Ist Granit gleich Granit?

Moderator: Moderatoren

Antworten
Nevermind
Pflänzchen
Beiträge: 32
Registriert: 25. Oktober 2007, 21:17
Geschlecht: weiblich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Sammelt seit: 1994
Wohnort: Hessen

Ist Granit gleich Granit?

Beitrag von Nevermind »

Hallo,
ich habe mich heute mal bei dem mir von Jessy (vielen Dank nochmals Jessy :D ) empfohlenen Naturbaustoffhändler umgesehen (bzw. auf dessen Homepage) und habe auch gleich ein paar Fragen an die "Gesteinsspezialisten":
1. hat er mehrere Granitsorten, den ich hauptsächlich wegen des niedrigeren ph-Wertes benötige. Ist Granit hier gleich Granit oder gibt es da größere Unterschiede? Gibt es Granit der alkalisch reagieren kann? Dort gibt es nämlich rosafarbenen und grauen und Schwarzwaldgranit.
2. dasselbe mit Basaltgestein. Es scheint ja graues und schwarzes Basaltgestein zu geben. Soviel ich weiß, reagiert Basalt leicht alkalisch. Gibt es hier große Unterschiede in den Sorten?
3. es gibt dort Bessunger Gartenkies, der recht interessant aussieht im Hinblick auf Kakteensubstrate. Kennt den jemand und hat damit Erfahrung?

Wenn ich sehe, was dort z. Bsp. für eine Tonne Lava verlangt wird und das mit den Preisen bei den Kakteen- und Zubehörhändlern vergleiche, muß ich sagen, die verdienen sich dumm und dämlich an den Substratbestandteilen. :evil:

Würde mich über Antworten freuen bevor ich zum Großeinkauf starte. Wenn alle Stricke reißen, kann ich ja dort mit ph-Test einlaufen :wink:

Liebe Grüße
Petra
Edmund

Beitrag von Edmund »

Hallo Petra,

ist es dieser Händler?

http://www.menz-gmbh.de/produkte/schuet ... me_-4.aspx

Sie bieten auch Substrate an. Die Bezeichung "basisch" oder "sauer" bezieht sich auf den Gehalt an Siliciumdioxid. Um den pH-Wert würde ich mir bei solchen Graniten keine Sorge machen. Es ist vermutlich eh kein Urgesteinsmehl.
Benutzeravatar
Norbert
Meister
Beiträge: 590
Registriert: 20. Oktober 2007, 17:03
Mitglied der DKG: ja
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: ja
Sammelt seit: 1980
Wohnort: Gründau/Hessen
Kontaktdaten:

Beitrag von Norbert »

Hallo Petra,

Im Baustoffhandel erhältlicher Granit oder Basalt stammt aus den "Tiefen" der Steinbrüche und hat mit dem oft empfohlenen Urgesteinsgrus nicht viel zu tun. Es ist ein sehr hartes , kaum poröses Material , welches vorhandene Spurenelemente nicht oder kaum freigibt. Anders ist es wohl mit dem Bessunger Gartenkies. Auszug aus dem Fachbericht Sand & Kies aus dem Rohstoffsicherungskonzept Hessen :
Grus , auch Felsenkies genannt, ist ein Gemisch aus Kies, Sand und Tonmineralen. Grus entstand durch eiszeitliche Entfestigung von vorwiegend grobkörnigen magmatischen und metamorphen
Gesteinen wie z.B. Granit, Diorit, Quarzdiorit, Granodiorit und Gneis.
In Folge von Druckentlastung der Gesteinskörper durch Heraushebung des Odenwalds während des Tertiärs und Abtragung überlagernder Gesteinsschichten vertieften sich bereits bei der Abkühlung
der Gesteinkörper entstandene Risse und Klüfte. An der Oberfläche aufgeschlossen waren die Gesteine jetzt der Verwitterung ausgesetzt. Diese reichte bis in mehrere Zehnermeter Tiefe und führte zur randlichen Entfestigung der Gesteinsblöcke. Um die Blöcke reicherte sich das Verwitterungsmaterial, der „Grus“ , an. Während der Warmzeiten des Eiszeitalters spülte Wasser den Grus aus. Felsenkies, in der Region auch als Bessunger Kies oder Römerkies bekannt, wird im Odenwald
bei Reichelsheim und Rimbach-Mitechtern abgebaut und findet im Garten- und Landschaftsbau Verwendung.

Ich habe zwar keine Erfahrung damit , hört sich aber gut an.

Grus (Äh Gruß) Norbert :)
*Jessy*
Forenlegende
Beiträge: 348
Registriert: 8. Dezember 2006, 15:16
Wohnort: Wiesbaden
Kontaktdaten:

Beitrag von *Jessy* »

Edmund hat geschrieben:Hallo Petra,

ist es dieser Händler?

http://www.menz-gmbh.de/produkte/schuet ... me_-4.aspx

Sie bieten auch Substrate an. Die Bezeichung "basisch" oder "sauer" bezieht sich auf den Gehalt an Siliciumdioxid. Um den pH-Wert würde ich mir bei solchen Graniten keine Sorge machen. Es ist vermutlich eh kein Urgesteinsmehl.
Hallo Edmund,

bin zwar nicht Petra, aber antworte trotzdem mal. Ja, dass ist der Händler.

