Arbeit macht frei

Hier kann alles gepostet werden, was nichts mit Kakteen- und Sukkulenten zu tun hat.

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schlurf
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Beitrag von schlurf »

Welch' heere Worte :!:
Sorry Gilbert, ich kann Dir zwar dem Grunde nach zustimmen, aber um das umzusetzen, was Du proklamierst ist ein wichtiger Faktor unerwähnt geblieben: Geld, Moneten, Flocken, Asche ....

Ich bin - auch durch die Weitsichtigkeit meiner Vorfahren - an einem Punkt angelangt, wo ich mit dem (materiell) Erreichten zufrieden sein kann und das auch bin. Als Egoist könnte ich also sagen: Toll, mir geht's gut, was scheren mich die anderen. Das geht aber nicht. Jeden Morgen gehe ich an unserem Pförtner vorbei und erinnere mich, dass der 7,50 € die Stunde kriegt. Und damit soll man eine Familie ernähren und noch andere Bedüfnisse außer Essen und Trinken befriedigen? Gleichzeitig bekommen irgendwelche Klugsch...(zensiert) Millionen in den A...(zensiert) geblasen, dafür dass sie gehen?
Ja wo sind wir denn?

Ich bin kein Kommunist und auch die weniger Roten haben mich bitter enttäuscht - von den Schwarzen nach Geißler ganz zu schweigen - aber ein wenig mehr Gerechtigkeit bei der Verteilung von Vermögen wäre schon angebracht. Habe ja nichts dagegen, dass einer Rolls Royce fährt und ich nur Opel :wink: - aber müssen es gleich ein Dutzend RR sein?

Jeder ist seines Glückes Schmied - das ist halt so - aber schmiede mal ein Eisen, wenn Du kein Geld hast, um Dir Kohle für das Schmiedefeuer zu kaufen :? :!:
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
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Gilbert
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Beitrag von Gilbert »

;) Bin auch überzeugter Opelfahrer. Astra. Und immer nur Gebrauchte. Aber eigentlich würde auch ein Corsa genügen. Damit kommt man doch auch überall hin. Dicker würde ich gar nicht fahren wollen.
Die Finanzen hatte ich aber kurz angesprochen.
Oft besteht das Finanzproblem doch nur darin, mehr Luxus haben zu wollen wie es auch andere haben. Aber davon muss man sich ja nicht leiten lassen. In Wirklichkeit braucht man gar nicht viel zum Leben.
Meine Freundin könnte, aber will gar kein Auto, kein PC, kein Fernseher, kein DVD-Player. Mal so als Beispiel, dass man nicht alles haben MUSS.
Ist aber sozial-gesellschaftlich sehr aktiv.

Na klar gäbe es da noch viele weitere Diskussionspunkte, aber ich wollte keinen philosophisch angehauchten ganzen Roman schreiben.
Sicher, da spielen ja auch noch eine Rolle:
Unterschiedliche Voraussetzungen (armes oder reiches Elternhaus)
Unterschiedliche Fähigkeiten
und einfach Glück oder weniger Glück im Leben zu haben (z. B. Arbeitsplatz finden).
schlurf
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Beitrag von schlurf »

Ok Gilbert - ich lass das mal so stehen.

Aber es geht mir halt gegen den Strich, dass einer der von morgens bis abends malocht nur deshalb nicht auf einen grünen Zweig kommt, weil sein IQ ein bisschen niedriger ist als beim Durchschnitt.
Die Spanne zwischen arm und reich und zwischen Muskel- und Kopfarbeiter ist einfach zu groß.
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Gilbert
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Beitrag von Gilbert »

Da stimme ich zu, so einige Spannen sind zu groß.
Eigentlich - das ist nur Theorie - müßte man mal gesellschaftlich ganz von vorn anfangen, wobei alle mit dem gleichen Materiellen ausgestattet sind. Das mit dem IQ lässt sich ja schlecht ausgleichen :wink: .
Glück und Pech kann man auch wenig beeinflussen.

Aber als praktisch mögliche Maßnahme könnte ich mir vorstellen, dass z. B. Verkehrsstrafen und andere Zahlungen (bei z. B. der ESt, dem Soli und Krankenkassenbeiträgen ist es ja auch so) nach Einkommen gestaffelt werden.
Edmund

Beitrag von Edmund »

schlurf hat geschrieben:...
Aber es geht mir halt gegen den Strich, dass einer der von morgens bis abends malocht nur deshalb nicht auf einen grünen Zweig kommt, weil sein IQ ein bisschen niedriger ist als beim Durchschnitt.
Die Spanne zwischen arm und reich und zwischen Muskel- und Kopfarbeiter ist einfach zu groß...
Na das ist ja ganz schön simplifiziert. Reichtum wird in der Regel eben in erster Linie nicht durch Arbeit erworben - wenigstens nicht durch eigene
Arbeit.

