Substrat: Erfahrungen mit Liapor?

[mdatab]

Hallo,

da ich hier nur schwer an Bims und/oder Lavalit herankomme, habe ich mir Liapor besorgt. Habt ihr damit schon Erfahrungen gemacht und kann ich das bedenkenlos als Ersatz nehmen? Je nach Kakteenart würde ich dann ein Teil davon mit einem Teil (Rübenwurzler) bzw. zwei Teilen (Flachwurzler) handelsüblicher Kakteenerde mischen. Macht das Sinn?

Danke und Grüße
Martin

[Peter II]

Solche Sachen werden eigentlich nicht oder selten verwendet und sind nur eine Notlösung. Von der "handelsüblichen Kakteenerde" sollte man (wenn überhaupt) max. 10% in eine Mischung geben.

Aber schau dir mal diese Seite an http://www.kakteen-haage.de/cms/index.p ... e&Itemid=1. Da findest Du das gesuchte in kleinen Mengen. Auch fertiges Substrat. Diese Sachen findest Du natürlich auch bei anderen Anbietern.
Ein Kakteensubstrat sollte auch mehreren Elementen bestehen. Die Zusammensetzung richtet sich nicht nach den Wurzeln, sondern nach den Bedürfnissen der Pflanze.

[Robby]

Hallo Martin,

ich habe mir diese Seite mal angeschaut. Das Material ist mit Sicherheit für den Sukkulentenliebhaber nicht uninteressant. Allerdings würde ich Dir eher das Liadrain dieses Herstellers empfehlen. Von den Eigenschaften her dürfte es ein vollwertiger Ersatz für Bims oder Seramis sein.
Liapor dürfte vergleichbar mit den Blähtonkugeln für Hydrokulturen sein. Da diese keine Feuchtigkeit speichern, sondern eher als Füllmaterial taugen, würde ich auf dieses Material verzichten (allenfalls 20% Substratzuschlag).
Der Zuschlag handelsüblicher Kakteenerde wäre zwar ok, aber m.E. zu teuer. Für eher humustolerante Arten verwende ich Rhododendronerde auf Weisstorfbasis. Senkt den pH-Wert und speichert gut die Feuchtigkeit (ohne Staunässe).

Empfehlung:
60% Liadrain (oder Seramis, Lavalit, Bims)
30% Rhodoerde
10% Liapor (oder Granit, Porphyrgrus)
+ Langzeitdünger, Gesteinsmehl, echter Guano)

Damit hast Du ein perfektes Substrat für 80% aller Kakteen.

Grüßle
Robby

PS: Kennst Du Bezugsquellen dieses Herstellers in Bad.-Württ. ?

[mdatab]

Danke für eure Antworten.
@Robby: Nun, ich dachte immer, dass gerade die wasserspeichernden Stoffe problematisch sind und man besser eine luftige Substratmischung haben möchte, bei der das Wasser auch wieder gut abfließen kann. Wobei ich jetzt nicht genau weiß. wie sich Bims hierbei verhält.
Zu der Bezugsquelle: Das Liapor hab ich bei einem Baustoffhändler in Bad Urach gekauft (Heinzmann). Da müsste ich mal anfragen, ob die auch Liadrain beschaffen können.

Gruß,
Martin

[Robby]

Hallo Martin,

nein, das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Substrate sollten möglichst viel Wasser (und Nährstoffe) speichern können. Das hat mit dem Wasserabfluss nichts zu tun.
Wichtig ist aber, dass das Wasser in den Substratpartikeln eingelagert ist. Zwischen den Partikeln ist Luft, bzw. läuft das Wasser sehr schnell ab. Die feinen Saugwurzeln der Pflanzen zehren dann lange von der Restfeuchte der Partikel, sind aber nie einer (schädlichen) Staunässe ausgesetzt. Diese Eigenschaft des Wasserspeicherns ist bei Bims, Seramis, Lavalit, Torf etc. sehr geschätzt.

Blähton für Hydrokultur speichert dagegen kein Wasser (Partikeloberfläche verschlossen). Eine Pflanzenkultur funktioniert nur, wenn ein gewisser Wasserstand permanent vorhanden ist. Unsere Sukkulenten mögen das aber weniger.

Grüßle
Robby

[Gilbert]

Liapor kenne ich zwar nicht, aber ich nehme als ein Hauptbestandteil aller Substrate einen Blähton, der sich im Handelsnamen Lecaton nennt. Dieser nimmt Wasser auf, sorgt aber auch für Luft im Substrat. Damit habe ich nur gute Erfahrungen. U. a. kommt er auch reichlich ins Substrat für Epiphyten für die Luftdurchlässigkeit.