Die alloholische Gärung *hicks*

Hier kann alles gepostet werden, was nichts mit Kakteen- und Sukkulenten zu tun hat.

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Yücel
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Die alloholische Gärung *hicks*

Beitrag von Yücel »

Hallöle!

Kann mir bitte mal jemand Nachhilfe in Sachen Spirituosenherstellung geben?

Ich komme ja nun auf dem platten Land besser an günstiges Obst ran und würde das gerne verwerten. Da fiel uns die Veredelung zu Wein ein. (total einfallsreich!)

Mein Problem ist weniger, das Zeug zum Gären zu bekommen, sondern wie ist das mit Methanol und Ethanol? Besteht bei einem Selbstversuch die Gefahr, dass man vom selbstgebrauten Alkohol blind wird?
Wie viel Methanol entsteht überhaupt bei sowas und kann auch beim Destillieren nix passieren?

Ach, ich seh's gerade bei Wiki: Kann man davon ausgehen, dass beim Vergären von Apfelsaft durch die enthaltenen Pektine, verstärkt Methanol gebildet wird und eigentlich abdestilliert werden MUSS?


Mann, was für ein Aufwand. Vor tausend Jahren hat sich darüber auch keiner einen Kopf gemacht. :roll:
Viele Grüße!
Yücel


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sensei66
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Beitrag von sensei66 »

Hi Yücel,

du machst dir zu viele Sorgen. Wenns so kompliziert und gefährlich wäre, wären alle Appelwoi trinkenden Hessen blind. Ähmm... öh.. schlechtes Beispiel, wenn man ihre Politiker ansieht 8)
Man muss etwas darauf achten, welche Hefe man verwendet, wie lange und bei welchen Temperaturen man gären lässt (am besten im kühlen Keller). Kritisch wird es eigentlich erst beim Destillieren (Brennen). Wenn man das nicht beherrscht, kann man das Methanol bis zu einer gefährlichen Konzentration anreichern.
Eine "Kochanleitung" gibts z.B. hier: http://www.gartenbauvereine.org/texte/m ... lwein.html

A propos Methanol: was kaum jemand weiß, das Gegengift bei einer Methanolvergiftung ist Ethanol, also unser Allohol, man wird mehrere Tage auf ca. 1 Promille gehalten, bis der Körper das Methanol wieder ausgeschieden hat. :sau1

Viel Erfolg! Dann könnten wir doch nächstes Frühjahr ein Forums-Probetrinken veranstalten :wink:
Viele Grüße Bild
Stefan
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Yücel
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Beitrag von Yücel »

Moin Stefan!

Ich trinke sowieso kaum Alkohol, also trifft´s mich eh nicht. Wollte bloß die Gäste nicht vergiften.

Das Destillieren ist mit dem richtigen Werkzeug nicht schwierig. Sowas hab ich schon mal gemacht, hab bloß keine Lust hier ne fette Destille aufzubauen. Ist ja auch nicht legal.
Nicht, dass bei mir nachts die freundlichen Männer in blau vor der Tür stehen, weil´s komisch riecht. :lol:
Andererseits würde unser Beliebtheitsgrad im Dorf sprunghaft steigen. 8)


PS: Kartoffeln kriege ich auch kostenlos vom Feld in unglaublichen Mengen.
Viele Grüße!
Yücel


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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Hallo Yücel,

so locker leicht wie Stefan würde ich das mit dem Selberbrennen ja nicht betrachten. Ohne ausreichende Sachkenntnisse und einer geeigneten Destillationsapparatur (die dann ja auch nicht gerade billig ist) sollte man besser die Finger davon lassen.
Die Hessen stellen ihren Äppelwoi ja auch nicht alle selber her :)
Nicht dass man dann in deinem Örtchen bald ein Blindenheim braucht. Das könnte deiner Beliebtheit dort durchaus wieder schaden :wink:
Eßt das Obst lieber so, ist eh viel gesünder :lol:

Viele Grüße,
Jürgen
Zuletzt geändert von Juergen am 10. November 2008, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
Echinopsis

Beitrag von Echinopsis »

Hallo Yücel,

immer ran an das Selbstgebrannte :lol: .

Aber komm nicht besoffen ins Forum :2

Echinopsis
elkawe
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Beitrag von elkawe »

Wenn du aus dem Obst nur Wein machen willst, entsteht kein Methanol. Das kommt erst beim Destillieren zum Vorschein und ist das Erste Destillat, welches herauskommt.
Wenn die Klugen immer nachgeben, sind die Dummen bald in der Mehrheit.

