Sand und Wurzeln - Zusammenhang?
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Sand und Wurzeln - Zusammenhang?
Heute gab es bei mir eine Umsetzaktion und da ist mir folgendes aufgefallen:
Speziell da wo viel Sand im Substrat war, hatte die Kakteen ein ausgezeichnetes Wurzelwerk.
Natürlich könnte das auch Art-abhängig sein, und die meisten waren von Atomicplant, aber es fiel mir auf.
Speziell da wo viel Sand im Substrat war, hatte die Kakteen ein ausgezeichnetes Wurzelwerk.
Natürlich könnte das auch Art-abhängig sein, und die meisten waren von Atomicplant, aber es fiel mir auf.
Zuletzt geändert von poldi am 5. Mai 2008, 08:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Poldi
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- kaktussnake
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Stelle hier mal die These auf, dass Sand schneller das Wasser "verliert" wenn gegossen wurde, die Pflanzen also weniger Zeit haben um kontinuierlich Flüssigkeit aufzunehmen. Außerdem ist die Kapillarwirkung nicht so gut wie bspw. bei Bims. Also geht es darum, aus allen möglichen Ecken in kürzester Zeit möglichst viel Wasser aufzunehmen.
Eine gewagtere These, auf die ich aufgrund meiner Obstbautätigkeit komme ist, dass durch die extreme Durchwurzelung die Wasserhaltefähigkeit des Sandes erhöht, also ein "externer Speicher" angelegt wird. Die gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media) wächst auf meinem Grundstück über die ganze Fläche verbreitet, d.h sowohl im Flugsand als auch im schweren Boden (Vermutl. ehemaliges Schwemmland des Rheins). Im sandigen Boden bildet sie ein extremes Wurzelgeflecht, das den Sand großflächig bindet und dort ist es wesentlich länger feucht, als auf der restlichen Fläche. Selbstverständlich ist hier auch die Schattierungswirkung der Blätter und das Einfangen von morgentlichem Tau ein ganz wesentlicher Aspekt. Im schweren Boden ist das Wurzelwerk tiefgründiger und fast als schwach zu bezeichnen.
Eine gewagtere These, auf die ich aufgrund meiner Obstbautätigkeit komme ist, dass durch die extreme Durchwurzelung die Wasserhaltefähigkeit des Sandes erhöht, also ein "externer Speicher" angelegt wird. Die gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media) wächst auf meinem Grundstück über die ganze Fläche verbreitet, d.h sowohl im Flugsand als auch im schweren Boden (Vermutl. ehemaliges Schwemmland des Rheins). Im sandigen Boden bildet sie ein extremes Wurzelgeflecht, das den Sand großflächig bindet und dort ist es wesentlich länger feucht, als auf der restlichen Fläche. Selbstverständlich ist hier auch die Schattierungswirkung der Blätter und das Einfangen von morgentlichem Tau ein ganz wesentlicher Aspekt. Im schweren Boden ist das Wurzelwerk tiefgründiger und fast als schwach zu bezeichnen.
Meine Kakteen haben keine Stacheln!
Gruß
Schlurf
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Sand erhöht nicht die Speicherfähigkeit. Die Pflanzen haben deshalb mehr Wurzeln weil kein Waser gespeichert wird. Nur so können sie in der kurzen Zeit wo er nass ist genügend aufnehmen. Sie suchen praktisch das Wasser.
In schweren nassen Böden bilden sie sehr wenig Wurzeln weil ja immer Wasser da ist und somit viel Wurzelmasse zur Aufnahme des Wassers nicht notwendig ist.
In schweren nassen Böden bilden sie sehr wenig Wurzeln weil ja immer Wasser da ist und somit viel Wurzelmasse zur Aufnahme des Wassers nicht notwendig ist.
- kaktussnake
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ganz von der hand zu weisen ist die these von schlurf auch nicht. denn zumindest einige mammillarien machen mit ihren wurzeln die oberfläche ziemlich dicht.
bei anderen pflanzen hab ich dies allerdings kaum beobachtet. da wurzeln die pflanzen im sand einfach gut und gleichmässig. insbesondere, wenn man schon mal pflanzen in tontöpfen gehalten hat (ich in meiner anfangszeit).
bei anderen pflanzen hab ich dies allerdings kaum beobachtet. da wurzeln die pflanzen im sand einfach gut und gleichmässig. insbesondere, wenn man schon mal pflanzen in tontöpfen gehalten hat (ich in meiner anfangszeit).