Bei aller Wertschätzung des Individuums, ist doch ein starker Staat der Garant für dessen Freiheit. Ein Staat, der nicht das Potentialgefälle wachsender sozialer Unterschiede ausgleicht, verkommt zum Erfüllungsgehilfen mächtiger Gruppenegoismen. Hört nur, wie sie schon wieder nach dem Einsatz von Militär zur Sicherung der Rohstoffversorgung plärren.
Edmund

Beitrag von Edmund »

Andreas hat geschrieben:....
Der ein oder andere weiß vielleicht von meiner psychologischen Ausbildung, wir Psychos sehen alles vom Standpunkt des Individuums aus, denn in all unseren kleinen grauen Zellen spielt sich das ab und die Summe aller grauen Zellen ist das Handeln und Tun in unserer Welt. Sagt einfach mal den grauen Zellen nicht alles hinzunehmen, was so auf dieser Welt passiert und es kann Freude machen sich für das Allgemeinwohl zu engagieren.
...
Wenn man die Welt so sieht, dann verneint man die Wechselwirkungen und damit sind nicht nur die Beziehungen zwischen Individuen gemeint. Aufgrund solcher Annahmen lassen sich schöne Modelle rechnen, die sich nicht an die Wirklichkeit halten.
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Gilbert
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Beitrag von Gilbert »

Edmund schrieb:
Bei aller Wertschätzung des Individuums, ist doch ein starker Staat der Garant für dessen Freiheit.
Darf man daraus nun folgern, dass wir einen schwachen Staat haben? :wink:
Edmund

Beitrag von Edmund »

Gilbert hat geschrieben:
Darf man daraus nun folgern, dass wir einen schwachen Staat haben? :wink:
In senso stricto Milton Friedman ja. Wenn man allerdings "The Beast" als den "Pöbel" (Volk) und nicht den "Staat" interpretiert, dann nein.
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

"Wenn man die Welt so sieht, dann verneint man die Wechselwirkungen und damit sind nicht nur die Beziehungen zwischen Individuen gemeint. Aufgrund solcher Annahmen lassen sich schöne Modelle rechnen, die sich nicht an die Wirklichkeit halten."

@edmund
Ich denke du solltest obige Aussage mal erläutern. Da der menschliche Geist ständig im Kontakt mit der Umwelt agiert, existiert permanent eine Wechselwirkung, durch Wahrnehmung, Kommunikation und auch etliche physiologischen Aspekte. Sicherlich werden auch durch Erziehung und ggfs. negative Erlebnisse auch Barrieren aufgebaut, aber genau diese Barrieren sind die wir wir "überführen" müssen. Sie müssen klar definiert werden und im Pool verankert sein.

Wenn jemand schreibt, er habe viel Pech und Unglück gehabt und könne sich daher nicht mehr engagieren, dann sollte man genau dieses Pech und Unglück analysieren und verarbeiten (da müssen wir alle durch). Die gesammelten Erfahrungen sollten nicht verdrängt werden, wir lernen doch daraus, jedoch dürfen diese aber auch nicht Hemmnis für künftiges agieren sein. Hierüber muss man sprechen, mit anderen aber auch mit sich selbst. Mir hat mal jemand gesagt, wenn es mir nicht gut geht, dann schüttele ich mich kräftig und alle Probleme sind weg. Klingt stupide, ist jedoch der ideale Weg.

Probleme sind notwendig, wir wachsen mit deren Bewältigung. Ich habe nie behauptet, das dies einfach ist. Für viele in unserer Gesellschaft ist dies ein großes Problem, wenn nicht das größte.

Jetzt werden sich vielleicht manche fragen, was hat dies mit dem Ausgangsthema zu tun. Ich denke sehr viel, weil hier spielt sich das eigentliche Spektakel ab.

Grüße
Andreas
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Gilbert
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Beitrag von Gilbert »

Mir hat mal jemand gesagt, wenn es mir nicht gut geht, dann schüttele ich mich kräftig und alle Probleme sind weg. Klingt stupide, ist jedoch der ideale Weg.
Klingt für mich nicht stupide. Nach ca. 10 katastrophalen Frust-Jahren tanze (schüttle) ich seit 7 Jahren. Ich nenne das meine Tanz-Therapie. Kann bestätigen, dass das ein idealer Weg ist.

