Maihueniopsis in Chile

Moderator: Moderatoren

Benutzeravatar
Jiri Kolarik
Forenlegende
Beiträge: 332
Registriert: 1. Juni 2010, 18:31
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: ja
Mitglied in anderen Vereinigungen: ja
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1970
Wohnort: CZ - Brünn

Re: Maihueniopsis in Chile

Beitrag von Jiri Kolarik »

Hallo Norbert,
es ist eigentlich egal, wie diese Pflanze heisst....ich bin immer noch der Meinung, dass es M.atacamensis ist....und farbige Dornen sind kein so wichtiges Merkmal...
Wichtig ist, dass sie keimen...es sind typische Maihueniopsis-Samen gewesen...
Benutzeravatar
nobby
Haudegen
Beiträge: 138
Registriert: 15. Oktober 2007, 13:02
Wohnort: Eschweiler
Kontaktdaten:

Re: Maihueniopsis in Chile

Beitrag von nobby »

Hallo Jiri,

ja, wenn Dir der Name egal ist, dann ist das so in Ordnung.
Hat denn jemand angezweifelt, dass in der Quebrada San Andres Maihueniopsen stehen?
Wir haben ja über diese Region in der KuaS berichtet und an den unterschiedlichen Fundorten nur Maihueniopsen gefunden - nicht mal auch nur eine Cumulopuntia sphaerica.

Herzliche Grüße ins herrliche Brno
Nobby
Benutzeravatar
Jiri Kolarik
Forenlegende
Beiträge: 332
Registriert: 1. Juni 2010, 18:31
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: ja
Mitglied in anderen Vereinigungen: ja
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1970
Wohnort: CZ - Brünn

Re: Maihueniopsis in Chile

Beitrag von Jiri Kolarik »

Hallo Norbert,
nein, mir ist es nich egal, aber der Pflanze (=Art) ist es egal...und, da interessieren sich nicht viele, ob da Maihueniopsis wachsen oder nicht, viele sagen immer noch - es sind Tephros...
Nach den Samenmerkmalen sind es Maihueniopsis, da sind wir uns einig...für die Art bestimmung muss wohl noch viel Feldarbeit (nicht nur) geleistet werden... Und - wenn wir die jetzigen Arten wie - camachoi, colorea, atacamensis,...trennen möchten, bzw. dass sie getrennt bleiben sollten, müssen die "Trennmerkmale" deutlich sein! Und das ist n.m.M. nicht ser Fall, z.T. sind es uralte Beschreibungen und Backeberg, Ritter,...haben zu viele Namen "produziert", aber gar nicht auf die Unterschiede geschaut (ob da welche sind oder nicht), bzw. war für sie nur die Entfernung (ein entferntes Tal, Plateau,...) massgebend...
Benutzeravatar
nobby
Haudegen
Beiträge: 138
Registriert: 15. Oktober 2007, 13:02
Wohnort: Eschweiler
Kontaktdaten:

Re: Maihueniopsis in Chile

Beitrag von nobby »

Hallo Jiri,

ja, die gesamte Gruppe der Maihueniopsen (egal ob in Chile oder Argentinien) ist sicherlich noch nicht zufriedenstellend bearbeitet.
Alle nördlichen Vertreter zu M. glomerata zu stellen, ist für mich auch keine befriedigende Lösung.
Dass man bei dieser Gruppe auf beiden Seiten der Anden vergleichen muss, zeigen die Pflanzen zwischen Fiambala und Copiapo ja ganz gut.
Und dass Maihueniopsen auch in der Höhe gut zurecht kommen, haben wir am Paso Abra del Acay gesehen, wo wir diese Pflanze bei ungefähr 4900 m angetroffen haben:

2651

Herzliche Grüße
Nobby
Benutzeravatar
Jiri Kolarik
Forenlegende
Beiträge: 332
Registriert: 1. Juni 2010, 18:31
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: ja
Mitglied in anderen Vereinigungen: ja
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1970
Wohnort: CZ - Brünn

Re: Maihueniopsis in Chile

Beitrag von Jiri Kolarik »

Hallo Norbert,
ja...Arten...
1. Nordargentinien - eigentlich unter Maihueniopsis gibt es nur noch den Namen "hypogaea" (= Opuntia)
- Werdermann 1931, von Ritter 1980 als Maihueniopsis hypogaea umkombiniert...
- G.Charles 2008 - als ssp. zu M.glomerata gestellt
dann gibt es M.glomerata ... Op.glomerata Haw.
- von R.Kiesling 1984 als Maihueniopsis umkombiniert...
...und damit sind nordargentinischen Maihueniopsen schlicht abgetan :!:

2. Chile - hier ist die Lage wesentlich bunter!!! es gibt mehrere Namen:
- camachoi, colorea, grandiflora, wagenknechtii...die entsprechen M.atacamensis (siehe Backb., Ritter) ganz klar...dass die Entfernung einzelner Standorte gross ist, ist ja verstendlich...
- crassispina - hat nur die Dornen nach unten gerichtet - ähnlich wie M.connoidea!!!
- domeykoensis - tja...dieses Jahr wohl
- connoidea - also Baňos de Puritama (+ viele andere Standorte) und klar unterscheidbar...