Meine Kakteen HP
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sensei66
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Beitrag von sensei66 »

Juergen hat geschrieben:so locker leicht wie Stefan würde ich das mit dem Selberbrennen ja nicht betrachten. Ohne ausreichende Sachkenntnisse und einer geeigneten Destillationsapparatur (die dann ja auch nicht gerade billig ist) sollte man besser die Finger davon lassen.
Hi Jürgen,

das sag ich doch. Das Vergären zum Obstwein ist nicht das Problem. Und das war Yücels Frage.
Beim Destillieren (zu Branntwein/Schnaps) besteht die Gefahr der Anreicherung unliebsamer Nebenprodukte wie Methanol oder der höheren Alkohol (sog. Fuselalkohole). DA sollte man Ahnung und eine gute Apparatur haben. Oder die Finger weglassen.

Sorry, wenn ich mich nicht deutlich ausgedrückt habe
Viele Grüße Bild
Stefan
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Hi Stefan,

ich hab natürlich etwas übertrieben, du hast die kritischen Punkte schon angesprochen :wink:

Muß aber nochmal astrophora widersprechen, das Methanol entsteht natürlich schon in geringer Menge bei der Weingärung und kommt nicht erst bei der Destillation zum Vorschein.
Bei der Destillation wird es aber zusammen mit dem Ethanol abdestilliert und dadurch angereichert.
Wenn man es jetzt bei der Destillation nicht versteht, das Methanol vom Ethanol zu trennen (gar nicht so einfach wie man meinen könnte, "Umschütten in der Gasphase" hilft nicht ) oder gar die falsche Destillationsfraktion seinen Gästen vorsetzt, kann es schon kritisch werden.
Die bei der Weingärung entstehende Methanolmenge ist normalerweise unkritisch (vor allem wenn man Reinzuchthefen verwendet und sich nicht nur auf die Wildhefen verläßt, schon aus geschmacklichen Gründen zu empfehlen), außer vielleicht wenn man es schafft 20 L Wein auf einmal reinzukippen :wink: Aber da ist es dann schon egal, ob einen das Methanol oder das Ethanol umbringt :lol:

Gruß Jürgen
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Beitrag von schlurf »

Also in unserer Gegend ist es kein Problem, das vergorene Zeug von einem Fachbetrieb brennen zu lassen. Aber das ist Vertrauenssache ... :?, weil man ja nicht so genau weiß, wieviel "Stöffchen" in der Pampe drin steckt :wink: . Da könnte es schon passieren, dass der Brennlohn um ein zei Fläschchen angereichert wird ...
Ach ja - und die Steuer muß man dann auch bezahlen ...
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
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Yücel
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Beitrag von Yücel »

Nachdem ich jetzt weiß, dass es auch Lohnbrennereien gibt und die Gefahr der Erblindung doch nicht so hoch wie befürchtet, werde ich mal am Wochenende wieder mit dem Apfelpflücker losziehen und die umliegenden Felder plündern. :D

Danke, liebe Ratgeber und PROST!!! Bild
Viele Grüße!
Yücel


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Beitrag von Sammy »

Selbst Brennen ist meines Wissens sowieso verboten, da man hierfür ein Brennrecht braucht und der Staat (Zoll) dann 50% der gewonnenen Alkohols einbehält. (Branntweinmonopol).
Viele Grüße
Thomas Schmid (der Administrator)

http://www.tsdaten.de/kaktus
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Yücel
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Beitrag von Yücel »

Ich werde natürlich ganz legal Apfelwein und Honigmet produzieren! Hab noch ein paar Kilo Honig über. :D
Viele Grüße!
Yücel


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Beitrag von schlurf »

Sammy hat geschrieben:Selbst Brennen ist meines Wissens sowieso verboten, da man hierfür ein Brennrecht braucht und der Staat (Zoll) dann 50% der gewonnenen Alkohols einbehält. (Branntweinmonopol).
Ich will ja keinem Vergehen Vorschub leisten - aber - tust Du gar nichts, was verboten ist? :wink:

Übrigens:
Das Stoffbesitzerbrennen kann von jedem Obstgartenbesitzer in Anspruch genommen werden und wird von einer fremden Brennerei ausgeführt.

Das 50 Liter Brennrecht kann von jedem Obstgartenbesitzer beantragt werden. Es berechtigt zum Brennen von jährlich 50 Liter Alkohol, erlaubt nur das Brennen von selbstgewonnenem Obst und kann von den Zollbehörden widerrufen werden.

Das 300 Liter Brennrecht darf nur von Landwirten mit eigenem Obstanbau ausgeübt werden, berechtigt zum Brennen von jährlich 300 Liter Alkohol, gehört zum Hof und wird von Generation zu Generation weitervererbt.
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
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