Reizbestäubung

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Aless
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Reizbestäubung

Beitrag von Aless »

Hallo zusammen,

hat von euch schon mal jemand erfolgreich eine Reizbestäubung mit Zement ausprobiert?

Warum sollte man dazu überhaupt ausgerechnet Zement verwenden? Geht das besser als mit artfremden Pollen?

Grüße
Aless
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Norbert
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Beitrag von Norbert »

Hallo Aless ,

Ich hab's noch nicht probiert , aber ich habe eine Erklärung (aus Wikipedia):

Eine Methode zur Umgehung der Selbstinkompatibilitätssysteme schlug M. Kroh 1955 vor, indem die Narbe entfernt und der Pollen direkt ins pollenschlauchleitende Griffelgewebe gebracht werden soll. In vielen Fällen können dadurch die Abstoßungsreaktionen umgangen werden, da sie vor allem in der Narbe stattfinden.

Wenn man nun die Narbenoberfläche durch eine ätzende Substanz (Zement ist stark alkalisch) verätzt und einige Zeit danach ,wenn die Ätzwirkung nachläßt, den Pollen aufbringt, so wird das denselben Effekt haben.

mit ätzendem Gruß :lol:

Norbert
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Aless
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Beitrag von Aless »

Hallo Norbert,

vielen Dank für deine Erklärung, jetzt leuchtet mir die Sache mit dem Zement auch ein. :)
Fragt sich nur, wie lange sich diese ätzende Wirkung auf der Narbenoberfläche dann hält.

Naja ich werde das Ganze auf jeden Fall mal testen. Mich wundert nur, dass das anscheinend noch niemand versucht hat und über seine Erfahrungen berichten kann... :?

Gruß
Aless
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hardy
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Beitrag von hardy »

hi Aless,

manches passiert eben nur mündlich... :wink:
gruss
opa hardy
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AlexWob
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Beitrag von AlexWob »

Hallo Aless,

ich kann mich erinnern das im letzten oder vorletzten Jahr darüber ein Bericht im Hybriden-Journal war.
Ich werd mich mal hinsetzen und das raussuchen die Tage.

Gruß Alex
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Aless
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Beitrag von Aless »

hardy hat geschrieben:...manches passiert eben nur mündlich...
:( Hmm, schade eigentlich...
AlexWob hat geschrieben:ich kann mich erinnern das im letzten oder vorletzten Jahr darüber ein Bericht im Hybriden-Journal war.
Ich werd mich mal hinsetzen und da raussuchen die Tage
Hi Alex, das wäre super! Vielen Dank schon mal im Voraus für deine Mühe! :)

Gruß
Aless
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AlexWob
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Beitrag von AlexWob »

Hallo Aless,

hab schon geguckt, aber ich hatte den Beitrag umfangreicher in Erinnerung. Es stand im endeffekt nur da, das man es machen kann bei selbststerilen Samen um davon ohne Zweitpflanze Samen zu bekommen. Es stand aber nicht dabei was dann passiert oder wie man es genau machen soll.
Außerdem kommen dann wohl auch nur wenige keimfähige Samen dabei raus.

Es stand auch dabei das es mit artfremden Pollen (verwandtschaftlich möglichst weit weg) genauso gut gehen soll. Dazu erst den fremden Pollen auf die Narbe, und dann im 5-minuten Takt ein paar mal den eigenen draufschmieren.

Das ist leider schon alles was ich gefunden hab

Alex
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Aless
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Beitrag von Aless »

Hi Alex,

ja das mit dem artfremden Pollen hatte ich eben auch schon irgendwo gelesen, deshalb hab ich mich gefragt, wieso manche eben unbedingt Zement nehmen.
Dazu erst den fremden Pollen auf die Narbe, und dann im 5-minuten Takt ein paar mal den eigenen draufschmieren.
Na das ist doch schon mal ein Anhaltspunkt! Danke dir nochmal fürs nachlesen!

Wie gesagt, ich werde das im kommenden Sommer mal testen, einmal mit und einmal ohne Zement und dann hier berichten... schriftlich...
:P
Vielleicht interessiert das ja auch noch Andere.

Gruß
Aless
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Yücel
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Beitrag von Yücel »

Hallo Aless!

Ich hatte das letztes Jahr mit einem Ecc. und Fliesenkleber (Pulver) ausprobiert.
Zuerst hat er länger überlegt, aber dann doch die Blüten abgeworfen.

Ich gehe davon aus, das es die chemische Barriere entfernen soll. Die Pflanzen scheinen sich an der Narbe mit verschiedenen Mechanismen vor Selbstbestäubung zu schützen, Chemie ist eine davon.

Wenn ich morgen Lust habe, gucke ich mal was das Internet dazu hergibt, falls kein anderer was bis dahin findet.

Bett ruft... Bild

Der Letzte macht das Licht aus!

Bild
Viele Grüße!
Yücel


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Beitrag von schlurf »

Der Zement dürfte nicht nur die Narbe sondern auch den Pollen verätzen, wär eine Erklärung für die "wenigen Samen".

Bei der Verwendung von artfremdem Pollen könnte ich mir vorstellen, dass sich die Abwehrkräfte schlicht verbrauchen (Enzyme oder so). Wie, wenn bei einer Infektion die Viren überhand nehmen und es dann zu Begleitinfektionen kommen kann - in diesem Fall eben eine Befruchtung.

Also das mit dem artfremden Pollen erscheint mir plausibler.
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
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AlexWob
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Beitrag von AlexWob »

schlurf hat geschrieben: Also das mit dem artfremden Pollen erscheint mir plausibler.
Mir an sich auch, aber wenn man hört was man alles hybridisieren kann, da bliebe das auf jeden Fall ein Spiel mit dem Feuer wenn man gar keine Hybriden will.
Beim "zubetonieren" wär man in der hinsicht wohl auf der sicheren Seite, entweder es wird artrein oder halt gar nicht :P
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Aless
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Beitrag von Aless »

...wenn man hört was man alles hybridisieren kann, da bliebe das auf jeden Fall ein Spiel mit dem Feuer wenn man gar keine Hybriden will...
Naja, nachdem es sich bei mir um einen Astro handelt, ist die Gefahr von ungewollten Hybriden bei artfremden Pollen nicht so groß, oder? Sprich wenn ich jetzt Echinocereenpollen nehme, kann da doch nicht wirklich was passieren, oder?

Gruß
Aless
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Norbert
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Beitrag von Norbert »

Und wenn's passieren würde , diese Hybride wäre durchaus genial :!:

Gruß Norbert :)
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