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Kulturfragen

Verfasst: 16. Mai 2017, 21:00
von Thomas G.
Hallo,

meine Lithopse haben es fast alle recht gut über den Winter geschafft, aber ich mache mir ein wenig Sorgen weil sie anscheinend etwas Mühe haben sich aus ihren alten Hüllen herauszuarbeiten. Kann ich sie irgendwie unterstützen ? Bis jetzt haben sie noch kein Wasser bekommen.

Und wie stellt ihr eure Lithopse eigentlich auf ? Bekommen die auch mal pralle Sonne oder wird ihnen das zu viel ? Ich bin da ein wenig unsicher, weil ich letztes Jahr ein paar durch Verbrennungen verloren habe.

Viele Grüße

Thomas

Re: Kulturfragen

Verfasst: 16. Mai 2017, 22:45
von CABAC
Hallo Thomas,

eines habe ich sehr früh bei der Kultur von Lithops gelernt und was für Lithops steht, gilt auch Conophytum, Dinteranthus oder andere hochsukkulente Gattungen, haben sie im Herbst abgeblüht und oder Früchte angesetzt, ich lasse sie in Ruhe. Solange bis die neuen Loben ausgebildet. Auch wenn ihre Vegetationsphasen gegenüber unseren Jahreszeiten antizyklisch ablaufen.

Sie blieben auch an dem Stammplatz in der Sammlung. Änderungen so wenig wie möglich oder notwendig.

Mach(t) es gut

CABAC

Re: Kulturfragen

Verfasst: 16. Mai 2017, 23:48
von K.W.
Guten Abend / Morgen Thomas,

Lithops sind Langtagspflanzen - sie wachsen wenn die Tage länger werden, ab Frühjahr bis Spätsommer.
Dazu paßt, dass sie in Gebieten leben wo es hauptsächlich im Sommer regnet - Sommerregengebiete!
Allerdings gibt es im Winter, Ruhezeit der Lithops - kurze Tage - regelmäßig etwas Feuchtigkeit über Nebel.
Das Wachstum beginnt also im zeitigen Frühjahr, die alten Blattpaare dienen den neuen Blattpaaren als Feuchtigkeitslieferant.
Ich gieße aber auch im Winter ab und an, Nebelersatz.
Zum Licht; schaue Dir einmal an wo die Lithops wachsen - kein Baum und kein Strauch und kein Felsklotz und kein steiler Berghang.
Sonne zu 100 % das ganze Jahr, und viel Luftbewegung durch die Winde.
Meine Lithops stehen im Gewächshaus sehr sonnig und sehr luftig - das ganze Jahr.

Es war nicht Deine Frage; trotzdem einiges zu Conophytum. Bei Conophytum ist es völlig anders - das sind Kurztagspflanzen!
Wachsen also in der lichtarmen Zeit, Herbst bis Frühjahr. Blüte mit/nach Beginn des Wachstum´s.
Und wen wundert es, sie leben in Winterregengebieten!
Aber auch hier das ganze Jahr Feuchtigkeit über Nebel.


Herzliche Grüße

K.W.

Re: Kulturfragen

Verfasst: 17. Mai 2017, 06:47
von brom
K.W. hat geschrieben: Zum Licht; schaue Dir einmal an wo die Lithops wachsen - kein Baum und kein Strauch und kein Felsklotz ...
Das stimmt nicht ganz,

es gibt - u. a. auch in den MSG-Heften - oft Berichte über Lithops in ihrer Heimat mit Fotos. Viele wachsen im hohen Gras (L. pseudotruncatella, schwantesii) und im Schatten von großen Steinen und Felsen(L. gracillidelineata). An vielen Standorten wachsen Lithops sowohl im Gras als auch komplett offen, in solchen Fällen ist die Färbung der einzelnen Exemplare unterschiedlich, die im Schatten sind oft intensiver gefärbt.

Viele Grüße
Boris

Re: Kulturfragen

Verfasst: 17. Mai 2017, 23:38
von schlurf
1. Wasser
Meine Lithops stehen nach der Blüte absolut(!) trocken - bis die neuen Loben komplett(!) eingezogen also trocken sind. Spätestens nach der ersten Wassergabe drücken sich die neuen Loben durch - das klappt manchmal nicht problemlos, dann gibt es "Schützenhilfe".
Viele Lithops vertragen auch "Wasser zwischendurch" - das gibt aber of Gurken ab - wer's mag ... Ich bevorzuge Lithops die möglichst wenig über die Substratoberfläche hinausragen!
Es gibt ein paar Arten, die neigen zum Verfaulen, wenn sie zu früh gewässert werden - bestimmte julii sind da besonders anfällig.

2. Sonne
- Sämlinge sind sehr empfindlich!
- bei adulten Pflanzen ist es sortenabhängig, gerade bei den grünen Formen gibt es echte Sensibelchen. Ich hatte durch Sonne (unter Stegdoppelplatten) schon heftige Ausfälle und schattiere inzwischen während der heißesten Monate. Das Problem ist m.E., dass die Pflanzen verkochen, weniger verbrennen. Im Außenbereich sind sie wohl sonnentoleranter als im GH - hier wird die Wärme ja auch besser abgeführt.
Am Standort tauchen die Pflanzen ab, dann ist die aufgenommene Wärmestrahlung geringer, bei uns klappt das i.d.R. nicht.