Lg, Jessy

Ps: Bitte Petra :wink:
Nevermind
Pflänzchen
Beiträge: 32
Registriert: 25. Oktober 2007, 21:17
Geschlecht: weiblich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Sammelt seit: 1994
Wohnort: Hessen

Granit, Bessunger Gartenkies und andere Gesteine

Beitrag von Nevermind »

Hallo Norbert, Edmund und Jessy,
vielen Dank Norbert für Deine Recherche in Sachen Bessunger Gartenkies. Werde davon mal etwas mitnehmen und antesten.

@Edmund: wie Jessy schon sagte, das ist er. Er hat auch Substrate (Mutterboden und Rindenhumus) aber die sind für Kakteen eher nicht geeignet.

Wo bekomme ich denn nun meinen verwitterten Granit? Ich dachte, Granit wäre immer verwittert und habe wohl mal wieder falsch gedacht. Irgendwie ist der mir als Substratbestandteil lieber als Kieselgur.

Da jetzt dank Jessy die Bezugsquelle für Lava und Bims endgültig geklärt wäre brauche ich nur noch Blähschiefer (meine Suche nach Novopan Trockenschüttung im Raum Wiesbaden war heute erfolglos obwohl einer der Verkäufer wohl bereits Erfahrung mit substratbestandteiljagenden Kakteensammlern hatte und mir ersatzweise Perlite angeboten hat was ich aber leider nicht brauche) und meinen geliebten rosafarbenen verwitterten Granit.
Wenn also jemand weiß, wo ich das im Raum Wiesbaden bekomme, immer her mit den Tipps

Vielen Dank im Voraus
liebe Grüße
Petra
Benutzeravatar
Norbert
Meister
Beiträge: 590
Registriert: 20. Oktober 2007, 17:03
Mitglied der DKG: ja
Mitglied in einer DKG Ortsgruppe: ja
Sammelt seit: 1980
Wohnort: Gründau/Hessen
Kontaktdaten:

Beitrag von Norbert »

Hallo Petra,
Wie aus meinem obigem Beitrag hoffentlich hervorgeht , ist Bessunger Gartenkies zumindest zum Teil verwitterter Granit. Und außerdem : mach's nicht gar zu kompliziert. Weder in Mexiko , Peru ,oder Südafrika mischt jemand die Erde für's dortige Unkraut an , und es wächst doch. :lol:
Wichtig ist : Substrat locker , nicht verklebend , PH- wert i.O. , Humusgehalt je nach entsprechender Art und praktisch alles wächst.

Gruß Norbert :)
Edmund

Re: Granit, Bessunger Gartenkies und andere Gesteine

Beitrag von Edmund »

Nevermind hat geschrieben: @Edmund: wie Jessy schon sagte, das ist er. Er hat auch Substrate (Mutterboden und Rindenhumus) aber die sind für Kakteen eher nicht geeignet...
Das rein mineralische Baumsubstrat erscheint mir doch interessant zu sein.
Nevermind
Pflänzchen
Beiträge: 32
Registriert: 25. Oktober 2007, 21:17
Geschlecht: weiblich
Mitglied der DKG: nein
Mitglied in anderen Vereinigungen: nein
Sammelt seit: 1994
Wohnort: Hessen

Bessunger Gartenkies und Baumsubstrat

Beitrag von Nevermind »

Hallo Norbert und Edmund,
also nehme ich dann mal Baumsubstrat und Bessunger Gartenkies mit neben den anderen Dingen, die man so braucht... :D

Ich weiß ja, daß in Mexiko die Kakteen mit dem vorlieb nehmen müssen was da so ist. Aber da müssen sie ja auch nicht mit hartem und chemieverseuchtem Leitungswasser kämpfen. Leider habe ich keine Möglichkeit Regenwasser zu sammeln und selbst wenn man unser Wasser hier abkocht (was für die Menge Kakteen nicht umsetzbar wäre) ist es nicht wirklich weich wie die Rückstände in der Sämlingsgießkanne zeigen.
Wenn das Wasser hier besser wäre würde ich die meisten Kakteen einfach in Bims-Lava-Mix mit Kohle setzen und fertig.
Werde wohl mal auf Chemikalieneinkaufstour gehen müssen um mein Wasser kakteentauglich zu machen. Habe mal beim Apotheker nach Ammoniumphosphat und Salpetersäure gefragt und der meinte, das hätte er nicht mehr da das zum Bombenbauen mißbraucht wird. :shock:
Ich hoffe ja nicht, daß mir die Gießkanne explodiert....

Liebe Grüße
Petra
Edmund

Beitrag von Edmund »

Norbert hat geschrieben:... Weder in Mexiko , Peru ,oder Südafrika mischt jemand die Erde für's dortige Unkraut an , und es wächst doch. :lol:
Wichtig ist : Substrat locker , nicht verklebend , PH- wert i.O. , Humusgehalt je nach entsprechender Art und praktisch alles wächst...
Es wässert und düngt auch keiner dort, allerdings sind die "Töpfe" grösser und das "Unkraut" wächst dort eben, wo es wachsen kann und das geschieht in der Regel eben nicht auf Balkonen.
Antworten

Zurück zu „Allgemeines über die Haltung und Pflege von Kakteen und anderen Sukkulenten“