- kaktussnake
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hallo lola
die tontöpfe haben nach meiner meinung mehr nach als vorteile.
speziell für die wurzeln. die feuchtigkeit verdunstet über die topfwand, die wurzeln wachsen der feuchtigkeit nach, immer nur der tofpwand endlang und in der mitte vom topf kaum.
beim umpflanzen gehen alle saugwurzeln, die an der topfwand kleben kaputt.
plastiktöpfe werden im allgemeinen gleichmässig durchwurzelt. sie müssen auch nicht sooft gegossen werden, auch für leute, die nicht so gutes wasser haben ein grosser vorteil.
die tontöpfe haben nach meiner meinung mehr nach als vorteile.
speziell für die wurzeln. die feuchtigkeit verdunstet über die topfwand, die wurzeln wachsen der feuchtigkeit nach, immer nur der tofpwand endlang und in der mitte vom topf kaum.
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Ich kann das mit der stärkeren Wurzelbildung bei Sandboden nur bestätigen. Als Beispiel möchte ich Discocactus hartmannii nennen, der auf sehr nahrstoffarmen Sandböden wächst. Das oberflächliche Wurzelsystem bedeckt mehrere Quadratmeter und nimmt dabei auch den nächtlichen Tau auf. Dadurch ist diese Art sehr schwer zu kultivieren. Normal gehaltene Pflanzen in Töpfen vegetieren einige Jahre dahin und gehen dann ein.
Viele Grüsse
Alex
Viele Grüsse
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Volle Zustimmung - und außerdem kommt es allmählich zu einer erhöhten (Nähr-)Salzkonzentration auf der Topfinnenseite, die kann die feinen Saugwurzeln allmählich zerstören.kaktussnake hat geschrieben:hallo lola
die tontöpfe haben nach meiner meinung mehr nach als vorteile.
speziell für die wurzeln. die feuchtigkeit verdunstet über die topfwand, die wurzeln wachsen der feuchtigkeit nach, immer nur der tofpwand endlang und in der mitte vom topf kaum.
beim umpflanzen gehen alle saugwurzeln, die an der topfwand kleben kaputt.
plastiktöpfe werden im allgemeinen gleichmässig durchwurzelt. sie müssen auch nicht sooft gegossen werden, auch für leute, die nicht so gutes wasser haben ein grosser vorteil.
Meine Kakteen haben keine Stacheln!
Gruß
Schlurf
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Nö, nur halbe Zustimmung.schlurf hat geschrieben:Volle Zustimmung - und außerdem kommt es allmählich zu einer erhöhten (Nähr-)Salzkonzentration auf der Topfinnenseite, die kann die feinen Saugwurzeln allmählich zerstören.kaktussnake hat geschrieben:hallo lola
die tontöpfe haben nach meiner meinung mehr nach als vorteile.
speziell für die wurzeln. die feuchtigkeit verdunstet über die topfwand, die wurzeln wachsen der feuchtigkeit nach, immer nur der tofpwand endlang und in der mitte vom topf kaum.
beim umpflanzen gehen alle saugwurzeln, die an der topfwand kleben kaputt.
plastiktöpfe werden im allgemeinen gleichmässig durchwurzelt. sie müssen auch nicht sooft gegossen werden, auch für leute, die nicht so gutes wasser haben ein grosser vorteil.
Wenn man mit den Dingern richtig umgeht, ist es okay.
Ursprünglich wurden die Tontöpfe in einem Sandbett eingefüttert und mit Gießkanne oder Brause gegossen. DANN sind sie sehr gut, weil sie wasserdurchlässig sind.
In der heutigen Zeit benutzen Gärtner aber Bewässerungsmatten und Pflanztische und dadurch haut das nicht mehr hin und es kommt zu den erwähnten negativen Auswirkungen.
Im Falle von Grundbeeten wäre es also okay, Tontöpfe zu nehmen.
Viele Grüße!
Yücel
Böse Schwiegermütter kommen nicht in den Himmel, -laut Verordnung des Bundesministeriums für Verkehr dürfen Drachen nur 150 m aufsteigen!