Aber weg vom persönlichen:
Dann schütteln wir mal den Staat, der Staat sind wir.
Und vielleicht wird bei den anstehenden Wahlen ja auch die DKG geschüttelt. :wink:
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Pachy
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Beitrag von Pachy »

Fakt ist doch, dass man von dem Geld, welches man verdient, doch kaum noch ordentlich überleben kann, d.h. das meiste geht weg für Miete, Strom, Gas, Wasser, Müll, Versicherungen etc. (dieses Jahr wurde auch in Berlin die Grundstückssteuer erhöht) Und wenn man dann hört, dass mal wieder Gas und Strom erhöht werden, dann kann man schon die blanke Wut bekommen :evil: Was übrig bleibt, ist nicht viel. Unser Urlaub ist schon auf 1 Woche 1x im Jahr geschrumpft. Extras, die man sich früher doch schon mal geleistet hat, sind vorbei. Da ist es schon beinahe eine Katastrophe, wenn das Auto mal kaputt geht (gerade bei uns die Klimaanlage - 600 Euro) und die Waschmaschine den Geist aufgibt und eine neue her muss (600 Euro). Da muss man dann schon an das letzte Ersparte ran und wenn dies öfter passiert, ist auch das Ersparte (welches ja vielleicht als Altersvorsorge gedacht ist) plötzlich weg und man fragt sich, was nun? :shock: Da werden dann einfach mal die Schülermonatskarten teurer gemacht, da fährt der Sohn 1 Woche auf Klassenfahrt (200 Euro) - ausschließen will er sich aber auch nicht - dann wollen die Lehrer noch dieses oder jenes extra an Arbeitsmitteln für die Schule (Schulbücher sind schon teuer genug - im Jahr ca. 100 Euro) ....
Und in Österreich wurde gerade den Berufspendlern ihre Pendlerpauschale wegen der hohen Benzinpreise aufgestockt.Nur soviel zum Thema Deutschland!

Wütende Grüße, Ines! :k5
schlurf
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Beitrag von schlurf »

Sagen wir's mal so:
Pachy = Praxis
Andreas = Theorie
:lol:
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Gruß
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poldi
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Beitrag von poldi »

Und in Österreich wurde gerade den Berufspendlern ihre Pendlerpauschale wegen der hohen Benzinpreise aufgestockt.
Das freut mich zwar als Individual-Person, ob das aber der richtige Ansatz ist?
---

Poldi
Edmund

Beitrag von Edmund »

Andreas hat geschrieben:....
@edmund
Ich denke du solltest obige Aussage mal erläutern. Da der menschliche Geist ständig im Kontakt mit der Umwelt agiert, existiert permanent eine Wechselwirkung, durch Wahrnehmung, Kommunikation und auch etliche physiologischen Aspekte. Sicherlich werden auch durch Erziehung und ggfs. negative Erlebnisse auch Barrieren aufgebaut, aber genau diese Barrieren sind die wir wir "überführen" müssen. Sie müssen klar definiert werden und im Pool verankert sein...
Jetzt werden sich vielleicht manche fragen, was hat dies mit dem Ausgangsthema zu tun. Ich denke sehr viel, weil hier spielt sich das eigentliche Spektakel ab...
Meine Bemerkung bezog sich zum einen auf die Überbetonung des Individuellen einerseits und die Vernachlässigung des Sozialen andererseits. Die Verhältnisse, die wir heute haben, bevorzugen narzisstische Persönlichkeiten, wenn sie nicht sogar deren Entwicklung hervorrufen.

Der Herr Ludewig ist ein Repräsentant dieser Spezies und er ist Mitglied des Vorstands einer Volkspartei. Niemand hat bisher seinen Rücktritt verlangt.

Der zweite Satz drückt meinen Ärger über "Forscher" aus, die vorgeben ihre Disziplin wäre eine exakte Wissenschaft. Damit will ich natürlich nichts gegen Methoden sagen, nur gegen deren Missbrauch.

Angesichts von Ereignissen wie dem gewaltsamen Sturz der Demokratie in Russland durch Jelzin und der herausragenden Rolle, die dabei der Westen vertreten durch IWF und Weltbank, gespielt hat, ist eine kritische Sicht der Dinge in diesem unseren Lande durchaus angebracht.

Der Bundespräsident war übrigens Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Macht des Bundespräsidenten ist zwar sehr begrenzt aber es ist doch eine Signal an die Finanzinvestoren.
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Andreas
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Beitrag von Andreas »

Guten Morgen,

auch wenn Demokratie manchmal nicht immer das bringt, was wir uns so wünschen (siehe Weilheim), jedoch muss man Mehrheitsentscheidungen akzeptieren.

Herr Ludewig hat in einem (vermeintlich) freien Land seine Meinung kund getan. Auch wenn ihr mir schlagt, er hat nach meiner Auffassung das Recht dazu sich frei zu äußern und sollte dies auch künftig tun können; wir können uns dazu aber ebenso frei äußern und diese Meinung analysieren und ggf. in Frage stellen.

Wenn wir Menschen wie Ludewig die Äußerung seiner Meinung verbieten, dann sind wir, nach meiner kleinen Philosophie, nicht besser wie die anderen und können nicht erwarten, das wir unsere Meinung nicht irgendwann mal verboten bekommen.

Dies ist gelebte Demokratie, auch wenn es manchmal weh tut.

Liebe Grüße
Andreas
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