- glomerata - wohl in Chile auch vertreten, bes. in höheren Partien bei Arg.-Grenze...Paso de Jama???

Geografie

1. Argentinien - 1-2 Bergketten in der Richtung N-S, eigentlich ein breiter Streifen (wenn man mit Chile vergleicht) = +/- gleiche Biotope, ganz leichte Möglichkeit "mit dem Klima zu Wandern"...in der Richtung Nord - Süd

2. Chile - ganz andere Landlage - rel. schmaler Landstreifen am Rande von einer Bergkette (=über 3000m)...effektiv werden die Nordhänge besiedelt (nicht nur, aber vorzüglich). Aus dieser Sicht besteht ein grosser Unterschied zwischen beiden Besiedlungsregionen (= aus der geografischen Sicht)...
Diese Lage in Chile verhindert "Vermischen" der einzelnen Populationen, und sie "wandern" mehr in diesen Pässen nach oben und unten, wobei es ist auch durch die Oceannähe möglich...die Temperaturunterschiede sind kleiner als in Argentinien, d.h. die Lebensgrenzen können anders verlaufen.
Alles in Chile hängt mit dem kalten Humboldtstrom...deswegen haben wir in Chile diese Küstenwüste und eine ganz spezifische endemische Pflanzengruppe (Copiapoa)...und auch in der Vergangenheit (Eiszeiten) hat sicher seine Bedeutung geleistet...
So m.M.n. können wir in Chile mehrere "Formen" von M."atacamensis" u.ä. finden, und so sind wohl (scheinbar) die Unterschiede grösser als in Argentinien...
Benutzeravatar
nobby
Haudegen
Beiträge: 138
Registriert: 15. Oktober 2007, 13:02
Wohnort: Eschweiler
Kontaktdaten:

Re: Maihueniopsis in Chile

Beitrag von nobby »

Hallo Jiri,

also ganz so einfach finde ich das alles nicht.

In Nord-Argentinien gibt es ja auch noch M. minuta, M. mandragora (soll gleich sein), M. molfinoi und M. ovata.
Bei Letzterer finde ich es immer noch gewagt, sie einfach als M. glomerata abzutun.
Über M. glochidiata lässt sich trefflich diskutieren, wie wir bei Cyrill haben sehen können.
In Patagonien findest Du M. darwinii, M. hickenii und M.platyacantha - und mindestens noch eine andere Maihueniopse.

In Chile solltest Du auch die M. archiconoidea nicht unterschlagen, die ich bisher leider auch noch nicht im Habitat gesehen habe.
Solltest Du Zeit haben, kann ich Dir für Chile einen Abstecher zur Laguna Miscanti empfehlen - vielleicht bekommst Du dann ganz neue Ideen zur M. atacamensis.

Wie schon geschrieben: es gibt noch viel zu tun und zu sehen.

Wir schaffen das!
Liebe Grüße
Nobby
Benutzeravatar
Jiri Kolarik
Forenlegende
Beiträge: 332
Registriert: 1. Juni 2010, 18:31
Geschlecht: männlich
Mitglied der DKG: ja
Mitglied in anderen Vereinigungen: ja
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: nein
Sammelt seit: 1970
Wohnort: CZ - Brünn

Re: Maihueniopsis in Chile

Beitrag von Jiri Kolarik »

Hallo Norbert,
tja...da liegt ein Missverständniss...die anderen Arten (minuta, ovata,...etc.) habe ich absichtlich ausgelassen!..da sie eigentlich einfacher zu bestimmen sind. B.z.w. ging es mir um den "glomerata"-Umkreis...d.h. nur Nordargentinien. Oft werden auch einige chilenischen Pflanzen schlicht "glomerata" benannt...

Die M.archiconoidea habe ich auch absichtlich ausgelassen...ich habe nur eine Pflanze von MK, die wirklich ein bisschen anders ist....und Laguna Miscanti liegt schon im Plan fest...
Antworten

Zurück zu „Maihueniopsis“