Yücel
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- Hoyningen
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Die Beobachtung kenne ich auch, aber die Logik stimmt wohl nicht. Wenn bei Tontöpfen über die Topfwand Feuchtigkeit abgegeben wird, dass ist die Konzentration an der Topfwand am geringsten, es ist dort am trockensten. Die Wurzeln wachsen also nicht dem entschwindenden Wasser hinterher. In Plastiktöpfen finde ich Wurzeln oft in Oberflächennähe oder am Topfboden, am wenigsten im Inneren des Ballens. Wo gehen die Wurzeln denn dann hin?kaktussnake hat geschrieben: die tontöpfe haben nach meiner meinung mehr nach als vorteile.
speziell für die wurzeln. die feuchtigkeit verdunstet über die topfwand, die wurzeln wachsen der feuchtigkeit nach, immer nur der tofpwand endlang und in der mitte vom topf kaum.
beim umpflanzen gehen alle saugwurzeln, die an der topfwand kleben kaputt.
plastiktöpfe werden im allgemeinen gleichmässig durchwurzelt. sie müssen auch nicht sooft gegossen werden, auch für leute, die nicht so gutes wasser haben ein grosser vorteil.
Meine Antwort ist: Vielleicht zum Sauerstoff. Wurzeln vieler Pflanzen benötigen Luftsauerstoff. Auch deshalb benutzen wir ja all diese offenporigen Pflanzstoffe. Das würde dann auch die Frage mit dem Sand beantworten, denn dort ist die Bodenstruktur offen und die Belüftung am Besten.
- kaktussnake
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so einfach ist das ja nicht zu beantworten. viele pflanzen haben ein sehr flaches wurzelwerk, die machen oft einen dichten filz an der oberfläche, andere bekommen einen schönen ballen - die nächsten wachsen hauptsächlich in die tiefe, bilden eine rübe aus- alles das unabhängig vom topf.
ich kenne das mit den tontöpfen nur noch aus meiner anfangszeit.
ich kenne das mit den tontöpfen nur noch aus meiner anfangszeit.
Hoyningen hat geschrieben:Die Beobachtung kenne ich auch, aber die Logik stimmt wohl nicht. Wenn bei Tontöpfen über die Topfwand Feuchtigkeit abgegeben wird, dass ist die Konzentration an der Topfwand am geringsten, es ist dort am trockensten. Die Wurzeln wachsen also nicht dem entschwindenden Wasser hinterher. In Plastiktöpfen finde ich Wurzeln oft in Oberflächennähe oder am Topfboden, am wenigsten im Inneren des Ballens. Wo gehen die Wurzeln denn dann hin?kaktussnake hat geschrieben: die tontöpfe haben nach meiner meinung mehr nach als vorteile.
speziell für die wurzeln. die feuchtigkeit verdunstet über die topfwand, die wurzeln wachsen der feuchtigkeit nach, immer nur der tofpwand endlang und in der mitte vom topf kaum.
beim umpflanzen gehen alle saugwurzeln, die an der topfwand kleben kaputt.
plastiktöpfe werden im allgemeinen gleichmässig durchwurzelt. sie müssen auch nicht sooft gegossen werden, auch für leute, die nicht so gutes wasser haben ein grosser vorteil.
Meine Antwort ist: Vielleicht zum Sauerstoff. Wurzeln vieler Pflanzen benötigen Luftsauerstoff. Auch deshalb benutzen wir ja all diese offenporigen Pflanzstoffe. Das würde dann auch die Frage mit dem Sand beantworten, denn dort ist die Bodenstruktur offen und die Belüftung am Besten.
- Hoyningen
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Immerhin ist es auch eine "einfache" Erklärung, zu sagen, die Wurzeln folgten nur dem Wasser. Das reduziert die Funktion von Wurzeln rein auf Wassertransport. Sicher ist das eine wichtige Funktion, aber nicht die einzige. Das Festklammern an Tontöpfen konnte auch ein Ausdruck der Funktion der Verankerung im Boden sein. Ich behaupte ja nicht, dass alle Kakteenwurzeln Luftsauerstoff benötigen. sondern nur, dass es Poldis Beobachtung erklären könnte. Sicher werden die Wurzeln von Pflanzen, die von Natur aus in die Tiefe gehen, besser auf anaerobe Bedingungen eingestellt sein als die von Flachwurzlern.kaktussnake hat geschrieben:so einfach ist das ja nicht zu beantworten. viele pflanzen haben ein sehr flaches wurzelwerk, die machen oft einen dichten filz an der oberfläche, andere bekommen einen schönen ballen - die nächsten wachsen hauptsächlich in die tiefe, bilden eine rübe aus- alles das unabhängig vom topf.
ich kenne das mit den tontöpfen nur noch aus meiner anfangszeit.
Gärtner machen Stecklinge gerne in reinen Sand. Warum? Nach ihrer Lesart, weil das die Stecklinge zwingt, schnell viele Wurzeln zu bilden und zwar deshalb, weil im Sand nur sehr wenig Nährstoffe enthalten sind, sie also viele Wurzeln brauchen, um genug aufnehmen zu können. Noch eine Erklärung.