Lichtdurchlässigkeit von Fiberglas

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Arzberger
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Lichtdurchlässigkeit von Fiberglas

Beitrag von Arzberger »

Hallo Zusammen,

wer weis, wie günstig/ungünstig sich die Lichtdurchlässigkeit von Fiberglas (Glasfaser)-Wellplatten auf das Kakteenwachstum auswirken?

Nach dem Einräumen unters neue Regendach (es befindet sich an der sonnigsten Stelle im Garten) hatte ich an einigen Pflanzen starke Verbrennungen, auch teilweise an solchen, die an die Sonne gewöhnt waren. Hinzu kommt ja, dass hierzulande die Sonneneinstrahlung sehr intensiv ist und wir noch dazu unter einem mutmasslichen Ozonloch sitzen!

Nun habe ich gelesen, dass Fiberglas praktisch 100% durchlässig für UV-Strahlung ist. Hat jemand damit Erfahrungen gemacht?

Gruss aus Paraguay
Alex
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Namib
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Beitrag von Namib »

Hallo. Alex,
zunächst einmal wünsche ich dir ein Frohes, Glückliches und Gesundes Jahr 2008.
Zur Beschattung deines neuen Gewächshauses hattest du geschrieben,das du die Dachflächen mit Kalkmilch gestrichen hast.
Geht es auf Dauer nicht einfacher, unter oder über dem Dach ein Beschattungsnetz zu spannen, was du bei Bedarf zu-oder aufziehen kannst ?
Solch ein Beschattungsnetz bringt 50% Schatten.
Ich habe das bei meiner Balkonüberdachung wie folgt gelöst:
Bild

Bild
Im Netz werden Kaken angebracht, die an einem gespannten Drahtseil geführt werden.

Bild

Bild
liebe Grüße
Hans Joachim Wallek

Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen,
war vor zwanzig Jahren.
Die nächstbeste Zeit ist jetzt.
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Arzberger
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Beitrag von Arzberger »

Hallo Hans Joachim,

auch Dir ein gesundes und blütenreiches 2008!!

Danke für die Fotos, sehr aufschlussreich! Meine Idee ist eigentlich, dass sich die Kakteen an die Sonne und deren UV-Strahlung gewöhnen sollten, was ich eigentlich hoffe. Wenn dies nicht klappt, werde ich ein Schattennetz spannen. Hast Du bei Deiner Balkonüberdachung normales Glas?

Beste Grüsse
Alex
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Namib
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Beitrag von Namib »

Hallo, Alex,

die Überdachung besteht aus 8 mm Sicherheitsverbundglas.
liebe Grüße
Hans Joachim Wallek

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schlurf
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Beitrag von schlurf »

Hallo Alex!
Ein gutes neues Jahr!

Grundsätzlich ist Acrylglas nahezu so lichtdurchlässig wie Glas (bis über 90%). Das ist natürlich unmittelbar abhängig von
- der Farbe bzw. Tönung und
- der Dicke der Scheiben/Platten.

Ich sehe zunächst mal drei mögliche Ursachen:
- der neue Standort hat mehr Sonnenstunden als der bisherige
- Du hast beim Einräumen der Pflanzen evtl. nicht genau die vorherige Sonnenorientierung beachtet (sonnenhungrige Astrophyten sind da bspw. besonders nachtragend)
- durch das Dach wird das Entstehen eines Hitzestaus begünstigt.
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
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Arzberger
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Beitrag von Arzberger »

Danke für die Antworten!

@Namib
Soviel ich gelesen habe, filtert Glas ca. 70% der UV-Strahlung. Man kann z.B. unter einer Glasabdeckung kaum braun werden.

@schlurf
Ebenfalls ein Gutes Neues Jahr, ich hoffe Du hast den Wechsel gut überstanden!
Acrylglas habe ich noch nicht probiert, aber in der KuaS darüber gelesen, es soll UV-durchlässig sein, aber einen "Lichtstreueffekt" produzieren.
Mein Fiberglas ist farblos, ca. 3 mm stark und wirft nur einen sehr schwachen Schatten, das mit 90% dürfte stimmen. Was mich sorgt ist aber die angeblich 100%ige Durchlässigkeit für UV-Strahlen, die ja den Brenneffekt bewirken.
Das Drehen der Pflanzen habe ich bewusst vermieden, aber es stimmt, dass der neue Platz wesentlich mehr Sonne bekommt, also liegt es vermutlich daran. Hitzestau besteht kaum, da das Dach keine Seitenwände besitzt, aber vielleicht könnte ich mit einem Ventilator die Situation etwas verbessern. Bei den Fotos von Horst sah ich z.B. grosse Propeller an den Giebeln und ich glaube er hat eine Abdeckung mit Polykarbonat-Platten!

Noch ein merkwürdiges Resultat: Einige Seleni-Unterlagen sind an der Basis abgefault, trotz gleicher Behandlung, und es sieht so aus, als ob es gerade diese sind, die anscheinend durch die starke Bestrahlung litten.

Gibt es irgendeinen farblosen Lack, der die UV-Filterung erhöht? Das wäre ideal. Ansonsten gebe ich weiterhin Schatten mit Kalkanstrich, der sich langsam abwäscht und ich hoffe auf eine Eingewöhnung. Auf einer Seite des Daches habe ich weniger Sonne, durch Schatten von Bäumen. Dort stehen die Sämlinge und Neupfropfungen, die keinerlei Schaden zeigen.

