropft kannst Du sie alle 14 Tage gießen.
Die meisten Punas sind bei mir auf Austrocylindropuntia subulata gepfropft; ein paar wenige auf Opuntia fragilis und man höre und staune auch auf Echinopsis.
Jede dieser Unterlagen hat Vor-und Nachteile:
Austrocylindropuntia nimmt gut an und macht innerhalb von 2 Jahren große blühfähige Polster. Ist aber nicht frosthart.
Während alle Punas in der Natur mit Sicherheit schon mal Eis und Schnee erleben und dann sicherlich auch tief im Boden sitzend auch ein paar Minusgrade gut überstehen, kann hier eine kalte Novembernacht mit -2 bis - 3°C dafür sorgen, dass die Unterlage sich verabschiedet. Der Pfröpfling überlebt, ihm sind aber für die weitere Kultur die Wurzeln genommen. Muss also umgepfropft werden. Vorteilhaft für eine sichere und reichhaltige Blüte ist es, wenn die Unterlage Austrocylindropuntia subulata Ende Januar / Anfang Februar an einem sonnigen Tag gegossen wird. Auf Austrocylindropuntia subulata Stecklinge kann ganzjährig gepfropft werden und lassen sich sogar in der Ruhefase innerhalb von wenigen Tagen wecken!
Opuntia fragilis hat im CABAC-Land im Freien schon mal -22°C überstanden. Opuntia fragilis nimmt auch gut, aber leider ist m.M. bei dieser Unterlage der Nutzungszeitraum sehr kurz. Der beschränkt sich auf die Zeit des Hauptaustriebes im Mai nur auf wenige Wochen. Auf Opuntia fragilis bleiben Punas kompakt und klein. Älter Pfropfungen unterscheiden sich, wenn sie später tief eingetopft werden, optisch nicht von wurzelechten Punas. Und was nicht zu verachten ist, sie überstehen auch kalte Nächte im Freien.
Gut bewurzelte und kräftig Echinopsisunterlagen sind für mich die beste Möglichkeit natürlich aussehende Pfropfung entstehen zu lassen. Da gilt gleichermaßen für Ariocarpen, Lophophora wie für Bloosfeldia, Yavia , Weingartia usw. Punapfropfungen auf Echinopsis bleiben kompakt und unterscheiden sich hinsichtlich der Blühfreudigkeit nicht von Wurzelechten oder Pfropfungen auf Austrocylindropuntia subulata. Bei alten Pfropfungen ist die Verwachsungstelle nicht mehr erkennbar.
Macht es gut
CABAC
ich bin mir ziemlich sicher, Renate, dass Deine beiden Punas dank einer halbschattigen Frischlufttherapie den heißesten Sommertag überstehen und sich dann im nächsten Jahr mit sehr vielen Blüten bedanken.
Sofern sie auf eigenen Wurzeln stehen, solltest Du vorsichtig gießen. Höchstens 3 mal im Jahr. Gepfropft kannst Du sie alle 14 Tage gießen.
Die meisten Punas sind bei mir auf Austrocylindropuntia subulata gepfropft; ein paar wenige auf Opuntia fragilis und man höre und staune auch auf Echinopsis.
Jede dieser Unterlagen hat Vor-und Nachteile:
Austrocylindropuntia nimmt gut an und macht innerhalb von 2 Jahren große blühfähige Polster. Ist aber nicht frosthart.
Während alle Punas in der Natur mit Sicherheit schon mal Eis und Schnee erleben und dann sicherlich auch tief im Boden sitzend auch ein paar Minusgrade gut überstehen, kann hier eine kalte Novembernacht mit -2 bis - 3°C dafür sorgen, dass die Unterlage sich verabschiedet. Der Pfröpfling überlebt, ihm sind aber für die weitere Kultur die Wurzeln genommen. Muss also umgepfropft werden. Vorteilhaft für eine sichere und reichhaltige Blüte ist es, wenn die Unterlage Austrocylindropuntia subulata Ende Januar / Anfang Februar an einem sonnigen Tag gegossen wird. Auf Austrocylindropuntia subulata Stecklinge kann ganzjährig gepfropft werden und lassen sich sogar in der Ruhefase innerhalb von wenigen Tagen wecken!
Opuntia fragilis hat im CABAC-Land im Freien schon mal -22°C überstanden. Opuntia fragilis nimmt auch gut, aber leider ist m.M. bei dieser Unterlage der Nutzungszeitraum sehr kurz. Der beschränkt sich auf die Zeit des Hauptaustriebes im Mai nur auf wenige Wochen. Auf Opuntia fragilis bleiben Punas kompakt und klein. Älter Pfropfungen unterscheiden sich, wenn sie später tief eingetopft werden, optisch nicht von wurzelechten Punas. Und was nicht zu verachten ist, sie überstehen auch kalte Nächte im Freien.
Gut bewurzelte und kräftig Echinopsisunterlagen sind für mich die beste Möglichkeit natürlich aussehende Pfropfung entstehen zu lassen. Da gilt gleichermaßen für Ariocarpen, Lophophora wie für Bloosfeldia, Yavia , Weingartia usw. Punapfropfungen auf Echinopsis bleiben kompakt und unterscheiden sich hinsichtlich der Blühfreudigkeit nicht von Wurzelechten oder Pfropfungen auf Austrocylindropuntia subulata. Bei alten Pfropfungen ist die Verwachsungstelle nicht mehr erkennbar.
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Re: Puna subterranea
guten Abend CABAC, ausführlich und sehr interessant sind deine Ausführungen und um einen Eindruck von der tatsächlichen Lage zu bekommen, das Foto, danke CABAC sagt renate