Gruss
Alex
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Christa
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Beitrag von Christa »

Hallo Alex,

erst mal ein frohes Neues Jahr.
Mein GH steht auch ohne jeden Schatten und hat ebenfalls nur 3mm Glas an den Wänden und das Dach ist genopptes 4mm Glas. Im vorletzten Sommer habe ich es relativ lange mit Sonnenschutz, wie Hans-Joachim, abgedeckt. Der Nachteil war, das einige meiner sonst treuen lBlüher hatten keine einzige Blüte. Letzten Sommer habe ich die Abdeckung früher weggenommen und ich hatte ebenfalls die Verbrennungen, allerdings die meisten natürlich von der Seite, durch das einfache Glas. Ich suche auch noch immer nach einer vernünftigen Lösung, ohne dauernd die Abdeckung rauf und runter zu holen. Deshalb finde ich das mit diesem Anstrich gar nicht so schlecht.

LG Christa
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Namib
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Beitrag von Namib »

Bei meinen Pflanzen ergibt sich die kritische Situation, das sie verbrennen, wenn ich sie aus dem Winterquartier auf den Balkon setzte (Südseite, Sonne von 7:00 Uhr bis 16:00 Uhr.
Daher das Beschattungsnetz.
liebe Grüße
Hans Joachim Wallek

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Arzberger
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Beitrag von Arzberger »

@Christa:
auch Dir ein Gesundes, Neues Jahr!

Nun, trotz des Kalkanstriches geht es nach zwei wolkenlosen Tagen mit den Verbrennungen weiter! Komischerweise trifft es besonders die Echinocactus grusonii, die doch auf den Kanaren in voller Sonne im Freiland stehen. Früher hatte ich diese, ebenfalls völlig ohne Sonnenschutz im Freien?!

Nach längerer Suche im Internet fand ich, dass zwar ein gewissen Anti-UV-Gel erwähnt wird, aber irgends erhältlich sind.

Ich habe nun beschlossen, ein Schattennetz unter das Dach zu spannen, aber das durchlässigste. Das muss ich dann natürlich bei länger bewölktem Wetter hochziehen.. uff.

Nun bin ich gespannt, ob die Pflanzen dann bei Halbschatten nicht vergeilen, das hatte ich eigentlich nicht im Sinn. Momentan habe ich auf einer Seite des Hauses 10 Stunden Sonne am Tag, die andere Seite etwa 3-4 Stunden.

Gruss
Alex
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Beitrag von Christa »

Hallo Arzberger,

danke für die guten Wünsche.
Anstatt das Schattennetz kannst Du auch ein Fliegennetz nehmen. Das hab ich im letzten Sommer stellenweise von aussen mit Klettstreifen festgemacht. Das hat auch geklappt. Sogar das weisse hat was gebracht. So waren aber nicht alle Kakteen unter diesem Netz, eben nur die empfindlichen. Vor allem ist es viel billiger. Ich hab die billigen für 99 Cent gekauft.

LG Christa
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Beitrag von Arzberger »

Hallo Christa,

danke für den Tip. Ich habe mit letztendlich entschlossen, doch richtige Schattennetze anzubringen und zwar solche mit 50% Filterung. Die sind hier billiger als Fliegennetze. Für 40 m2 inklusive Spanndraht habe ich nur umgerechnet 17 € bezahlt. Das ganze habe ich, so wie Namib mit Ösen angebracht, sodass ich es in Handumdrehen hoch- und runterziehen kann. Nun bin ich schwer gespannt, wie sich die Pflanzen entwickeln und ob sie nicht vergeilen.

Beste Grüsse
AlexBild
Waldläufer
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Brennglaseffekt durch Welldach?

Beitrag von Waldläufer »

Hallo Arzberger,

hast Du vor dem Abdecken mit Schattiergewebe eventuell abwechselnd hellere und dunklere Streifen auf dem Boden unter dem Welldach bemerkt? Dann könnte es sein, dass Dein Dach unter bestimmten Winkeln quasi wie eine Lupe wirkt. In den hellen Bereichen kann dann die Lichtintensität höher sein, als ohne Dach - auch wenn nicht die volle Strahlung durchkommt. Die Verbrennungen wären damit erklärbar.

Gruß
Georg
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Beitrag von Arzberger »

Hallo Georg,

danke für den Tip. Das mit dem Lupeneffekt könnte durchaus zutreffen und den Verdacht hatte ich auch schon. Interessanterweise scheint der Brenneffekt auf dem Boden noch stärker zu sein, als auf Tischhöhe und anscheinend sogar weniger in Dachnähe.
Gibt es eine Möglichkeit, diesen Brenneffekt irgendwie zu messen?

Gruss
Alex
schlurf
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Beitrag von schlurf »

Nun, die Wölbung der einzelnen Wellen wird sicher einen gewissen Lupeneffekt herbeiführen. Wenn es dazu kommt, müsste man in den Brennpunkten mehr Lumen messen können.
Das kanst Du einfach mit einem Taschenmeßgerät mit Widerstandsmessung und einem LDR (Fotozelle) bewerkstelligen (Je mehr Licht, desto geringer der Widerstand), oder einer kleinen Solarzelle und angeschlossenem Voltmeter (mehr Licht = höhere Spannung).
Meine Kakteen haben keine Stacheln!

Gruß
Schlurf
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